“Bitte, liebes ChatGPT”: Warum wir zur KI so höflich sind.

Wieso wir zu KI-Programmen "Bitte" und "Danke" sagen und was das Problem daran ist.

Die meisten, die schon einmal einen KI-Chatbot wie ChatGPT, Googles Gemini oder Microsofts Copilot benutzt haben, werden das Verhaltensmuster kennen: Wenn wir der Künstlichen Intelligenz Anweisungen geben (Prompts schreiben) sind wir in den Formulierungen häufig ausgesprochen höflich, sagen “Bitte”, “Danke” und "Entschuldigung" - sprechen also mit einer Maschine wie mit einem Menschen. Und das, obwohl wir wissen, dass wir mit einer Maschine sprechen.

Warum aber ist das so? Könnten wir die Floskeln nicht einfach weglassen und birgt das vermenschlichte Interagieren mit Computerprogrammen vielleicht sogar Gefahren für uns?

Martina Mara, Professorin für Psychologie der Künstlichen Intelligenz und Robotik an der Johannes Kepler Universität Linz (JKU), erklärt das Phänomen und erläutert, wovor wir in Sachen KI auf der Hut sein sollten und welche Sorgen eher unnötig sind.

futurezone: Wieso sind wir so höflich zu ChatGPT?

Martina Mara: Es ist zuerst einmal natürlich, dass, wenn Dialoge, Gespräche und Muster der Mensch-Mensch-Kommunikation ähneln, das Gegenüber also so spricht wie ein Mensch und wir so begrüßt werden wie von einem Menschen, wir auch so reden, wie wir es aus ähnlichen Situationen (von Menschen, Anm.) kennen. Das führt uns direkt zum Thema Anthropomorphismus.

Was bedeutet das?

Es ist grundsätzlich so, dass wir Menschen zum sogenannten Anthropomorphismus neigen. Das ist eine Grundtendenz, die die meisten von uns verbindet. Das heißt, dass wir auch in nicht-menschlichen Objekten und Konzepten - etwa “Das Wetter ist launisch”, “Der Staubsaugerroboter ist müde”, “ChatGPT ignoriert mich” - menschliche Eigenschaften, Motivationen, Gefühlslagen, eigene Wünsche und Persönlichkeit wahrnehmen. Diese Grundtendenz ist bei uns Menschen sehr breit vorhanden und erfolgt ganz automatisch, weil wir das, was in unserer Umwelt passiert, mit einer “sozialen Brille” interpretieren. Wir können kaum anders.

Und das, obwohl wir ja grundsätzlich wissen, dass es sich um Maschinen oder Gegenstände handelt.

Wenn zum Beispiel ein Staubsaugerroboter mit uns im Wohnzimmer herumfährt, interpretieren wir das oft automatisch als “zu uns herkommen” oder “von uns wegfahren” - also immer in Relation zu uns, obwohl das in dem Fall ja vollkommen egal ist. Das ist uns grundsätzlich gegeben. Aber es gibt auch Faktoren - das sehen wir auch in der Forschung - die die Tendenz zum Anthropomorphismus zusätzlich verstärken können.

Was denkt ihr darüber?
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Wer sagt denn "Bitte" und "Danke" an eine KI? Ich sehe KI als rein maschinell und habe es noch nie menschlich betrachtet. Vermutlich liegt das u. a. daran, dass ich mich vorher schon zu der Funktionsweise von ChatGPT und neuronalen Netzwerken informiert hatte.

Das erinnert mich total an ein Magazin aus dem Videospiel Detroit Become Human in dem es darum ging, dass die Menschen den Androiden zu sehr mit Befehlsformeln begegnen und so den normalen Umgang mit Menschen verlernen, vor allem wie man Menschen überredet oder sie überzeugt - Also das genaue Gegenteil aus diesem Beitrag und die meiner Meinung nach realistischere Zukunft.

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Ich verwende ChatGPT für:

  • Grammatikfragen, allgemeine Fragen zu Deutsch und Fremdsprachen (ChatGPT ist wirklich verlässlich hierbei, nicht wie bei Geschichtsfragen, wo gefühlt jeder zweite Satz in der Gerüchteküche unterwegs war)
  • Kurze und knackige Erklärungen von Begriffen, auch das Suchen von Begriffen (wenn ich ein Wort nicht mehr weiß) oder die korrekte Verwendung von Redewendungen.
  • Generell Auflistungen, die nicht akkurat oder vollständig sein müssen und mir als erste Inspiration dienen.
  • Als Suchhilfe. Dann frage ich ChatGPT, wo ich bestimmte Informationen schnell finden kann.
  • Als Google-Ersatz. Ich mag es, das ChatGPT gut zusammenfassen kann und ich nicht erst ein paar Webseiten abklappern muss.

Ich verwende ChatGPT nicht ausgiebig. Insgesamt ca. eine Viertelstunde pro Woche, an vielen Tagen gar nicht.

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Leichtes Beispiel: Es ist gerade heißer Sommer 40 °C und du möchtest die Temperatur von einem Eiswürfel, den du in einer Tiefkühlbox aufbewahrt hast messen. Wir nehmen an, dass wir uns im Schatten befinden und die Luft nicht genügend warm ist, den Eiswürfel schnell schmelzen zu lassen. Wenn du aber jetzt das Thermometer, dass zuvor in der 40 °C heißen Umgebung herumlag an den Eiswürfel hälst, schmilzt dieser natürlich. Nach nur kurzer Zeit hast du ein 10 °C warmes Thermometer und dementsprechend eine 10 °C warme Pfütze. Um auszusagen, wie kalt der Eiswürfel ursprünglich war hilft es dir natürlich nicht, die Temperatur des geschmolzenen Eiswürfels zu kennen. Aber wenn du die Wärmekapazitäten von Eiswürfel und Thermometer kennst, kannst du das über den speziellen Energieerhaltungssatz (1. Hauptsatz der Thermodynamik) durch die Grundgleichung der Wärmelehre rückrechnen, also von der Temperatur des geschmolzenen Eiswürfels auf die Temperatur des ursprünglichen Eiswürfels schliesen.

Zusammengefasst: Ein Thermometer zeigt dir nicht die Temperatur eines Gegenstandes an, sondern die Temperatur des Thermometers selbst. Das Thermometer muss also erstmal so kalt oder warm wie der Gegenstand selbst werden und dabei kann sich die Temperatur des Gegenstandes wie im Beispiel stark verändern, was nicht gewollt ist.

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Das hat keinen mathematischen Grund, sondern ist formeller Natur. Du könntest genauso definieren, dass

Dennoch wurdeals

definiert, damit Leute einheitlich rechnen und jeder dasselbe mit gleichen Gleichungen meint. Bestimmt gibt es da auch minimale Vorteile, aber mir fällt spontan keiner ein.

In Programmiersprachen ist es genau andersrum, dort ist beispielsweise:



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Das Thema ist riesig und ich kann dir nur meine bescheidende Sichtweise anbieten.

Ich habe keine große Lebenserfahrung, aber anscheinend haben Menschen, die zufrieden mit ihrem Leben sind, tendenziell weniger Angst vorm Tod. Analog dazu können körperliche Umstände dein Stimmungsbild trüben, was Angst vor dem Tod vergrößern kann. Du solltest also darauf achten, genügend Sport zu machen. Besonders die Jungend heutzutage hat Probleme mit Medien und sportlicher Bewegung. Unterhaltungsmedien bremsen generell die geistige Entwicklung und bringen Demotivation, Dinge zu tun (Hobbys, Dinge erleben, soziale Kontakte pflegen), die dir ein Selbstwertgefühl geben. Etwas, das zwingend notwendig ist, damit du Motivation entwickeln kannst. Siehe auch "dopamine detox". Soziale Medien können ebenfalls negativ auf dich einwirken. Siehe dieses Video. Eine unausgewogene Ernährung kann zu Lustlosigkeit und Melancholie führen. Es gibt viele körperlicher sowohl geistige Faktoren, die indirekt die Angst vorm Tod steigern. Dies sind ein paar Dinge, die du tun kannst, um die Angst gegen den Tod vorzubeugen. Generell gilt es, fröhlicher und aktiver zu werden.

Nun zum Tod. Der Tod ist das absolute Ende von einem selbst. Aber was ist man selbst? Haben Tiere auch ein "Selbst"? Wo fängt Leben und Bewusstsein an, wo hört es auf? Es ist geradezu lächerlich, dass man diese Fragen nicht beantworten kann. Generell haben wir Menschen wenig Ahnung von der Welt. Wir finden Gesetzmäßigkeiten in der Natur und schon denken viele Menschen, dass wir tatsächlich Aussagen über das Universum, Existenz, Tod und Zeit treffen können, weil es bisher geklappt hat. Das Wort "Ende" gibt es nur in Zusammenhang mit dem menschlichen Zeitverständnis. Die Zeit selbst ist ein fragiles Konzept, das man auch anfechten kann. Sie dazu auch dieses Video. Anstatt dein Leben als vergänglich zu betrachten, solltest du es eher als Buch sehen, dass für immer existiert und jederzeit gelesen wird. Das Konzept von "jetzt" existiert physikalisch gesehen nicht. Jeder Zeitpunkt deines Lebens kann als "jetzt" aufgefasst werden. Du bekommst einen Zeitsinn erst durch deine Erinnerungen (und Ultrakurzzeitgedächtnis). Viele Menschen machen es sich besonders gruselig und stellen sich den Tod als eine immerwährende Dunkelheit vor. Das solltest du auf keinen Fall. Deine eigenen Gedanken beeinflussen deine Stimmung am meisten. Außerdem weiß niemand, ob das stimmt. Es ist absolut sinnfrei, über den Tod nachzudenken. Du kannst dich also fragen, ob du diese Gedanken nicht einfach aufschieben möchtest. Schließlich hast du in 50 Jahren nochmal Zeit, darüber nachzudenken und vielleicht dann überhaupt keine Angst mehr vor dem Tod. Du entwickelst dich ja geistig auch noch. Ich weiß, das wird unsinnig klingen, aber versuche, möglichst wenig über den Tod nachzudenken. Dasselbe tue ich auch. Selbstverständlich bekommst du Angst vorm Tod, wenn du dir vorstellst, dass du nicht mehr existierst. Die Angst vorm Tod ist schließlich eine Angst vorm Unbekannten, die sich nur dann frei entfalten kann, wenn du dir das Unbekannte vorstellst.

Eine interessantes mathematisch-abstrakes Gedankenspiel, zu der ich gekommen bin, involviert die Frage nach dem Selbst. Sich selbst kann man weder über die DNA (eineiige Zwillinge können unterschiedliche Persönlichkeitsmerkmale aufweisen) noch über die Handlungen oder Verhaltensweisen einer Person definieren (Innere Gedanken können von äußerer Fassade abweichen). Nach dieser Betrachtungsweise ist man selbst über den Informationsgehalt (bspw. Erinnerungen) und Informationsfluss (wie werden Informationen verarbeitet; "Struktur" des Gehirns) des Gehirns definiert, nicht aber über das Gehirn. Du könntest nach dieser Perspektive auch digital existieren, solange der Informationsgehalt und -fluss derselbe ist. Offensichtlich unterscheidest du dich von deinem 5-Jährigen Selbst. Es ist normal, dass du dich entwickelst, aber das ist nur die gesellschaftliche Perspektive. Nach dem Modell ist das 5-Jährige Selbst und du zwei unterschiedliche Personen. Nur über die Erinnerung ist es möglich, diese zwei Persönlichkeiten mit Sicherheit zu verknüpfen. Schlussendlich sagt dieses Modell aus, dass man sich kontinuierlich verändert. Man könnte auch sagen: Das 5-Jährige Selbst ist schon gestorben, ohne das es dies bemerkt hatte. Wenn man das Ganze ausreizt, kommt man zum Schluss: Du stirbst jeden Moment, ohne es zu bemerken. Eine weitere Frage, die ich mir gestellt habe ist: Wenn du dich von einer Person A nach Person B entwickelst, wie verschieden kann Person B von A sein? Person B würde behaupten, Person A zu sein, wenn es Erinnerungen an Erlebnisse, die Person A gemacht hat, innehat. Analog dazu würde Person B behauptet, nicht Person A zu sein, wenn es keine Erinnerungen an Erlebnisse, die Person A gemacht hat, innehat. Wenn man durch einen Autounfall ein Teil der Erinnerungen verliert, gibt es Menschen, die sich nicht mehr mit der "vorherigen" Person identifizieren können und sich ganz anders benehmen. Im Endeffekt heißt das: Wenn man einer Person A Erinnerungen an Erlebnisse von Person B gibt, hält sich Person A für Person B. Alle Menschen tragen also dieselbe "Lebendigkeit" oder Bewusstsein in sich, die alles verbindet. Aber genug der Gedankenexperimente.

Ich glaube nicht an einen christlichen Gott, Buddah oder Allah. Dennoch glaube ich, dass es einem vor der Angst vorm Tod helfen kann, an etwas nach dem Tod zu glauben. Außerdem ist es nach dem Pascalschen Gottesbeweis sogar logisch gesehen sinnvoll, an einen Gott zu glauben. Es ist völlig egal, ob wir eine Illusion erschaffen, wenn sie uns hilft, besser zu Leben dann ist doch alles gut. Für immer leben möchte ich aber nicht. Ich denke, dass es ultra langweilig wäre, da man irgendwann nichts mehr Neues dazu lernt und sich alles wie ein Re-Run anfühlt. Natürlich ist das kein Argument für eine Lebensdauer von gerade einmal 80 Jahren. 800 sollten schon drin sein :)

Für mich persönlich fühlt es sich am ehesten so an, als würde alles Leben verbunden sein. Sowas wie Identität, durch die sich Menschen unterscheiden lassen, fühlt sich für mich eher wie eine Illusion an. Ob ich aus der Wahrnehmung von Person A oder B handle, macht keinen Unterschied - man fühlt sich lebendig. Folglich ist es egal, wenn Person A stirbt, da B noch da ist.

Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen. Noch ein Tipp: Du solltest eher/auch mit deiner Familie und Freunden darüber reden, anstatt mit Leuten aus sozialen Netzwerken.

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