Ich bin kein AfD-Wähler, aber ich kann dir etwas über Studien sagen. Mein Mathe-Lehrer hatte immer den Spruch parat: "Eine gute Studie ist wie ein Bikini: Sie zeigt fast alles, aber bedeckt das Wesentliche." (Sehen wir von dem etwas sexistischen Unterton dieses Kommentars einmal ab)

Ein Beispiel: Das allgemeine Argument gegen Flugangst ist, dass Fliegen viel sicherer sei als Autofahren. Aber ist es das wirklich? Denn die entsprechenden Zahlen werden im Verhältnis zu den zurückgelegten Kilometern berechnet.

Möchte ich also zum Beispiel nach Peking, ist es ohne Frage sicherer zu fliegen, als mit dem Auto die ganze Strecke zu fahren. ABER eine zehnstündige Autofahrt ist wesentlich sicherer als ein zehnstündiger Flug.

Das heißt: Technisch gesehen ist Fliegen sicherer als Autofahren im Verhältnis zur Strecke. Aber wenn ich als Familie überlege, ob ich lieber mit dem Auto nach Südtirol oder mit dem Flieger nach New York in den Urlaub fahren sollte (ungefähr dieselbe Dauer, je nachdem, wo in Deutschland man wohnt), sollte ich mich nicht von dieser Statistik beirren lassen - Südtirol ist hier die deutlich sicherere Option.

Worauf ich hinaus will, sollte klar sein. Du hast recht, dass Kriminelle keine Hautfarbe haben. Aber die Kriminalitätsrate unter Immigranten ist in Deutschland trotzdem verhältnismäßig hoch - was zum großen Teil an schlechter Integration liegt. Es ist keine Hetze und kein Hass, diese Dinge aufzuzeigen und Lösungen dafür zu suchen. Ein Lösungsansatz ist die konsequente Abschiebung von Personen, die bereits auffällig geworden sind - sowohl der Täter in Magdeburg als auch der in München hätte abgeschoben werden müssen, weil es deutliche Hinweise und im Falle des Ersteren sogar bereits ein Auslieferungsgesuch aus Saudi-Arabien gab. Sprich, für beide Tragödien ist zu einem beachtlichen Teil die deutsche Bürokratie verantwortlich. Das sind Dinge, die die AfD zu verbessern verspricht - ob sie dieses Versprechen halten kann, ist eine andere Frage.

Eine bessere, schnellere und konsequentere Strafverfolgung sowie eine bessere Sozialisation junger Menschen würde übrigens nicht nur Verbrechen durch Immigranten verhindern, sondern auch solche durch "Urdeutsche".

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In der Mythologie sind solche Verhältnisse in der Regel kein Hindernis. In der Realität wäre das ganz schön ekelig, weshalb sich vielleicht auch die Leser daran stören würden. Grundsätzlich bist du aber frei zu schreiben, was immer du willst.

Ich persönlich würde das Problem umgehen, indem ich die Verwandtschaftsverhältnisse ändere. Oftmals gibt es verschiedene Versionen derselben Mythologie. Vielleicht gibt es eine, in der Loki nicht Fenrirs Vater ist? Oder du kreierst eben selbst eine. Das ist aber nur eine Idee.

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Na ja, politische Richtungen sind deutlich komplizierter als "links" und "rechts". Ich persönlich finde es Einteilung (zumindest allein) fragwürdig, weil die buchstäblich zweidimensional ist.

Der Hintergrund ist klar - ursprünglich saß die konservative Fraktion rechts und die liberale links. Da hatte damals aber noch ganz andere Bedeutungen: die "Rechten" waren Monarchisten, die "Linken" Demokraten. Die beiden Richtungen richten sich immer nach der tatsächlichen aktuellen Regierungsform.

Das heißt: Im Stalinismus oder im heutigen China ist ein Demokrat ein Rechtsextremer (ausgehend von der Selbstdefinition als Kommunismus) bzw. ein Linksextremer (ausgehend von der realen Diktatur).

Der Nationalsozialismus war, ausgehend von der Weimarer Republik, in mancher Hinsicht sehr modern, in mancher Hinsicht konservativ oder reaktionär, in mancher Hinsicht revolutionär (dieser Begriff ist positiv konnotiert, aber ich meine ihn im buchstäblichen Sinne. Konservativ bedeutet, dass man die bestehende Ordnung festhalten möchte - das wollten die Nazis gerade nicht. Sie wollten eine Diktatur - und die hat es in Deutschland vorher nie gegeben. Insofern revolutionär: etwas ganz "neues")

Wir definieren das heute als rechts, weil nach der Machtergreifung die reaktionären Elemente überwogen. Und weil die demokratischen Entwicklungen der 20er gewaltsam umgekehrt wurden. Aus unserer heutigen, demokratischen Sicht steht der Nationalsozialismus auf jeden Fall ganz weit auf der rechten Seite des Spektrums.

Gleichzeitig ist es eben mehr als ein zweidimensionales Spektrum. Das zeigt sich daran, dass Linksextremismus und Rechtsextremismus eine Menge miteinander gemein haben - Stichwort Judenverfolgung. Stichwort Gewalt. Stalin war für den Hungertod von ca. 9 Millionen Ukrainern verantwortlich. Juden wurden auch in Russland in Lagern zu tödlicher Zwangsarbeit verpflichtet. Rechts, links, was hat das schon für eine Bedeutung? Sobald man am extremen Rand steht (ausgehend von einer demokratischen Mitte), ist doch alles gleichermaßen widerlich.

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Ich habe mal folgende (harmlose) Situation erlebt:

Als ich als Studienanfänger in eine eigene Wohnung gezogen bin, noch total schüchtern und unsicher, wollte ich eines Tages im gemeinsamen Waschkeller meine Wäsche waschen. Beide Maschinen waren fertig, aber die Wäsche war noch drin. Ich habe also gewartet - in der Hoffnung, dass der Besitzer von einer der beiden Waschladungen irgendwann kommt, damit ich auch waschen kann. Es sei gesagt, dass ich unter Zeitdruck stand.

Irgendwann habe ich die Entscheidung getroffen, die Wäsche aus einer Maschine rauszunehmen und auf einen der Wäscheständer zu legen. Ich weiß, das tut man nicht, es war eine dumme Entscheidungen, aber sicher kein Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

In just dem Moment, in dem ich meine Ladung angeschmissen habe, kommt der Besitzer der anderen Wäscheladung in den Raum, erfasst die Situation mit einem Blick und rastet aus. "Wie kannst du nur, das ist ja unfassbar, die Wäscheständer sind schmutzig und die Wäsche kann ich jetzt noch einmal waschen" (natürlich absoluter Schwachsinn, aber egal), und zu guter letzt: "Im Irak wäre das nie passiert!"

Ich habe mich entschuldigt, aber ich habe mir noch nie so sehr in meinem Leben die Antwort "dann geh doch zurück in den Irak" verkneifen müssen wie in dem Moment.

Ja, das war scheiße von mir, gebe ich ja zu. Aber war seine Reaktion gerechtfertigt?

Der Punkt dieser Geschichte ist, dass es in den arabischen Ländern eine strikte Gesellschaftsordnung gibt. Bei uns ist das etwas anders - und aus Sicht vieler Immigranten wirken unsere Gesetze und deren Umsetzung lasch und lächerlich. Wir werden nicht von allen respektiert, weil wir uns nach der Ansicht einiger sittenlos und unmoralisch - und außerdem selten hart durchgreifen.

Na ja, und wir können nicht einfach zwischen gemäßigtem Islam und Islamismus unterscheiden, weil es a) dazwischen ein ganzes Spektrum gibt von extrem gewaltbereit über "mir passen die Sitten hier nicht, aber ich werde nicht auffällig deswegen" bis hin zu völliger Integration und b) Islamisten sich ganz bewusst junge, beeinflussbare Migranten suchen, um sie für ihre Agenda zu gewinnen.

Es ist also keine Lösung (und obendrein hochgradig menschenfeindlich), Muslime und Terroristen über einen Kamm zu scheren. Es hilft aber auch nicht, das Konfliktpotential zwischen dem konservativen Islam und unserer sehr weltoffenen Gesellschaft zu ignorieren.

Ich bin wirklch alles andere als ein Fan von Olaf Scholz, aber neulich meinte er irgendwann, dass wir keine schärferen Gesetze brauchen, nur eine konsequentere Umsetzung der Bestehenden. Und damit hatte er recht. Wenn ein Immigrant auffällig wird, gehört er abgeschoben.

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Ich frage mal so ganz doof: Wie sollen uns (im Sinne von Mitteleuropäern) andere (im Sinne von nicht-mitteleuropäischen Migranten) respektieren, wenn wir uns selbst nicht respektieren? Die Lösung ist nicht "Ausländer raus", die Lösung ist, zu unseren Werten zu stehen und sie bedingungslos von jedem zu verlangen, der hier wohnt.
Das eigentliche Problem ist, dass wir uns selbst nicht mehr einig sind, was diese Werte sind. Na ja, wir sollten uns irgendwann mal darauf besinnen, was uns wichtig ist, denn sonst schauen wir nur hilflos einer Tragödie nach der nächsten zu.

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Nein

Ruhrgebiet is grundsätzlich nicht mein Traum, aber hässlichere Städte gibt es auf jeden Fall. Erstmal muss man sagen, dass fast jede hässliche Stadt schöne Ecken hat und jede schöne Stadt hässliche Ecken.

Aber die Metropolregion Rhein-Neckar und der Rest von Baden-Württemberg haben einige weitaus hässlichere Überraschungen parat. Mannheim, Ludwigshafen, Karlsruhe (unpopular opinion vielleicht, aber ich finde die Stadt unfassbar hässlich). Gut, Mannheim und Karslruhe haben jeweils schöne Barockschlösser - aber das sind gefühlt die einzigen schönen Gebäude dort.

Berlin ist die deutsche Stadt, in der ich mich mit Abstand am unwohlsten gefühlt habe. Ja, es gibt ein paar erhaltene Villenviertel, aber der Rest ist erdrückend und hässlich (ja, ich weiß, so mache ich mich bestimmt beliebt).

Aber wir wollen ja nicht nur negativ sein. Einige der schönsten deutschen Städte (meiner Meinung nach): Speyer, Neubrandenburg, Hirschhorn a. N., Cochem, Monschau, Detmold, Lemgo, Lindau, Augsburg, Stralsund - ohne irgendeine spezifische Reihenfolge. Ich habe ganz bewusst verschiedene Bundesländer aufgezählt. Klassiker wie Dresden fehlen, weil ich schlicht und einfach noch nie da gewesen bin.

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Ich glaube nicht, dass bis auf einige wenige Nazis überhaupt irgendjemand einen weiteren Weltkrieg wollte. Die Welt war noch zutiefst traumatisiert vom letzten Krieg! Aber die NSDAP hat mit vielen Versprechungen gelockt und mancher Wähler hat über seine Hoffnungen auf bessere Zeiten ein paar Warnzeichen ignoriert (oder stimmte sogar mit dem Judenhass überein). Dass das auf einen Krieg hinauslaufen würde, haben 33 noch sehr wenige erahnen können. Im Laufe der nächsten Jahre betrieben die Nazis sehr bewusst Propraganda, sodass 39 viele Deutsche den Einmarsch in Polen feierten - aber selbst zu dem Zeitpunkt waren bei weitem nicht alle überzeugt, und auch jetzt ahnte man noch nicht, wie sehr die Sache ausarten würde.

Je mehr Erfolge gefeiert wurden, desto größer wurde das Vertrauen in diesen Krieg - trotzdem kann man zu keinem Zeitpunkt davon ausgehen, dass alle Deutschen überzeugt waren.

Spätestens 44 wird sich dann sogar mancher Nazi am Kopf gekratzt haben, aber da war es leider viel zu spät. Und die Propaganda lief weiter - das Volk durfte schließlich nicht ahnen, dass der Krieg so gut wie verloren war.

Die Mehrheit der Deutschen wurde damals für dumm verkauft - einige haben sich für dumm verkaufen lassen, weil ihnen die Alternativen einfach zu unglaublich schienen. Andere waren wirklich blind für die Wahrheit. Einige ließen sich vom Hass der Nazis anstiften und überzeugen. Und wiederum andere (und zwar gar nicht mal so wenige!!) waren schon 33 skeptisch und blieben, wenn auch meistens still, bis zum Ende kritisch. Meine Urgroßeltern zum Beispiel. Und überhaupt sehr viele Bauern.

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Ich glaube, bleibende Relevanz bzw. Interesse ist ein gutes Kriterium, wenn auch bei weitem nicht das einzige. Ich selbst bin eher in der Musik als in der bildenden Kunst unterwegs, daher ein Beispiel aus meinem Fachbereich:

Mozart war zu seinen Lebzeiten berühmt, aber er war keineswegs durchgehend erfolgreich. Er lebte überhaupt in einer Zeit, in der "das Alte" nicht unbedingt erhalten wurde. Ein Opernhaus zum Beispiel hat lieber eine neue Oper in Auftrag geben lassen als dieselbe noch einmal aufzuführen. Deswegen haben Mozart und seine Zeitgenossen auch so viele Opern, Sinfonien etc. komponiert: Für jeden neuen Anlass musste eine neue Komposition her. Die Vorstellung des "ewigen" Kunstwerks und des genialen Künstlers stammt aus dem 19. Jahrhundert, die gab es zu Mozarts Zeit noch nicht so wirklich. Aber ich schweife ab.
Dass Mozarts Werke "gut" sind, zeigt sich unter anderem daran, dass sie heute noch ständig aufgeführt werden. Obwohl Mozart eben nicht für die "Ewigkeit" komponiert hat, haben seine Werke die letzten ca. 250 Jahre problemlos und im Wesentlichen ununterbrochen überdauert. Nicht alle - manche Oper scheiterte an ihrem schlechten Libretto (Text), manche Sinfonie ist den Leuten dann doch etwas zu "kindlich", um regelmäßig aufgeführt zu werden usw. Aber offensichtlich haben Mozarts Werke im Allgemeinen zu Menschen aller Generationen seit damals "gesprochen". Jede Generation konnte irgendetwas darin finden, das sie aufführenswert gemacht hat.

Andere hingegen waren zu Lebzeiten berühmt und unfassbar erfolgreich - so wie Mozarts Zeitgenosse Vicente Martín y Soler. Der war mit seinen Opern in Wien oft deutlich erfolgreicher als Mozart. Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, ob diese Opern gut sind oder nicht - Fakt ist, dass ich über den Namen Soler immer nur im Zusammenhang mit dem damaligen Wiener Opernleben und dem Namen Mozart gestolpert bin. Soles Musik hat also nicht bis heute überlebt (ich bin mir sicher, irgendwelche Liebhaber führen sie hin und wieder auf), zumindest nicht einmal ansatzweise vergleichbar mit Mozart. Gleiches gilt auch für Salieri, der als angeblicher Konkurrent Mozarts berühmt ist. Salieri war ein durchaus begabter Komponist und seine Werke sind hörenswert, aber werden natürlich trotzdem nicht ansatzweise so häufig gespielt wie die Mozarts.

Sicher ist auch der Geniekult des 19. Jahrhunderts daran schuld, dass das "Wunderkind" Mozart unvergessen blieb. Trotzdem bleibt mein Argument bestehen: Mozarts Werk hat überdauert bis heute.

Dass die Rezeption jedoch nicht das alleinige Kriterium sein kann, zeigen andere Beispiele. Bachs Musik zum Beispiel wurde im frühen 19. Jahrhundert nur von einem kleinen Liebhaberkreis gepflegt, bevor die Berliner Singakademie um Carl Friedrich Zelter und Felix Mendelssohn Bartholdy eine "Bach-Rennaissance" einleitete. Ja, das Werk bachs ist danach nie wieder in Vergessenheit geraten, aber Bach ist nur einer von vielen Komponisten, die (zwischenzeitlich) zu Unrecht in der Geschichte verschollen sind. Das liegt daran, dass manche Komponisten zu Lebzeiten nicht berühmt genug wurden - und an der bereits erwähnten Tatsache, dass vor dem 19. Jahrhundert Kompositionen kaum erhaltenswert schienen.

Mendelssohn selbst ist ein anderes Beispiel: Dessen Rezeptionsgeschichte ist durch Antisemitismus nachhaltig eingefärbt. Die Behauptung, Mendelssohns Werken fehle es an Tiefe, stammt tatsächlich noch aus seinen eigenen Lebzeiten - und hat sich bis heute gehalten. Ob etwas daran ist und wie viel, ist sehr schwer zu sagen angesichts der oft antisemitischen Absichten dieser herablassenden Kommentare. Wie definiert man musikalisch bitte "Tiefe"? (Man könnte an dieser Stelle auch auf das nationalistische und sexistische Element dieser beschreibungen hinweisen: Im 19. Jahrhundert und davon ausgehend auch bei den Nazis wurde "Tiefe" als typisch deutshc und typisch männlich stilisiert, "Innigkeit" hingegen als typisch weiblich und typisch französisch. Mendelssohn als "Kosmopolit" jüdischer Abstammung konnte trotz seiner deutschen Staatsbürgerschaft kein Idealbild eines deutsch-nationalen Künstlers sein, er war viel zu "international eingefärbt".) Vielleicht ist auch einfach nur Mendelssohns glückliches Leben Schuld an dieser Kritik - schließlich passt das einfach nicht in das Bild des tragischen romantischen Künstlers. Fakt ist, dass sich auch viele von Mendelssohns Werken trotz allem im Kanon und Konzertrepertoire erhalten haben - also völlig unabhängig davon, ob es ihnen an Tiefe mangelt oder nicht, hören die Menschen auch heute noch anscheinend gern Mendelssohn.

Das "gewisse Etwas", das manche Kunstwerke besitzen und andere nicht, ist schwer zu greifen und auch abhängig vom Künstler, der Kunstform und dem historischen Kontext. Bei Bach ist es wahrscheinlich die elegante Stimmführung und komplexe kontrapunktische Kompositionsweise bei gleichzeitiger Ausdrucksstärke. Bei Mozart sind es vielleicht die perfekte Eleganz, die hervorragende Instrumentierung, die gesanglichen Melodien und das so einfach klingende Resultat. Bei Mendelssohn ist es noch schwieriger zu greifen. Vielleicht ist es die fröhliche Grundstimmung, das Mystische, der eigene Charakter.

Es gibt auch Kunstwerke, die nur kurzzeitig relevant sind. Kunstwerke, die zu einer Diskussion anregen, die bewusst anecken usw. - die sich aber nicht lange halten, weil sie ihre Relevanz verlieren (damit sei auf keinen Fall gesagt, dass politische oder aktuelle Kunstwerke zwangsläufig an Bedeutung verlieren - als Gegenbeispiel siehe die Rock- und Popmusik seit den 60ern).

Gerade in Bezug auf Filme und Serien, aber nicht ausschließlich, verwenden wir (ausgehend vom Englischen) manchmal den Ausdruck, etwas sei "nicht gut gealtert" oder eben "gut gealtert". Das finde ich höchst interessant - und es passt gut zu der Frage. Bei vielen Dingen wissen wir im Moment der Veröffentlichung noch gar nicht, ob das nur ein kurzzeitiger Hype ist (wie bei Soler) oder ob wir da ein bleibenden kunstwerk vor uns haben (wie bei Mozart). Ich möchte mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber ich wage zu behaupten, dass zum Beispiel die Herr-der-Ringe-Filme weitaus länger relevant sein werden als die Avengers-Filme. Nicht weil die Avengers-Filme zwangsläufig schlecht sind, sondern weil der Herr der Ringe im Großen und ganzen ziemlich zeitlos ist - womit wir bei dem Kriterium wären, das ich die ganze Zeit zu beschreiben versuche. Gute Kunst ist zeitlos - das schließt Aktualität aber nicht aus. Siehe Star Trek. Rassismus-Kritik? In den 60ern hochaktuell. Und trotzdem zeitlos. Selbst wenn wir einmal in einer Welt leben sollten, in der es tatsächlich keinen Rassismus mehr gibt, wird es vergleichbare andere Probleme geben, die diese Star-Trek-Folge wiederum relevant machen könnten. Oder wir betrachten sie aus einer rein historischen Perspektive. Damit ist nicht gesagt, dass Star Trek für immer bleibt - es ist nur ein Beispiel.

Entschuldige den halben Aufsatz, den ich hier geschrieben habe - die Frage ist einfach wahnsinnig spannend.
TL;DR: Gute Kunst ist zeitlos, was aber einen aktuellen Bezug oder Gesellschaftskritik nicht ausschließt. Gute Kunst spricht Menschen nicht nur in diesem Moment an, sondern zukünftige Generationen, die in einer ganzanderen Welt leben, werden immer noch etwas an ihr interessant und sehenswert finden - ganz gleich ob das "gewisse Etwas" handwerkliche Perfektion ist, gesellschaftliche Relevanz, spektakuläre Kreativität oder was auch immer.

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Mir gefällt es nicht, wenn der Begriff "Nazi" (es gibt übrigens ein Adjektiv dazu, das "nationalsozialistisch" lautet) leichtfertig verwendet wird.

Wir Deutschen springen immer sehr gern in unsere Geschichte zurück. Oh Gott, es ist genauso wie damals! Und wir differenzieren nicht mehr.

Die Trennlinie zwischen rassistischer und nicht rassistischer Abschiebung ist ganz einfach. Wenn ein Mensch WEGEN seiner Hautfarbe abgeschoben und abgelehnt wird, ist das Rassismus - keine Diskussion nötig. Wenn ein Mensch, der zufällig eine andere Hautfarbe hat, aus anderen Gründen (zum Beispiel wegen begangener Verbrechen oder wegen der politischen Situation in seinem Heimatland) abgeschoben wird, ist das kein Rassismus, sondern schlicht und einfach die gerechte Umsetzung der geltenden Gesetze. Ich habe mich ehrlich gesagt nicht ausreichend mit dem AfD-Programm beschäftigt, um zu wissen, auf welcher Seite dieser Skala die Partei steht - daher wage ich es nicht, da eine Mutmaßung aufzustellen. Was ich allerdings weiß, ist, dass diese Debatte auf beiden Seiten überhitzt ist. Nazi-Anklagen helfen niemandem. Und sie schocken auch längst niemanden mehr, der sich als eher rechts einordnet. Das ist genau das Problem an der Verwendung des Begriffs "Nazi": Die wahre, schreckliche Bedeutung wird relativiert.

Die Trennlinie zwischen "nationalsozialistisch" und nicht nationalsozialistisch lässt sich nicht so einfach ziehen, weil wegen der Überbenutzung des Begriffs diverse Definitionen im Umlauf sind. Das NS-Regime hat eine Vielzahl von Aspekten umfasst. Selbst ohne das AfD-Programm genau zu kennen, kann ich dir mit 100%-iger Sicherheit sagen, dass AfDler keine Nazis (im buchstäblichen Sinne) sind, weil sie garantiert nicht "das volle Programm" von damals befürworten (es mag vielleicht einige wenige Ausnahmen geben). Zu dem vollständigen Programm der Nazis gehörte nicht nur die systematische Judenverfolgung und -vernichtung, die expansionistische Kriegsführung, die Blut-und-Boden-Ideologie, sondern auch andere, weniger thematisierte Aspekte - etwa die Ablehnung ausländischer und "verarteter" Kunst, die gezielte Propraganda durch eigene, idealisierende Medien usw. Auf die heutige Zeit bezogen würde das bedeuten, dass die AfD Muslime in Lagern vernichten wollte, in Deutschland Hollywood-Filme verbieten und stattdessen Til Schweiger und Co. Millionen in den Hintern schieben würde, Deutschrap (zum Beispiel) grundsätzlich verbieten würde und stattdessen die "gute alte" Musik fördern (das könnte Klassik sein, es könnte heutzutage aber auch pop oder Schlager sein). Davon abgesehen gäbe es noch eine diktatorisch-hierarchische Gesellschaftsordnung usw. Ach ja, und der Führerkult. Um wen denn bitte? Höcke? Um Gottes Willen.

Ich sage mit alledem nicht, dass die AfD unkritisch ist. Was ich sage, ist, dass wir uns von den Nazi-Vergleichen verabschieden sollten. (Und schlimmer noch: das Wort faschistisch. Das hat nun wirklich gar nichts mehr mit der Abschiebung von Ausländern zu tun. Der Faschismus stand eher dem Kommunismus nahe als dem Nationalsozialismus. Er bezeichnete sich selbst als "den modernsten aller Staaten" und zeichnete sich durch ein Aktion-Reaktion-Prinzip aus. Mit dem Nationalsozialismus gemeinsam hatte er den Führerkult und die hierarchische Gesellschaftsordnung. Allerdings war in Italien die Gesellschaft in Schichten eingeteilt: "Entartete" Kunst wurde zum Beispiel als gefährlich für die Arbeiterschicht betrachtet, aber für die Oberschicht gezielt gefördert. Ach ja: Der Faschismus der 1920er war weder explizit antisemitisch noch rassistisch. Das kam erst durch die Achse Berlin-Rom.)

Eine Sache noch zum Thema Abschiebung. Über dieses Thema wird selten gesprochen, aber die Niederlande zum Beispiel haben in den 1930ern die Grenze nach Deutschland geschlossen, weil sie keine jüdischen Flüchtlinge mehr wollten. Die Mehrheit der niederländischen Bevölkerung - übrigens die niederländischen Juden eingeschlossen - stand hinter dieser Entscheidung. Nach der Reichspogromnacht nahm man noch ein paar Tausend auf, danach kamen dt. Flüchtlinge nur noch illegal in die Niederlande. Ich erwähne das aus einem einfachen Grund: Wir mögen diese Entscheidung heute als extrem und menschenverachtend sehen, aber die Niederländer trafen sie, weil sie überlastet waren und keine Menschen mehr aufnehmen konnten (und weil sie Antisemiten waren so wie leider so ziemlich alle Länder damals). Die Regierung, die hinter dieser Entscheidung steckte, war aber in keiner Weise rechtsextrem (bis auf den erwähnten Antisemitismus). Es wurde eine Entscheidung zum Schutz der eigenen Bevölkerung und der eigenen Wirtschaft getroffen. (Obwohl langfristig die Flüchtlinge der Wirtschaft eher förderlich als hindrlich waren...)

Wir denken heutzutage ziemlich kosmopolitisch. Weltoffen. Trotzdem ist eine Regierung zuerst einmal der Bevölkerung ihres eigenen Landes verpflichtet. In dieser Rolle sieht sich die AfD - ob sie dabei eine demokratische Grenze überschreiten oder nicht, kann ich wie gesagt nicht entscheiden. Ich möchte nur dazu anregen, Verallgemeinerungen, oberflächlich-undifferenzierte Aussagen und übermäßige Emotionen aus diesen Debatten herauszuhalten und sich auf die Fakten zu besinnen. Lies die Wahlprogramme. Hör dir ein paar Reden von verschiedenen Parteien an. Verschaff dir einen eigenen Eindruck. Wähl nicht auf Basis von persönlicher Sympathie oder auf Basis dessen, was Freunde oder Medien sagen, sondern informier dich wirklich, wofür diese Parteien stehen.

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Meinung des Tages: Online-Challenge mit potentiell tödlichen Folgen – was muss passieren, um derart gefährliche Trends aufzuhalten?

Challenges erfreuen sich auf Social Media größter Beliebtheit. Doch derzeit gibt es bei TikTok eine, die schreckliche Folgen haben kann..

Die Paracetamol-Challenge

Dabei versuchen junge Menschen, bewusst eine stark überhöhte Dosis des Medikaments zu sich zu nehmen. Das Ziel: Die Überdosis soll überstanden werden. Nach den USA kommt dieser „Trend“ jetzt vermehrt in die Schweiz und nach Belgien.

Paracetamol kann bei Überdosierung lebensgefährlich sein

Das Schmerzmittel dürfte den meisten wohl ein Begriff sein und ist in der Regel bei korrekter Dosierung gut verträglich, wie auch der stellvertretende Hauptgeschäftsführer (Emar Kroth) von Pharma Deutschland erneut betonte. Doch bei einer Überdosis, die laut der Leiterin der Abteilung für Pharmakologie an den Universitätsspitälern Genf, Caroline Samer, ab circa sechs Gramm bei Erwachsenen beginnt, kann das Medikament lebensgefährlich werden. Bei Überdosierung kann die Leber geschädigt werden – Symptome können dafür können teils erst 24 bis 48 Stunden später auftreten. Zu diesem Zeitpunkt kann es bereits zu spät für Gegenmittel sein, so Kroth.

Gefährliche Challenges bei TikTok

Das Verzehren großer Mengen von extrem scharfen Chips, in denen gesamt viel zu hohe Mengen an Capsaicin vorhanden war, dominierte noch 2023 die Schlagzeilen, bekannt als „Hot Chip Challenge“. Die schnelle Aufnahme von einer hohen Menge von Capsaicin kann zu Übelkeit, Erbrechen, Bluthochdruck, brennenden Augen und gereizten Schleimhäuten führen – in den USA verstarb ein junger Mann nach dem Verzehr sogar.

Mitte vergangenen Jahres ging es dann um den „Pilotentest“, bei dem Kinder und Jugendliche versuchten, schnell ein- und auszuatmen und eine weitere Person auf Hals oder Brustkorb drückte. Dadurch wird die Sauerstoffzufuhr unterbunden, was zu einem Mangel im Gehirn fühlt. Kurz vor der Ohnmacht soll ein Rauschgefühl entstehen. Weltweit starben mehrere Junge Menschen aufgrund des Trends.

Zur aktuellsten Challenge äußerte sich TikTok und erklärte, sie würden keine Beweise dafür finden können.

Unsere Fragen an Euch:

  • Was muss getan werden, um solche Challenges zu unterbinden?
  • Müsste die Politik an dieser Stelle eingreifen?
  • Wie können Eltern, bzw. Bezugspersonen und auch Lehrepersonal Kinder und Jugendliche für derartige Gefahren (noch) besser sensibilisieren? 

Wir freuen uns auf Eure Antworten

Viele Grüße
Euer gutefrage Team

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Ich würde hier zwischen Kindern und Erwachsenen (oder älteren Jugendlichen) unterscheiden. Wenn ein Erwachsener dumm genug ist, an solchen Challenges teilzunehmen, dann ist das seine eigene Verantwortung. Ein 12-jähriges Kind hingegen tut dumme Dinge, weil es den gesunden Menschenverstand erst noch entwickelt. Bessere digitale Kindersicherungen und mehr Vorsicht von Seiten der Eltern ist auf jeden Fall notwendig. Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, weshalb viele Eltern heutzutage ihr Kind so unreflektiert der Technik aussetzen - und vor allem dem Internet. Das sind zum Teil dieselben Eltern, die ihr Kind nicht allein über die Straße gehen lassen, weil das ja gefährlich sein könnte (ich übertreibe hier bewusst ein kleines Bisschen). Da muss sich einiges ändern. Auch ein 15-Jähriger muss sich noch nicht frei auf TikTok und Co. bewegen können. Es geht ja bei weitem nicht nur um solche Challenges, es geht auch um anderweitig problematische Inhalte - ich denke da etwa an Fälle von Magersucht, die ausgelöst sind durch "Gesundheits-"Influencer, die den Jugendlichen extrem falsche Vorstellungen von Gesundheit und Schönheit vermitteln.
Der langen Rede kurzer Sinn: Solche Dinge sind gefährlich nur in den Händen von Dummen - und jungen Menschen. Deswegen mehr Maßnahmen zum Jugendschutz von Seiten der Plattformen und auch striktere Kontrolle durch die Eltern.

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Deine Frage erinnert mich an eine Begebenheit aus einem Seminar zur finnischen Landeskunde.

In Finnland gibt es eine Volksliedgattung, in der Mütter ihre Söhne besingen, die in den Krieg gezogen sind. Das Singen geht dann irgendwann in Weinen über. Du kannst dir vorstellen, dass diese Art von Volksliedern nicht gerade neu ist - entstanden ist sie natürlich im Zusammenhang mit Kriegen (vermutlich im späten 18. oder frühen 19. Jahrhundert).

Da fragt doch ernsthaft eine Kommillitonin (nicht sarkastisch!), was denn mit schwulen Elternpärchen sei. Dürften die denn auch für ihre Söhne solche Lieder singen oder sei das nur Frauen vorbehalten.

In dem Moment habe ich echt meinen Glauben an die Menschheit verloren. Zur Information: In der Zeit, in der solche Volkslieder entstanden sind, haben Menschen noch nicht einmal mit dem Gedanken gespielt, dass homosexuelle Menschen jemals Kinder adoptieren könnten. Die wenigen Menschen, die diese Gattung überhaupt noch beherrschen, sind ca. 80 Jahre alt. Und der erste Gedanke, der dieser jungen Dame in den Sinn kommt, ist die Gleichberechtigung homosexueller Paare? Im VOLKSLIED?

Nur um das einmal mit einer Dosis Realität zu konfrontieren: Es gibt Kriege, Hetze, Juden- und Christenverfolgung, Islamophobie, Rassismus, Mord, Totschlag, Folter, Vergewaltigung, Armut, Hunger, Analphabetismus, Chancenungleichheit, Ausnutzung und Ausbeutung, .............. in dieser Welt.
Und DAS sind die Dinge, um die sich Menschen Gedanken machen?

Und meine persönliche Sicht als Frau: Ich komme mir vor, als bräuchte ich Extrawürste, wenn zusätzlich die explizit weiblichen Formen hinzugenommen werden. Das generische Maskulinum schließt alle ein, das hat es immer schon. Erst in den letzten Jahrezehnten haben Leute angefangen, es als Symptom des Partiarchats umzudeuten - bloß weil die Formen AUCH männlich sind.

Ich würde die Sache einmal von der anderen Seite betrachten: Frauen haben explizite, eigene Formen. Männer nicht. Denn die männliche Form schließt eben alle ein, nicht nur Männer. Aber in einer Gesellschaft, in der das Wissen über Grammatik zunehmend schwindet (s. Idiotenapostroph, falsche Worttrennung, Einsatz des ß als GROßBUCHSTABE und ganz besonders häufig falsche Kommasetzung), setzen sich eben Unsicherheiten durch.

Glaub mir, ich bin die allererste, die sich für eine differenzierte Ausdrucksweise ausspricht. Ein paar beliebte Beispiele, über die ich mich aufregen kann:

  • "Platzangst" für Klaustrophobie, obwohl es eigentlich Agoraphobie ist, also das genaue Gegenteil;
  • "kryptische Schwangerschaft" für eine Scheinschwangerschaft, obwohl es in Wirklichkeit eine unentdeckte tatsächliche Schwangerschaft ist;
  • "rechts", "rechtsradikal" und "rechtsextrem" bzw. "links", "linksradikal" und "linksextrem" als Synonyme, obwohl es jeweils drei unterschiedliche Begriffe sind;
  • mein persönlicher Favorit: die Begriffe "faschistisch" und "nationalsozialistisch" als Synonyme zu verwenden, obwohl es ganz klar unterschiedliche Ideologien sind (der Faschismus war etwa nicht antisemitisch oder rassistisch, was ironischerweise trotzdem der Hauptgrund dafür ist, dass Leute heutzutage als "Faschisten" beschimpft werden)

Aber wenn ich von Unsicherheiten spreche, dann meine ich das Gefühl, nicht eingeschlossen zu werden oder eine zusätzliche Erwähnung zu brauchen. Warum? Geht es nur darum, ein Exempel zu statuieren? Geht es um einen Akt der Auflehnung gegen das Partiarchat? Geht es vielleicht sogar darum, Konflikt mit konservativen Lagern zu schüren? Es kann doch wohl kaum um Gerechtigkeit gehen, wenn doch in der ursprünglichen Form schon alle Personen eingeschlossen sind. Ich persönlich fühle mich von der Extraerwähnung beleidigt. Wenn jemand sagt "Verbraucher*innen", dann höre ich jedes Mal nur "Menschen und Frauen" oder "alle und Frauen".

Ich habe häufiger das Argument gehört, dass diese Formen unsere Sichtweise beeinflussen. Zum Beispiel bestärkt angeblich eine Form wie "Ärztekammer" das Stereotyp, dass Ärzte männlich sein müssten. Das sehe ich persönlich anders. In meiner eigenen Wahrnehmungen sind berufs- oder gruppenspezifische Geschlechtsstereotypen völlig unabhängig von den verwendeten Formen. Wenn jemand von "Maurer*innen" spricht, ändert das in meinem eigenen Kopf nichts an dem Stereotyp, dass Maurer mehrheitlich Männer sind - was eine Tatsache ist. Noch niemals hat mich dieses Stereotyp zu der Annahme geführt, dass Frauen keine Maurerinnen seien könnten oder schlechter darin sein müssten. Bloß weil es ein männerdominierter Beruf ist, habe ich bei gleicher Qualifikation nicht weniger Vertrauen in eine Maurerin als in einen Maurer.

Oder andersherum: Der Begriff "Lehrer" zum Beispiel. Etwas mehr als die Hälfte meiner Lehrer war weiblich. Niemals habe ich auch nur für eine Sekunde den Begriff "Lehrer" (im Plural) für ausschließlich männlich gehalten, niemals hat er mich zu der Annahme geführt, dass es keine oder weniger Lehrerinnen gäbe.

Der langen Rede kurzer Sinn: Ich sehe den Mehrwert von gegenderten Formen nicht. Ich kann aus persönlicher Erfahrung nur sagen, dass sie bei mir keinen Einfluss auf Stereotypen oder meine Wahrnehmung haben, und dass ich mich nicht besser oder mehr eingeschlossen fühle, sondern im Gegenteil mir ziemlich vera***t vorkomme.

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Schau mal, im ersten Satz stehen beide Formen im Genitiv. Wie kommst du also auf die Übersetzung mit "durch"?

Und docere heiß natürlich "unterrichten" (wie bei Dozent). Deklinier doch einfach mal die Substantivierungen "das Fragen" und "das Unterrichten" durch - du kannst diesen Satz sogar wörtlich übersetzen!

(Ach so: dare, do, dedi, datum heißt geben, nicht gestatten - benutzt du einen Stowasser oder ein anderes Wörterbuch? Wenn ja, empfehle ich dir, erstmal die erste Übersetzungsmöglichkeit auszuprobieren. Wenn nein, rate ich dir dringend von Google Übersetzer und co. ab. Im internet findest du bei Pons so ziemlcih die sichersten Übersetzungen.)

Beim zweiten Satz hast du vermutlich richtig gedacht, aber überleg mal, welche Präposition (im Deutschen) natürlicherweise zum Verb vorbereiten passt - du bereitest dich doch auch nicht "zu" etwas vor, oder? ("cognoscere" würde ich nicht unbedingt mit "sehen" übersetzen, vielleicht doch eher mit "erkennen")

Beim dritten Satz hast du docere plötzlich richtig übersetzt ;) Überhaupt ist der Satz richtig.

Ich habe übrigens gerade erst gesehen, dass ein Teil der Lösungen oben drüber steht - jetzt verstehe ich auch, wie du auf das "zu" gekommen bist. Diese Form mag für gewöhnlich mit "zu" übersetzt werden, aber in diesem Kontext musst du die Präposition anpassen.

Weiter unten findest du die richtigen Lösungen, aber bitte nur zur Kontrolle ;)

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Und hier die Lösungen für die ersten beiden Sätze:

  1. Mir ist durch die Götter die Kunst des Fragens und des Lehrens gegeben worden.
  2. Viele sind immer auf das Hören und Erkennen vorbereitet worden.

Ich hoffe, ich konnte dir weiter helfen.

LG, Jo

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Grammatisch gesehen fehlt lediglich ein Komma (und Satzanfänge und I werden nach wie vor immer groß geschrieben).

Richtig wäre dementsprechend: "Trust me, I'm like a smart person."

ABER die Frage ist, was man mit diesem Satz sagen möchte. So heißt er nämlich korrekt übersetzt: "Glaub mir, ich bin wie eine kluge Person."

Sinnvoller wäre es, einfach zu sagen, dass man klug ist, also: "Trust me, I'm a smart person."

Allerdings ist es nicht unwahrscheinlich, so einen Satz von einem Native Speaker (vor allem von einem Amerikaner) zu hören/sehen. Das fehlende Komma ist nicht unüblich - leider ist ein großer Teil der jungen, englischsprachigen Bevölkerung sehr schlecht in Zeichensetzung, vor allem im Internet finden sich unzählige Fehler.

Das "like" kann Teil der Jugendsprache sein. Ursprünglich kommt das aus einem "Akzent", den die Amerikaner als "Valley Girl" bezeichnen. "Like" bedeutet dann nicht mehr "wie", sondern "total" oder ist einfach nur ein sinnlos gebrauchtes Füllwort. Heute ist das in der amerikanischen Umgangssprache weit verbreitet. Ein typischer Satz: "And it was, like, totally amazing, like, I didn't expect it to be, like, this awesome."

Wenn man allerdings gebildet klingen möchte, verzichtet man auf einen übermäßigen Gebrauch davon!

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Wow, literarisch hochwertig, was euer Lehrer euch da vorlegt... Also das nächste an einer Personifikation, was ich finde, ist das Gefühl, er sagt ja, "ein Gefühl braucht keine Armee" - das Gefühl kann ja keine Bedürfnisse haben, weil es kein Wesen und nicht einmal ein materieller Gegenstand ist. Dasselbe gilt für die Veränderung in "Veränderung braucht einen klaren Kopf" - was er eigentlich meint, ist: man braucht für Veränderungen einen klaren Kopf. Die Veränderung selbst ist kein Wesen und hat ebenfalls keine Bedürfnisse.
Ich finde es aber in beiden Fällen fragwürdig, das als Personifikation oder überhaupt als Stilmittel zu sehen - wurde euch konkret gesagt, dass ihr nach Personifikationen suchen sollt?

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Innere Mehrsprachigkeit bezieht sich auf Dialekte einer einzelnen Sprache - wenn du jetzt etwa Plattdeutsch, Schwäbisch, Bairisch und Hochdeutsch könntest, wärst du ein Beispiel dafür (Hochdeutsch und ein Dialekt reichen natürlich auch schon aus).

Äußere Mehrsprachigkeit bezieht sich auf verschiedene Sprachen, also jemanden, der etwa Deutsch (egal in welchem Dialekt), Spanisch und Türkisch spricht.

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Hey,

Schule oder Hochschule?
Also zuerst einmal suche Informationen zu dem Komponisten (wenn du nicht schon einiges über ihn weißt): Zeitraum, Epoche, gibt es irgendwelche Merkmale, die ihn hervorheben, einen typischen Stil etc.?
Dann forsche nach der Gattung und dem Zeitraum dieses Stückes nach. Du solltest wissen, was typisch für die Gattung ist, speziell in dieser Epoche.
Dann fange an, Merkmale dieses Stückes herauszusuchen - alles, was auffällig ist, interessant, unerwartet, alles, was deiner Meinung nach nicht reinpasst, alles, was du bei dieser Gattung oder in dieser Epoche überhaupt nicht erwartest und Beispiele für Dinge, die absolut typisch sind.
Das klingt jetzt vielleicht alles sehr kompliziert, aber letztendlich vergleichst du lediglich die Erwartung anhand von Gattung und Zeitraum mit der realen Umsetzung.
Ich hoffe, das hilft!
LG, Jo

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Ich habe einen Großteil über Serien gelernt - versuch es zuerst mit deutschem, dann mit englischem Untertitel und schließlich ganz ohne.
Das ist natürlich nur nebenher, die Grammatik und ein Grundvokabular lernt man am besten in einem Sprachkurs, und das regelmäßig - wenn du es wirklich so eilig hast, sollte das mindestens zwei, drei mal die Woche sein.
Ach ja, auch hilfreich: englische Liedtexte auswendig lernen und mitsingen (falls du gerne singst), das ist eine hervorragende Ausspracheübung. Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich imitiere von ganz allein den Akzent des Sängers, egal in welcher Sprache (auch in Sprachen, die ich eigentlich nicht beherrsche, wie etwa Spanisch).

Am besten und schnellsten lernt man, wenn man mit einigen Grundkenntnissen ins Ausland oder in ein Sprachcamp geht, wo man gezwungen ist, die Sprache anzuwenden - keine Angst davor haben, Fehler zu machen!
Ich erinnere mich noch lebhaft an meine erste Finnland-Reise - wir haben für jede Menge Missverständnisse gesorgt, aber wir haben es immer geschafft, uns auch ohne englisch zu verständigen.

Auf jeden Fall muss man seine Comfortzone verlassen, um eine Sprache vernünftig zu lernen - ums Auswendiglernen von Grammatik, Vokabeln und Phrasen kommt man nicht herum. Außerdem lernt man nie aus - ich lerne immer noch ständig neue Wörter und Phrasen, obwohl ich eigentlich längst das Gefühl habe, ziemlich gut englisch zu können.

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