Allzuviel Hoffnung auf einen Rieseneffekt würde ich mir mit der Methode nicht machen. Zu meiner Jugendzeit ging die Mär, dass Zitronensaft im Haar das Haar ausbleichen würde. Und so schmierten wir uns frischgepressten Zitronensaft ins Haar und legten uns derart verklebt in die Sonne. Von eindeutigen Bleicherfolgen kann ich nicht berichten...

...zur Antwort

Ich muss mich mal darüber aufregen, dass hier lauter Möchtegerntherapeuten meinen, aufgrund deiner vier Sätze über deinen Erziehungsstil inklusive gemachter Fehler urteilen zu dürfen. Es tut mir echt leid, dass du dich dem aussetzen musst.

Jähzorn kann in der Tat eine Familienerbschaft sein. Es kann aber auch Ausdruck tiefergehender Probleme sein. Hat sich sein Verhalten verändert oder war er schon immer so?

Für mich wäre eine weitere Frage, in welchen Situationen der Jähzorn auftritt. Ist es Zorn gegen Menschen (weil die nicht machen, was man erwartet), gegen Umstände (weil man nicht zu Omas Geburtstag will), gegen sich selbst (z.B. weil man irgendwas nicht so hinbekommt, wie man es will?).

Wie groß ist der Leidensdruck bei deinem Sohn, bei Euch, bei anderen? Das sollte der Indikator sein, ob man weitere Schritte unternimmt. Eine Erziehungsberatung ist sicher nicht das schlechteste!

Im allgemeinen Umgang mit dem Kind würde ich versuchen, mit ihm ins Gespräch zu kommen bzw. zu bleiben, sobald die Emotionen runter sind. Absprachen treffen, wie mit dem Gefühl umgegangen werden kann (wie darf man das Gefühl raus lassen und wie nicht, geht er dazu in sein Zimmer, braucht er Zornbälle zum Werfen?). Mir wäre es wichtig, dem Kind zu vermitteln, dass das Gefühl zu haben erstmal in Ordnung ist und dass es nur darum geht, es so rauszulassen, dass die Probleme nicht noch größer werden.

Wenn das Kind ansprechbar ist, während der Zornattacke, dann würde ich versuchen, ihn bestätigend zu spiegeln: "du bist wütend, weil Hannes nicht mit dir spielen will." "Du bist traurig, weil du nicht bei Hannes übernachten darfst." etc.pp. Meistens fühlen sich die Menschen dann einfach verstanden und kommen aus der Wut ein bisschen raus. die Hoffnung dahinter ist, dass das Kind selber versteht, was seinen emotionalen Ausbruch auslöst und es sich weniger hilflos dabei fühlt.

Solange es nicht ansprechbar ist, würde ich - nicht als Strafe, sondern aus Selbstschutz (mich macht so ein Wüten selbst kirre) - den Raum verlassen.

Soweit meine Alltagstipps. Aber wie gesagt, es ist alles eine Frage des Leidensdrucks. Wenn es häufig passiert, neu ist und / oder sehr zerstörerisch, dann würde ich mir einen unparteiischen Dritten holen, der mich und das Kind von außen coacht.

...zur Antwort
Weitere Inhalte können nur Nutzer sehen, die bei uns eingeloggt sind.