Alle Kinder entwickeln sich unterschiedlich. Manche Fortschritte sind messbar (z.B. das Kind kann laufen, das Kind beginnt zu sprechen,...) andere nicht oder nur mit psychologischen Beobachtungen (z.B. das Kind hat gelernt, die eigene Wut von der eigenen Traurigkeit zu unterscheiden, das Kind kann Emotionen bei anderen erkennen, ...)
Insofern ist es unsinnig, zu behaupten, ein Kind sei generell weiter entwickelt als ein anderes, da man in diesem frühen Alter ganz viele Fortschritte gar nicht messen kann.
Es ist auch nicht unbedingt ein Zeichen von besonders großer Intelligenz, wenn ein Kind früh spricht. Es gibt Spätsprecher, die hochintelligent sind, und Frühsprecher, die eher durchschnittlich begabt sind.
Wenn ein Kind motorisch und /oder kognitiv besonders früh entwickelt ist, kann es passieren, dass seine Umwelt es behandelt, als sei es schon älter. Weil es schon so vieles kann. Emotional sind diese Kinder aber nicht notwendigerweise weiter entwickelt, als es ihrem Alter entspricht. Das heißt, man hat z.B. ein zweijähriges Kind, das sprachlich oder motorisch schon so weit ist wie ein durchschnittliches zweieinhalbjähriges. Emotional ist es aber ein ganz normales zweijähriges Kind. Diese Kinder werden von ihrer Umwelt oft überfordert, weil sie nach aussen hin schon "reifer" wirken. Den selben Effekt gibt es auch bei Kindern, die von fähigen Fachmann als hochbegabt eingestuft wurden. Auch da fordert das Umfeld oft mehr im emotionalen Bereich (z.B. Vernunft), als das Kind besitzt.
Abgesehen davon ist mir kein Grund bekannt, warum Kinder, deren messbare Entwicklung weit fortgeschritten ist, es später schwerer haben sollten.