Der erste "Beruf mit Tieren", an den man natürlich denkt, ist Tierpfleger. Es gibt 3 Fachrichtungen, von denen du dich schon bei der Wahl der Ausbildungsstelle für einen entscheiden musst: Zoo, Tierheim/Tierpension und Forschung/Klinik.
Alle 3 Fachrichtungen haben eins gemeinsam: Sie bestehen zu mindestens 90% aus Saubermachen. Zu den weiteren Aufgaben des Tierpflegers gehören dann u. A. natürlich noch das Zusammenstellen des Futters und Fütterung der Tiere; Einrichtung, Bau oder Reparatur von Gehegen, Käfigen usw; Mithilfe bei medizinischen Behandlungen durch den Tierarzt (kleinere Behandlungen auch eigenverantwortlich); Besucherbetreuung; Zucht.
Im Tierheim/Tierpension wirst du hauptsächlich mit Haustieren zu tun haben (Hund, Katze, Maus etc., auch mal z.B. Reptilien, je nach Betrieb). Hier verdienst du mit Abstand am wenigsten, meist reicht es kaum zum Leben. Außerdem können sich Tierheime meist nicht viele Mitarbeiter leisten, sodass oft sehr viel Arbeit an wenigen Leuten hängen bleibt (Überstunden!).
Im Zoo hast du ein weitaus größeres Artenspektrum. Normalerweise spezialisieren sich die Tierpfleger nach der Ausbildung auf bestimmte Arten (z.B. Raubtiere, Huftiere, Papageien, ...), zumindest in größeren Zoos. Hier hast du als Tierpfleger auch mehr mit der "Besucherbespaßung" zu tun, z.B. Schaufütterungen oder Führungen. Im Zoo verdient man meist besser als im Tierheim, aber schlechter als in Klinik/Forschung. Auch hier gibt es oft mehr zu tun als einem lieb ist.
In der Fachrichtung Klinik/Forschung hast du entweder, wie schon der Name sagt, mit Tieren in Tierkliniken zu tun oder andererseits mit Versuchstieren. Hier wird ganz besonders penibel auf Hygiene geachtet und die Tiere sind meist sehr steril untergebracht. Gerade in der Forschung wirst du dann auch regelmäßig mit Leid und Tötung von Tieren zu tun haben. Ist nicht Jedermanns Sache. Dafür verdient man hier am meisten.
Die Tötung von Futtertieren kann dich auch im Zoo erwarten; sie ist auch ein Teil der Ausbildung. Im Tierheim erwartet dich das - soweit ich weiß - nicht.
Wenn du eine Ausbildung in der Tierpflege machen willst, ist es sehr wichtig, dass du vorher Praktika machst. Umso mehr, umso besser! Mache Praktika in Zoos und Tierheimen und, wenn du willst, auch z.B. in einer Klinik und schau, ob das wirklich etwas für dich ist und was dir am besten gefällt. Die meisten Zoos lehnen Bewerber, die vorher kein Praktikum gemacht haben, von vornherein ab, denn es bewerben sich meist zig-mal so viele Menschen wie es Ausbildungsplätze gibt.
Du wirst merken, Tiere pflegen ist jede Menge Arbeit und kann ganz schön anstrengend sein (körperlich und mental) und es gehört so viel mehr dazu, als man in den niedlichen Tiersendungen nachmittags sieht! Außerdem sollte man noch erwähnen, dass du selbstverständlich auch mal am Wochenende oder an Feiertagen arbeiten musst. Die Tiere müssen ja trotzdem versorgt werden. ;-)
Wenn man es jedoch wirklich will und bereit ist, sein Herzblut in den Job zu stecken, dann kann es der schönste Beruf der Welt sein. Ich habe meine Wahl (bisher) nicht bereut. ;-)