Der "kosmologische" Gottesbeweis schließt von der Existenz des Geschaffenen auf die Existenz eines Schöpfers.
Thomas von Aquin variiert das in drei Formen:
1) Alles, was sich bewegt, lässt sich stets auf einen Beweger zurückführen. Dieser Beweger wiederum wird ebenfalls von etwas anderem bewegt usw. Da ein Anfangspunkt aller Bewegung bzw. der „Schöpfung“ angenommen wird, muss es einen „ersten“, einen unbewegten Beweger geben, nämlich Gott.
2) Ähnlich lautet die zweite Variante: Jedes Seiende ist die Wirkung einer Ursache, die selbst wiederum Wirkung einer anderen Ursache ist. Auch hier muss es eine „erste“, eine "unverursachte" Ursache geben. Diese beiden Varianten finden sich in der Andeutung bereits bei Aristoteles.
3) In der dritten Variante des Thomas von Aquin argumentiert er mit der Erfahrung, dass Seiendes nicht notwendig existiert, sondern durch Enstehen und Vergehen bestimmt ist. Weil aber die Welt insgesamt existiert, muss es etwas geben, das notwendig existiert. Dieses notwendig Existierende könne "Gott" genannt werden.
Gegenargumente
Der Gedankengang erscheint zunächst schlüssig. Auch eine Urknalltheorie geht von demselben Konzept einer „ersten Ursache“ bzw. einer ersten Bewegung aus. In der Religion wird nun diese Ursache mit „Gott“ betitelt, in der Naturwissenschaft mit „Nichts“.
Und dieses „Nichts“ ist in der Tat treffender, denn diese erste Ursache bzw. der „Ursprung“ ist das, worüber wir konsequenterweise keine Aussage machen können.
Dass sich aus der Logik ein solches erstes Prinzip ergibt, bedeutet längst nicht, dass dieses auch jene Attribute habe, wie sie Gott zugesprochen werden bzw. die dazu führten, dass dieses Prinzip „Gott“ genannt werden könnte. Mit anderen Worten: Es ergibt sich aus dem Gedankengang nicht, dass dieses erste Prinzip Attribute wie „Bewusstsein“, „Güte“ etc. habe, noch, dass es als Wesen bezeichnet werden kann.
Hier wurde jeweils in dieses „Nichts“ ein allmächtiges Wesen projiziert und zwar in genau der Weise, wie man es sich vorstellt, nicht jedoch, wie es sich aus dem Gedankengang ergäbe.
Denn dieser ergibt lediglich das „Nichts“.