Hallo, ich beschäftige mich schon länger mit ADHS, Autismus und psychischen Krankheiten, da ich seit zwei Jahren in Therapie bin und mich das ganze allgemein interessiert. Ich bin auch schon früh darauf gekommen dass ich Autismus haben könnte, da ich viele Symptome habe, aber meine Probleme nach außen hin nicht gerne so zeige. Ich habe mich viel informiert und habe auch herausgefunden dass Autismus bei Frauen oft nicht oder erst spät erkannt wird. Und viele Selbsttests die auch von Ärzten erstellt wurden, sagen mir dass ich auf dem Spektrum sein könnte.
Wenn ich an meine Kindheit denke fällt mir ein, dass ich damals auch schon oft wegen “kleinerer” Dinge ausgerastet bin, wofür ich dann Ärger bekommen habe. Wenn ich allerdings meine Eltern frage meinen sie ich war ganz normal (bin aber auch das erste Kind, welchen Vergleich haben sie?). Allerdings wurde mir oft von anderen Kindern gesagt dass ich komisch bin, und die die mich nicht komisch sondern lustig fanden habe ich alle als meine Freunde gesehen. Keine Ahnung ob das auch so war.
Ich habe Freunde und große Probleme mit Kommunikation an sich habe ich eigentlich nicht, außer wenn es darum geht ob jemand etwas aus Spaß oder böse meint, oder allgemein ob mich Menschen mögen oder nicht. Aber ich komme mit Augenkontakt gar nicht zurecht. Ich kann nicht mit anderen sprechen während ich sie anschaue, sonst verhasple ich mich oder vergesse ganz was ich sagen möchte. Eigentlich bin ich ein eher extrovertierter Mensch und bin auch nicht auf den Mund gefallen, aber ich werde oft damit konfrontiert dass ich einfach das Gefühl habe dass Leute mich nicht verstehen, oder denken sie verstehen was ich meine, aber es eigentlich anders rübergekommen ist.
Alltagssituationen überfordern mich, weil ich gefühlt viel zu viele sinneseindrücke auf einmal habe. Zum Beispiel Geräusche, oder Gerüche können meine ganze Aufmerksamkeit auf sich ziehen und dann eine Art Kopfschmerzen verursachen. Wie gesagt nicht introvertiert aber überfordert. Solche Sachen sind mir erst seit der Pubertät aufgefallen. Als ich jünger war waren es mehr solche Dinge, wie wenn mein Ärmel in der Jacke nach hinten gerutscht ist oder meine Socke im Schuh vom Fuß, was mich sauer gemacht hat.
Mit Veränderungen kämpfe ich schon mein Leben lang. Ich habe viel geweint als ich einen Cousin bekommen habe, als meine Eltern sich getrennt haben, Als meine Mutter neu geheiratet hat, obwohl ich meinen jetzigen Stiefvater schon immer mochte, als ich noch eine Schwester bekommen habe, und der Übergang von Ferien auf Schule hat mich jedes Mal überfordert, da das eine große Umstellung in der Routine war jedes Mal.
Für kleine Veränderungen, wie Planänderungen oder wenn die Wohnung umgeräumt wird, wand gestrichen oder so brauche ich auch lange um mich daran zu gewöhnen oder es kostet mich viel Energie.
ich habe mit zwei Therapeuten und einem Psychologen schon darüber geredet, allerdings wurden nie Tests gemacht, es wurde immer gesagt, dass alle Symptome wahrscheinlich mit meinen anderen Verdachtsdiagnosen (Depressive Episoden, Soziale Phobie) zusammenhängen und ich mir keine Sorgen machen muss. Ich mache mir auch keine Sorgen, ich möchte nur wissen ob meine Vermutung stimmt. Mein Gedanke dabei ist dabei, was wenn diese Störungen beide eigentlich durch Autismus ausgelöst sind. Das kann ich mir zumindest sehr gut erklären. Und geht anscheinend vielen anderen auch so.
Ich hoffe irgendjemand kennt sich aus und kann mir weiterhelfen, was ich machen soll. Gibt es Experten, die Diagnostizieren, ohne zu sagen “nein machen wir nicht, hier geh in Therapie”
danke