1996 bin ich vom Osten in den Westen gezogen, um dort zu arbeiten. Am Anfang habe ich dort noch viele Vorurteile gegen Ossis gehört, später kaum noch. Jetzt bin ich 2022 wieder zurückgekehrt, weil ich die Arbeit, die ich zuletzt ausgeübt hatte, auch hier ausüben könnte (vorausgesetzt, es würde auch gesundheitlich wieder gehen, aber das ist eine andere Geschichte). Und hier ist diese "Mauer" in den Köpfen noch bei sehr vielen Menschen deutlich zu spüren, auch bei Menschen, die die DDR vom Alter her gar nicht mehr kennengelernt haben können. Aber wenn mir jemand erzählte, ich wäre ein Ossi oder ein Wessi, je nachdem von wem es kommt, sage ich demjenigen, dass ich doch schon ein "Mitti" bin, da ich mitten in Deutschland geboren und aufgewachsen bin und es doch außerdem auch noch Nordis und Südis geben müsste, da es ja auch noch Nord- und Süddeutschland gibt ;-). Für mich selbst ist es egal, woher der Mensch kommt, solange er Mensch ist.

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Müsste Volkersdorf sein, das Kinderkurheim hieß "Frohe Zukunft". Ich war 1984 im Sommer Ende August/Anfang September dort. Damals war ich 8 Jahre alt und sollte zunehmen und es sollte für meine chronische Bronchitis gut sein. Ich glaube, der Heimleiter war damals ein mann und hieß Herr Walter oder so. An die Namen der Erzieherinnen kann ich mich weniger erinnern, nur dass eine davon neu war und einiges verbessert hat für uns Kinder. So wurde ein Verbot, nachts auf die Toilette zu gehen aufgehoben und wir durften mittags bei der Mittagsruhe Bücher lesen, die sie uns brachte. Zugenommen habe ich dort nur ein bisschen. Es gab jeden Morgen Müsli und Puddingsuppe, die wir aufessen sollten. Und ich selbst vertrug das Müsli überhaupt nicht, bekam davon immer wieder Durchfall und hatte am Ende der Kur einen aufgeblähten Bauch. Heute weiß ich auch warum, ich reagiere allergisch auf Hafer. Es gab auch strenge Tischregeln. Aber es gab auch schöne Dinge, so waren wir beispielsweise auch bei einem Gruppenausflug in Dresden und in einem Technikmuseum, wobei das Hygienemuseum auch interessant gewesen wäre.

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Ich habe mehr Angst davor, dass die AfD regiert als vor den Menschen, die nach Deutschland geflüchtet sind. Warum? Weil ich befürchten muss, selbst aufgrund einer Behinderung und einer psychischen Erkrankung diskriminiert oder sogar weggesperrt zu werden. Und weil ich schon mit Menschen, die irgendwann in Deutschland eingewandert bzw. nach Deutschland geflüchtet sind, gemeinsam gearbeitet habe und damit auch positive Erfahrungen sammeln konnte. Natürlich gehören die ausländischen Menschen, die hier kriminell werden (ohne Not) abgeschoben, soweit das möglich ist. Aber es gibt auch viele Menschen, die sich hier anpassen und arbeiten gehen und sich gesellschaftlich integrieren.und diese sollten meiner Meinung auch bleiben dürfen. Und außerdem gibt es auch noch einen Krieg. Wer würde nicht vor einem Krieg flüchten, in dem sein Leben in Gefahr wäre.

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