Depression ist ja eine Krankheit. Und sie ist wirklich gut darin, so zu tun, als wären die ganzen Ideen und Gedanken in deinem Kopf deine eigenen, wenn sie in Wirklichkeit von der Depression kommen.
In meinen dunkelsten Phasen habe ich auch jeden Tag darüber nachgedacht, mir das Leben zu nehmen, und das Einzige, was mich abgehalten hat, war, dass ich das meinen Eltern nicht antun wollte, damit klar kommen zu müssen. Jetzt habe ich mich langsam aus dieser akuten Phase herausgekämpft und die Suizidphantasien sind zwar ab und zu noch da, aber mehr so als düsterer Tagtraum, als "was wäre wenn ich den ganzen Mist hier einfach hinter mir lassen könnte?". Und ich habe es objektiv gesehen noch nicht einmal schwer. Ich habe eine glückliche, sichere Kindheit, eine fantastische Familie , eine liebevolle Beziehung, Hobbies die mir Spaß machen, und ein fast abgeschlossenes Studium, das mich interessiert. Und trotzdem bin ich in diesen Abgrund gerutscht, aus dem nur der Selbstmord einen Ausweg zu bieten schien.
Damit möchte ich sagen, dass diese Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit gar nicht von den schlechten Umständen kommen muss. Sie sind vielleicht einer der Auslöser, aber die Depression interessiert sich eigentlich nicht dafür, was du wirklich gerade durchmachst. Sie verdreht und korrumpiert auch das glücklichste Leben so, dass es nicht mehr lebenswert wirkt.
Also hör bloß nicht auf sie, egal, was sie dir einzureden versucht. Das Leben ist nie so schlecht und auswegslos, wie sie es ausmalt und sie ist besonders gut darin, die glücklichen Momente niederzumachen. Mit Hilfe kann man sie aber wieder in ihren Käfig sperren und dann merkt man wieder, dass die Welt nicht so schlecht ist, wie sie vorher erschien.