‘Hochdeutsch’ -oder besser: ‘Standarddeutsch’ - entwickelte sich aus dem Deutsch der Lutherbibel, die wiederum im Meissner Kanzleideutsch geschrieben war - einer Version des Ober-Sächsischen. Diese Deutsch ist sehr anders als das traditionelle Niederdeutsch (‘Platt’) Norddeutschlands, verbreitete sich aber sehr schnell in den evangelischen Gebieten Deutschlands. D.h. die Norddeutschen mussten Deutsch gewissermaßen neu lernen. Zum Sprachstandard entwickelte sich ein norddeutsch ausgesprochenes Ober-Sächsisch. In Süddeutschland und Österreich dauerte die Verbreitung des Sprachstandards länger, da die katholische Kirche das Lutherdeutsch ablehnte und bekämpfte. Hier hat erst due Verbreitung der klassischen deutschen Literatur unter dem Bildungsbürgertum im späten 18. Jahrhundert für den Durchbruch gesorgt.

https://bayernplus.blogspot.com/2023/01/bairisch-und-hochdeutsch.html?m=0

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Zum Teil sind österreichische Ausdrücke einfach nur bairischer Dialekt und kommen in Altbayern ebenso vor, z.T. reflektieren sie die K&K Vergangenheit, d.h. sie sind slawische oder ungarische Lehnwörter.

Der standard-deutsche Wortschatz wurde im 19. Jahrhundert von Konrad Duden normiert, d.h. er entspricht eher nord- als süddeutschen Gepflogenheiten.

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Was mich persönlich angeht: in München und Umgebung aufgewachsen, fränkischer Vater und viel fränkische Verwandtschaft, Berliner Mutter. Erste Schritte ins Erwachsenenleben in Würzburg, inzwischen Auslandsdeutscher. Kurz, altbayerische und fränkische Wurzeln, beide sind mir lieb und teuer.

Generell sind Franken Bayern (Bewohner des Freistaats, und früher des Königsreichs) aber keine Baiern bzw Altbayern (sie sprechen kein bairisch und haben eine andere Geschichte).

Mehr dazu hier

https://bayernplus.blogspot.com/2020/12/der-freistaat-bayerneine-schopfung-des.html?m=0

und hier

https://bayernplus.blogspot.com/2023/10/franken-ist-anders.html?m=0

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Richtig ist dass der bairische Dialekt älter ist als 'Hoch-' oder Standarddeutsch - letzteres entwickelte sich in der frühen Neuzeit aus dem Deutsch der Lutherbibel, welches wiederum auf einem stilisierten obersächsischen Dialekt beruht ('Meissner Kanzleisprache'). Aber alle deutschen Dialekte sind älter, sie formten sich im Wesentlichen im Früh- und Hochmittelalter - insofern ist die Einordung das Bairischen als eigene "Sprache" seltsam.

Ausführlicher hier:

https://bayernplus.blogspot.com/2023/01/bairisch-und-hochdeutsch.html

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Man weiß wenig über die Bajuwaren - außer dass sie um 550 plötzlich da waren, und dass sie wohl überwiegend (Elb-)Germanen waren - wie auch die Alemannen, Langobarden, und andere benachbarten Stämme.

ausführlicher hier:

https://bayernplus.blogspot.com/2021/12/e-in-historisches-ratseldas-vermutlich.html?m=0

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Die meisten ostfränkisch sprechenden Regionen kamen 1803-15 an Bayern, ermöglicht durch die Umwälzung der Verhältnisse in Deutschland durch Napoleon und das Verhandlungsgeschicke des bayerischen Ministers Montgelas.

Dabei wurde einen Vielzahl von kleineren und mittleren Herrschaften aufgelöst: die Bistümer Würzburg und Bamberg, die Markgrafschaften Bayreuth und Ansbach, die Reichsstädte Nürnberg, Schweinfurt und Rothenburg.

Viele dieser Territorien gehörten im alten Reich zum fränkischen Reichskreis, aber davon abgesehen gab es kaum eine Tradition fränkischer Zentralstaatlichkeit. D.h. ein fränkischen Bundesland könnte sich auf kein historisches Vorbild stützen.

Ausführlicher hier:

https://bayernplus.blogspot.com/2023/10/franken-ist-anders.html?m=0

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Die kulturelle Verwandtschaft ist das Ergebnis einer gemeinsamen historischen Wurzel: dem Stammesherzogtum Bayern im Früh- und Hochmittelalter. In der Zeit bildeten sich auch die deutschen Dialekte heraus, weshalb Österreicher und Altbayern auch ähnlich sprechen.

Manche österreichische Gegenden waren ursprünglich von Romanen (Tirol), Slawen (Kärnten, Steiermark) und Awaren (Niederösterreich) besiedelt, wurden von Bayern zwischen 700 und 900 kolonisiert, waren erst den Bayern-Herzögen unterstellte Grenzmarken, und erlangten schließlich Unabhängigkeit. Die Habsburger vereinigten die einstigen Grenzmarken im Spätmittelalter unter ihrer Führung.

Salzburg und Oberösterreich hingegen gehörten zum altbayrischen Kernland und wurden von Österreich mit der Zeit erworben - Salzburg erst in napoleonischer Zeit. Man hört es bis heute am Dialekt.

mehr dazu: https://bayernplus.blogspot.com/2021/07/bayern-und-osterreich.html?m=0

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Ja

Ja.

Der Begriff ‘Schwaben’ reicht bis in die Antike (‘Suebi’ bei Julius Caesar), im Mittelalter war Schwaben ein Herzogtum, das sich aber im 13.Jahrhundert auflöste. Das heutige Bayrisch Schwaben gehörte ebenso dazu wie Württemberg, Baden und die Schweiz. Bayern eignete sich das heutige Bayrisch Schwaben erst im 19. Jahrhundert an.

Ausführlicher hier:

https://bayernplus.blogspot.com/2023/12/wie-kam-bayern-nach-schwaben.html?m=0

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Das liegt a den Herren Napoleon und Montgelas. Ober- und Mittelfranken kamen als ‘Entschädigung’ für das Abtreten der bayerischen linksrheinischen (Pfalz) and Bayern, Würzburg als Entschädigung für den Nicht-Erwerb Salzburgs, das Bayern lieber bekommen hätte, welches sich aber Österreich unter den Nagel riss.

Allerdings gab es vor Napoleon kein politisches Franken, stattdessen viele kleine und mittlere Herrschaften, wir die Fürstbistümer Würzburg und Bamberg, die Markgrafschaften Bayreuth und Ansbach, die freien Reichs-Städte Nürnberg, Schweinfurt oder Rothenburg. Die Bezirke Ober- Unter- und Mittelfranken sind übrigens eine Erfindung des Bayernkoenigs Ludwig I., davor gab es so etwas nicht.

ausführlicher zum Thema:

https://bayernplus.blogspot.com/2023/10/franken-ist-anders.html?m=0

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