Vor allem die Entscheidung des Kapitäns im Nebel hohe Fahrt zu machen.
Beitragende Faktoren waren
- dass die für den Bau der Titanic verwendeten Stahlnieten Materialfehler aufwiesen und daher spröde waren. Sie hatten einen viel zu hohen Schlackeanteil, dadurch gaben sie der Reihe nach auf etwa so wie ein kaputter Reissverschluß aufgeht.
https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/archiv-fund-forscher-fuehren-titanic-untergang-auf-schwache-nieten-zurueck-a-547624.html
- die Tatsache dass der Ausguck im Krähennest ausgerechnet auf dieser Fahrt kein Fernglas zur Verfügung hatte, weil der Schlüssel für den Schrank in dem das Fernglas aufbewahrt wurde versehentlich nicht an Bord gelassen war:
The binoculars were stashed in a locker in the crow's nest -- where they were most needed -- but the key to the locker wasn't on board. That's because a sailor named David Blair, who was reassigned to another ship at the last minute, forgot to leave the key behind when he left. The key was in Blair's pocket.
- dass die für den Bau der Titanic verwendeten Stahlnieten Materialfehler aufwiesen und daher spröde waren. Sie hatten einen viel zu hohen Schlacke-Anteil (hier als "Asche" bezeichnet, vermutlich ein Übersetzungsfehler: der im Englischen verwendete Begriff "slag" deutet eher auf Schlacke hin) dadurch gaben sie der Reihe nach mit geringem Widerstand nach, bildlich gesprochen etwa so wie ein kaputter Reißverschluß aufgeht.
https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/archiv-fund-forscher-fuehren-titanic-untergang-auf-schwache-nieten-zurueck-a-547624.html
Bei vielen der von der "Titanic" geborgenen Nieten haben die Forscher nach eigenen Angaben hohe Konzentrationen von Asche gefunden. Der glasige Rückstand entsteht bei der Verhüttung und kann Nieten brüchig machen.
Rumpf brach an den Nahtstellen auf
Die Archive weisen den Wissenschaftlern zufolge auch darauf hin, dass Harland & Wolff nicht genügend erfahrene Nieter beschäftigte. Während ihrer Nachforschungen haben Foecke und McCarty - beide ausgebildete Metallurgen - herausgefunden, dass die manuelle Herstellung guter Nieten extrem anspruchsvoll ist. Mittelmäßige Arbeit könnte Qualitätsprobleme verschleiern. Harland & Wolff habe Nieten noch per Hand hämmern lassen - anders als etwa die Konkurrenz von Cunard, die bereits Jahre zuvor auf Stahlnieten umgestiegen sei. Diese seien stabiler und maschinell zu montieren gewesen.
Bei der "Titanic" seien zwar auch Stahlnieten verwendet worden, aber nur an der Rumpfmitte, wo die größten Belastungen erwartet wurden. Am Bug, wo der Eisberg das Schiff traf, sowie am Heck seien allerdings Eisennieten zum Einsatz gekommen, schreiben die beiden Forscher in ihrem Buch "What Really Sank the Titanic" ("Was die Titanic wirklich sinken ließ").
Werft weist Vorwürfe zurück
Die Erkenntnisse von Foecke und McCarty scheinen das zu bestätigen. Der Schaden am Rumpf "endet nahe an der Stelle, wo die Eisen- in Stahlnieten übergehen", sagte Foecke. Bessere Nieten, argumentieren die Wissenschaftler, hätten die "Titanic" möglicherweise länger über Wasser halten und damit Hunderte Leben retten können. Rund 1500 Menschen kamen bei dem Untergang ums Leben.
Die Werft weist das zurück. "Mit dem Material war alles in Ordnung", sagte Joris Minne, ein Sprecher von Harland & Wolff. Das "Titanic"-Schwesterschiff "Olympic" habe ohne Zwischenfälle 24 Jahre lang die Meere befahren, ehe sie außer Dienst gestellt wurde. Die "Britannic" sank 1916, nachdem sie auf eine Mine gelaufen war