Hallo Ednukru,
da kann ich ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern, bin nämlich selber beim DRK!
Eins vorweg: Du solltest dir wirklich sehr gut überlegen, ob du in dieses Berufsfeld einsteigen willst. Ich will nicht sagen, dass der Job schlecht ist, auf gar keinen Fall! Aber er wird sehr schlecht bezahlt, deine Psyche wird sehr in Mitleidenschaft gezogen, körperlich ist es auch sehr strapaziös und auch dein Sozailleben wird aufgrund von Schichtdienst und Notfällen sehr durcheinander geworfen.
Nun zu deiner Frage: Ob man da Ekel hat? Aber natürlich. Ich habe mich auch schon nach dem Einsatz einfach an den Straßenrand gestellt und mir mein Mittagessen nochmal durch den Kopf gehen lassen. Das tuen so ziemlich alle. Klar, man wird abgehärtet, aber eine Leiche, die seit 2 Monaten in einer Wohnung liegt ist einfach eine Sache, die weder Nase noch Magen einfach so wegstecken. Wenn du schon bei Erbrochenem die Grenze ziehen musst, ist es halt einfach das Problem, dass du möglichweise bei einem offenen Schädelhirntrauma einfach wegkippst. Dann braucht man noch Personal für dich, du fällst aus und keinem ist geholfen.
Was ich dir empfehle, ist, dass du dir die Sache mal im Ehrenamtlichen Bereich ansehen solltest! Freiwillige DRK Verbände gibt es überall in Deutschland, bestimmt auch in deiner Stadt. Die Ausbildung, um dort ordentlich helfen zu können, dauert grade mal 2 Wochen, wenn du 5 Tage die Woche da hin gehst. Auch werden Abendkurse angeboten, die Kosten übernimmt in der Regel der Ortsverband des Kreuzes. Dort kannst du reinschauen, Sanitätsdienste machen und dich an die Sache rantasten. Von den krassen Sachen wie schweren Unfällen oder sowas wirst du da auch meist verschont.
Bei weiteren Fragen einfach unter die Antwort posten!
MfG
Ingkadar