Keramik ist die Bezeichnung für das Material und Töpferei ist eine Art der Herstellung und Fertigungstechnik.

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Bei der Marke handelt es sich um eine "Unterglasurmarke".

Unterglasurmarken werden im Unterglasurverfahren hergestellt, Scherben und Dekorfarben werden zusamamen gebrannt. Also müssen die Dekorfarben einen Temperaturbereich von mehr als 1.300 ° C überstehen. Natrürliche Farben biologischer oder tierischer Herkunft verbrennen vollkommen in solcher Hitze. Es bedarf Farben und Additiven mineralischem, bzw. metallischen Ursprungs. Anfang des 17. Jahrhundert standen für die Unterglasurveredlung nur drei Farben zur Verfügung.

  • grün - gewonnen aus Chromoxid 
  • blau - gewonnen aus Kobaltoxid
  • braun - gewonnen aus Kupferoxid

Die Zusammensetzung und Reinheit der metallischen Farben bestimmten dann den Grad der "Ausblutung", also wie weit sich eine Farbe zwischen Scherben und Glasur ausdehnt (verwäscht) und an Intensität dabei verliert.

Das Bild oben zeigt eine Bodenmarke aus chromoxid mit der Aufschrift "Made in Bavaria" zusammen mit gekreuzten Blumen (Rosen). Es dürfte sich damit mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um eine Dekoration aus dem Hause Philpp Rosenthal (I) handeln, dem zumindest geistigen Vaters der Kollektion "Classic Rose", die sein Sohn Phillipp II erst einige Jahrzehnte später realisieren konnte.  

Die am 23. August 1887 durch die Briten verfasste Verordnung des "Merchandise Marks Act 1887" zwang den deutschen Produkten die Kennzeichnung "Made in Germany" auf. Demnach ist die Bodenmarke nicht älter als 1890, denn in diesem Jahr beschloss Prinzregent Luitpold von Bayern sich durch "Bavaria" von "Germany" abzusetzen. Nach der Endeignung der Familie 1941 erhielt zwar das Werk Rosenthal eine Sondergenehmigung zur Fortführung des Markennamens, aber der Propagandaminister der NSDAP - Joseph Goebbels - wünschte sich dringlichst eine rein arische Marke. So produzierte Rosenthal auch Wehrmachtsgeschirr und andere Bodenmarken. Das Ausbluten des Chromoxid deutet auf einen niedrigen Reinheitsgehalt hin, was auf einen Zeitraum nach 1942 hinweist, in dem die Rohstoffzuteilung nahezu nur noch der Rüstungsindustrie zu Gute kam. 1950 nahm Phillipp Rosenthal II das Eigentum der Familie zurück und begann den Aufbau der Premiummarke Rosenthal. Demnach stammt der Bodenstempel aus einem Zeitraum zwischen 1942 und 1945. Unseres Wissens nach hat keine andere Manufaktur ein Signet mit gekreuzten Blumen verwendet. 

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