Hey du,
Also so wie du das beschreibst, kommt mir das ziemlich bekannt vor. Ich habe gerade durch das Homeoffice und den Mangel an sozialen Kontakten bzw. nicht-virtuellen Kontakten, auch eine Art Angst entwickelt. Lange dachte ich, es würde an sozialen Interaktion liegen, weil es immer dann kam, wenn viele Menschen dabei waren, habe dann aber bemerkt dass es nicht die Menschen sind, sondern der Ort. Sprich: geschlossene Räume, Klassenräume, und vor allem Autos, Busse, Züge. Das ganze hat dann dazu geführt dass ich mich immer weiter eingeigelt habe. Klar, ich müsste ja sonst Unternehmungen machen, mit dem Auto fahren und und und.
Deine Symptome ähneln der Panik die ich damals hatte. Zitternden und schwitzige Hände, erhöhter Puls, Sodbrennen & Übelkeit, weshalb man den Situationen dann natürlich lieber aus dem Weg geht. Ich kann dir nicht sagen, was für DICH hilft und rate dir dringend, zu einer Therapie, wenn dir folgende Dinge nicht helfen, weil ich weiß dass dich das wirklich einschränken muss. Ich habe mir so geholfen:
- vertraue dich anderen Menschen an, ganz besonders denen, die in solchen Situationen bei dir sind. Wenn jemand da ist, der von deiner Angst weißt, fühlst du dich sicher, vertrau mir. Das waren bei mir zu dem Zeitpunkt meine beste Freundin, mein bester Freund und meine Mutter.
- Wenn du merkst dass du Panik bekommst, ATME! Das ist so so wichtig, denn wenn du unregelmäßig atmest, kann sich dein Puls nicht normalisieren und du regst dich weiter auf. Langsames ein und ausatmen hilft nach einer Weile gut.
- hab immer etwas Wasser dabei oder etwas an dem du dich festhalten kannst, bei mir damals meine Wasserflasche, ein kleiner Schluck Wasser kann dich ablenken und beruhigen UND du weißt wohin mit deinen Händen.
- Bewegung und Sport. Ein bisschen Sport schadet niemandem und macht den Kopf frei!
- Es ist okay, stressigen Situationen aus dem Weg zu gehen, wenn es dir dann besser geht. Aber wenn du dir das immer und immer wieder erlaubst, dann kommst du da nicht raus. Also bitte, lebe dein Leben, triff dich mit Leuten und Kämpfe gegen deine Angst an!
Ich bin in den Zoo gefahren mit dem Sodbrennen meines Lebens, bin auf Dates gegangen und im Auto mirgefahren und nach dem Homeoffice wieder regelmäßig zur Schule gegangen und irgendwann habe ich gemerkt, wie es weniger wurde. Ich denke, in stressigen Situationen kann es durchaus wieder kommen, als eine Art Reaktion des Körpers auf Situation in denen man nicht sein möchte. Und wenn es alles nichts hilft, aber es wurde besser und bis heute habe ich kaum noch Angst, keine Panik mehr und kann wieder richtig leben.
Geh bitte zur Therapie, wenn alles nicht hilft. Gib dir die Zeit. Du musst da nicht allein durch!
Ich hoffe, ich konnte ein bisschen helfen <3