Kommt ganz grob hin, nur bei den Erfahrungsstufen haste dich irgendwo um eine vertan, glaub ich.

Ich bin normal eingeschult worden, nie sitzengeblieben und nach dem Abi (G9) direkt in die Offizierausbildung gegangen. Dort hatte ich auch nie Verzögerungen. Bin jetzt 30 und in Stufe vier. Komme trotzdem ziemlich genau auf 3000 Netto, aber mit Familienzuschlag

Der von dir beschriebene Werdegang ist anspruchsvoll, aber es ist trotzdem nur der normale Werdegang, den fast jeder Offizier durchläuft. Wichtig sind eigentlich nur folgende Punkte:

1: Es gibt in der Bundeswehr, keine Pflichtbeförderungen. Man kann aber trotzdem damit rechnen, dass bis zum Dienstgrad Oberleutnant der gesamte Jahrgang gleichzeitig befördert wird. Offiziere mit Studium befinden sich da sowieso noch in der Ausbildung und auch in der Truppe sind die meisten "Einstiegsdienstposten" für junge Truppenoffiziere für A9/10. Das bedeutet man kann auf demselben Dienstposten bleiben und wird dennoch befördert. Man muss sich schon etwas zuschulden kommen lassen, um bei diesen Beförderungen übergangen zu werden.

2: Ab Hauptmann A11 wird's n bisschen tricky, denn dafür brauchst du schon einen passenden Dienstposten. Den wirst du in der Regel auch bekommen, ABER ich habe auch schon von Kameraden gehört, die eine heimatnahe Verwendung bevorzugt und dafür den verbleib auf A9/10 in Kauf genommen haben. Jedenfalls ist es so, dass die Beförderung eigentlich nur den leistungsstarken Offizieren vorbehalten sein soll, aber in der Praxis gibt es in manchen Truppengattungen durchaus auch mal freie Stellen, auf die niemand will. Und dann kriegt halt der die Beförderung, der sich freiwillig an den Ar*** der Welt versetzen lässt.

2: Wenn du dann als Hauptmann noch A12 werden willst, brauchst du dafür auch einen entsprechend codierten Dienstposten und den kriegt wirklich nicht jeder automatisch. dafür muss in der regel das Leistungsbild stimmen, es muss ne freie Stelle vorhanden sein und die muss dir persönlich auch zusagen. Und da wird's dann auch n bisschen nervig, denn selbst wenn du auf einen solchen Dienstposten gesetzt wirst, erlebst du dort zum ersten Mal nen Stau. Das heisst, dass deine Einweisung in die neue Besoldungsstufe erst dann erfolgt, wenn die entsprechenden Planstellen frei sind, obwohl du bereits auf dem Dienstposten sitzt. In der Praxis (zumindest ist das beim Heer so) wird unter allen Hauptleuten auf A12-Stellen anhand der Beurteilungen eine Rangfolge gebildet. Der beste wird als erstes in A12 eingewiesen, der schlechteste darf mit 4 - 6 Monaten Wartezeit rechnen.

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1: Abhängig von Teilstreitkraft und Verwendung. Als Zugführer setzt man die Vorgaben seines Chefs hinsichtlich Ausbildung, Übung und Einsatz um. Man bereitet selbst Ausbildungen vor, die durch Offiziere gehalten werden müssen (z.B. Wehrrecht, Innere Führung usw)., plant und steuert die Ausbildungen, die durch seine Unteroffiziere gehalten werden, organsiert alle Möglichen Vorhaben (Truppenübungsplatzaufenthalte, Weiterbildungen usw.). Und im Einsatz führt man eben seine unterstellten Soldaten .

Beispiel könnte sein:
- Morgens zwei Stunden Wehrrecht
- Vormittags Chefbesprechung, währenddessen macht der Zug Ausbildung im Gruppenrahmen (da sind dann die Feldwebel in Charge)
- Nachmittags Politische Bildung
- Kurz vor Dienstschluss Sport

Es gibt da ehrlich gesagt alles Mögliche, deshalb ist es schwierig, da ein allgemeingültiges Beispiel zu finden.

2: Wahrscheinlich: Ja. Gibt es Auswege, teils ja, teils nein. Es gibt Truppenteile, die haben Personalmangel. Mir sind z.B. Fälle aus der Gebirgsjägertruppe bekannt, da waren Offiziere von ihrer ersten Truppenverwendung bis zum Dienstzeitende (SaZ 12) an ein und demselben Standort. Zuerst eingesetzt als Zugführer, dann als Kompanieeinsatzoffizier, dann als S3-Offizier im Stab.
Aber damit sollte man bei der Einstellung nicht rechnen. Letztendlich kommen solche Konstellationen nur dann zustande, wenn sie den Bedürfnissen des Dienstherrn entsprechen.
Die Versetzungen könnte man umgehen, wenn man z.B. Familienmitglieder pflegen muss und dadurch eine Härtefallregelung in Anspruch nehmen kann. Das wünscht man aber niemandem...

3: Das sind Dienstposten, die üblicherweise im Rahmen eines Auswahlverfahrens (man nennt es intern auch "Casting") an sehr, SEHR leistungsstarke Offiziere vergeben werden, die bereits Berufssoldaten sind. Neben Spitzenbeurteilungen stellt man sich persönlich beim jeweiligen General vor und der entscheidet dann, wen er haben will.
Teilweise haben die Adjutanten selbst noch unterstellte Adjutantengruppen, in denen dann auch junge (auch leistungsstarke) SaZ-Offiziere arbeiten. Ich weiß aber nicht, ob das die Regel ist. Man ist dann auch nicht selbst Adjutant, sondern halt der Knecht vom Adjutanten ;)

4: Das definiert sich nicht über den Dienstgrad, sondern die Dienststellung bzw. den Dienstposten.
In einem Bataillon wird der B- und C-Zug einer Kompanie von jungen Leutnanten/Oberleutnanten geführt. Der A-Zug wird von einem Hauptmann geführt, der gleichzeitig stellv. Kompaniechef ist. Der D- und E-Zug wird durch erfahrene Feldwebel geführt. 
Der Kompaniechef ist Major, der im Prinzip das selbe macht, wie ein Zugführer, nur eine Ebene höher. Er hält teils selber Ausbildungen, teils steuert er die Ausbildungen seiner unterstellten Züge. darüber hinaus hat er Disziplinarbefugnis der Stufe 1 und ist somit dafür zuständig, Vergehen seiner Soldaten zu ahnden, Beurteilungen zu schreiben usw.
Der Bataillonskommandeur ist Oberstleutnant und der macht im Prinzip nichts anderes, als ein Kompaniechef, nur eben wieder eine ebene höher und mit Disziplinarbefugnis der Stufe 2.

In Ämtern ist es üblicherweise so, dass die normalen Dezernenten/Referenten, also die Sachbearbeiter, Hauptleute oder Majore sind. Die übergeordneten Dezernatsleiter sind dann Oberstleutnante und die Gruppenleiter sind Obristen.

Aber auch hier gilt wieder: Es gibt sehr viele unterschiedliche Varianten und Besonderheiten.

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Du machst dir über die Tests Gedanken, vor denen du eigentlich keine Sorge haben solltest ;)

Themenbeispiele beim Aufsatz helfen dir nicht weiter. Wichtig sind Kenntnisse in der deutschen Sprache und das Wissen, dass ein Aufsatz aus drei teilen besteht: Einleitung, Hauptteil und Schluss.
Wenn du es dann noch hinkriegst, die beiden Begriffe sauber voneinander abzugrenzen und Gemeinsamkeiten herauszuarbeiten, dann hast du schon gewonnen.

Die Gruppendiskussion kann aber alle möglichen Themen gehen. Es wird erstens darauf geachtet, wie du dich als Diskussionsteilnehmer verhältst. Du solltest dazu in der Lage sein, dich konstruktiv in die Gruppe einzubringen, ohne die anderen zu überwältigen. Lass die anderen ausreden und achte darauf, dass die anderen dich auch ausreden lassen. Nimm beim Reden eine entspannte Sitzhaltung ein und suche freundlichen Blickkontakt mit den Gesprächspartnern. Wenn du einen Punkt vorgebracht hast, frag die anderen auch Mal nach ihrer Meinung oder nach Anmerkungen usw.
Zweitens wird darauf geachtet, was du inhaltlich zum Thema beitragen kannst. Wenn dir ein Punkt einfällt, sprich ihn klar und deutlich an und sage dann, was das für euch zu bedeuten hat bzw. was man daraus folgern sollte.

Für den Computertest sind Rätselhefte ganz gut geeignet. Vor allem solche, wo es um geometrische Strukturen im dreidimensionalen Raum geht (z.B. aufgeklappte Würfen). Ansonsten kannst du da drei Wochen vor dem Test auch nicht mehr wirklich große Verbesserungen erwarten. Also mach dich lieber nicht verrückt und entspann dich.

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Die Altersgrenzen wurden teilweise aufgehoben. Dein Alter sollte also grundsätzlich kein Problem sein. Es gibt aber mehrere Punkte zu beachten:

1: Das Bewerbungsverfahren kann sich locker über mehrere Monate ziehen. Die Mühlen der Bürokratie mahlen langsam.

2: Du solltest sehr genau wissen, was du mit dieser Aktion bezweckst und wo du am Ende hin willst. Fakt ist, dass du allein schon aufgrund deines Alters erheblich schlechtere Chancen auf längere Verpflichtungszeiten oder gar eine Übernahme zum Berufssoldaten hast.
Du wirst also mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit in einigen Jahren die Bundeswehr wieder verlassen und musst dir dann womöglich bei der Bewerbung um eine neue zivile Stelle anhören, dass es ja ziemlich blöd wäre, dass du jetzt mehrere Jahre über nicht in deinem erlernten Beruf gearbeitet hast.
Was das betrifft, muss man einfach ehrlich sein: Für junge Leute, die einen Plan haben und diesen durchziehen, kann die Bundeswehr ein Sprungbrett in eine sehr erfolgreiche Karriere sein. Für ältere Leute, die nur eine drohende Arbeitslosigkeit umgehen wollen oder aufgrund einer Midlife-Crisis nochmal etwas Action und Abwechselung suchen, für die kann die Bundeswehr der letzte Nagel im Sarg der eigenen Karriere sein. Ggf. auch ein Ticket in die Langzeitarbeitslosigkeit. 
Ich persönlich würde davon abraten.

3: Falls du es doch durchziehen solltest, sei dir darüber im Klaren, dass für Soldaten auch mal Auslandseinsätze anstehen, wenn es blöd läuft. Und wenn es ganz blöd läuft, wird man dort auch beschossen und muss zurück schießen. Manchmal auch ohne dass man zuvor beschossen wurde.

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Hallo,

auf hochschulkompass.de kannst du dir eine Liste aller Studiengänge anzeigen lassen. Es wird jedoch nur noch zwischen konsekutiv und weiterbildend unterschieden, was aber in den meisten aufs Selbe hinauslaufen sollte.
Ich habe in dieser Liste auf die Schnelle keinen nicht-konsekutiven Master in Politik gefunden, allerdings gibt es eine einfache Möglichkeit, wie du dein Vorhaben dennoch umsetzen könntest: Dreh den Plan einfach um. Mach zuerst 'nen Bachelor in Staatswissenschaften (ist ähnlich wie Politikwissenschaft, nur kannst du - abhängig von der Uni - auch VWL als Vertiefungsrichtung wählen). Danach hast du zwei Möglichkeiten:

1: Die Vertiefung VWL im Bachelor ermöglicht es dir, einen normalen Master in VWL als nicht-konsekutives Studium zu machen. Ob das geht, müsstest du mal bei den Prüfungsämtern der jeweiligen Unis nachfragen. Womöglich sind das Einzelfallentscheidungen.

2: Du machst 'nen MBA. Die gibt's wie Sand am Meer, allerdings muss man da immer kucken, wie viel sie kosten und an welche Zielgruppe sie sich richten. Manche MBA-Programme verlangen 2 - 3 Jahre Berufserfahrung, bevor man dort zugelassen wird.

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Es gibt in Deutschland diverse Ausbildungseinrichtungen, die für Aus-, Fort- und Weiterbildung von Offizieren vorgesehen sind. Das sind aber meist keine klassischen Militärakademien im engeren Sinne. Diese zeichnen sich nämlich dadurch aus, dass eine enge Verzahnung der militärischen Offizierausbildung und des akademischen Studiums stattfindet. So schließen die französischen Offizieranwärter in Saint Cyr oder die amerikanischen Kadetten in Westpoint ihre Ausbildungen mit einem Bachelorabschluss und einem Offizierpatent ab.

In Deutschland hat man hingegen einen anderen Weg gewählt. Bei uns findet - vereinfacht ausgedrückt - zuerst eine rein militärische Offizierausbildung in den Offizierschulen (Offizierschule des Heeres, Offizierschule der Luftwaffe, Marineschule Mürwik) und diversen anderen Ausbildungseinrichtungen statt. Erst danach erfolgt das Hochschulstudium an einer Bundeswehruniversität. Dabei sind die Studiengänge an den UniBws absichtlich sehr zivil ausgerichtet und gestaltet, um sicherzustellen, dass die Abschlüsse den Standards ziviler Hochschulen entsprechen.

Die höchste Ausbildungseinrichtung der Bundeswehr ist die Führungsakademie. Dort findet u.a. die zweijährige Generalstabsausbildung statt, in der die Spitzenkader der Berufsoffiziere geschult werden. Diese Ausbildung ist die Voraussetzung, um in Generalstabsverwendungen eingesetzt und vielleicht irgendwann zum General befördert zu werden.

In anderen Ländern wird für die Generalstabsausbildung an vergleichbaren Einrichtungen oftmals ein MBA-Abschluss (oder vergleichbare nicht-konsekutive Masterabschlüsse, z.B. in Sicherheitspolitik) vergeben. In Deutschland ist das nicht der Fall, aber dennoch lassen sich die Ausbildungsinhalte absolut miteinander vergleichen. Somit entspricht die Führungsakademie am Ehesten dem, was man klassisch unter einer Militärakademie versteht.

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Das Medizinstudium im Rahmen der Ausbildung zum Sanitätsoffizier findet an zivilen Hochschulen statt. Dazu werden die Sanitätsoffizieranwärter (SanOA) nach den ersten militärischen Ausbildungsinhalten vom Dienst beurlaubt (bei vollem Gehalt) und somit für das zivile Studium freigestellt.

Allerdings muss der SanOA beim Dienstherrn regelmäßig Rechenschaft über seine Studienfortschritte ablegen.

Grundsätzlich kommst du aus der Verpflichtung nur über einen Kriegsdienstverweigerungantrag raus. Wenn dieser positiv beschieden wird und du entlassen wirst, wird die Bundeswehr jedoch Regressforderungen stellen, die sich bei einem Medizinstudium irgendwo im unteren bis mittleren fünfstelligen Bereich belaufen dürften.

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1: Gehalten wird die Fahne in der Regel vom S3-Feldwebel des Verbands. Das ist ein Unteroffizier in der "Planungsabteilung" des Kommandeurs. Links und rechts vom Fahnenträger stehen die Fahnenbegleitoffiziere, das sind schlichtweg zwei Offiziere des Verbands.

2: Wer an die Flagge geht, ist nirgendwo explizit geregelt. Der Kommandeur kann entscheiden, dass dies als Privileg den jeweils besten Soldaten der Grundausbildung zuteil wird (schon so erlebt), es kann ihm aber auch völlig wurscht sein. In diesem Fall werden einfach aus der Antreteformation räumlich gesehen zwei Teileinheiten ausgewählt, die in etwa vor der Flagge stehen. Aus jeder dieser Teileinheiten werden einfach jeweils drei Soldaten ausgewählt, die nach vorne treten (auch das schon erlebt).

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Es gibt in der Bundeswehr drei große Laufbahnen:

Mannschaften
Unteroffiziere/Feldwebel
Offiziere
Am Anfang bewirbst du dich für eine der drei Laufbahnen, je nachdem welchen Schulabschluss du hast, welche Tätigkeiten dich interessieren usw.
Grundsätzlich kann man auch später aus einer niedrigeren Laufbahn in eine höhere aufsteigen, aber das ist sehr viel schwieriger, als der direkte Weg.
Abhängig von der Laufbahn durchläuft man eine Ausbildung, während der man in festgesetzten Zeiten befördert wird. So erreicht ein Feldwebelanwärter nach 36 Monaten den niedrigsten Dienstgrad seiner Laufbahn, Feldwebel. Ein Offizieranwärter erreicht nach 36 Monaten den niedrigsten Dienstgrad seiner Laufbahn, Leutnant.

Wie es danach weiter geht mit den Beförderungen ist von sehr vielen Faktoren abhängig:

1: Dienstzeit.

Im Soldatengesetz und der Laufbahnverordnung gibt es für jede Beförderung Mindestzeiten. Da steht z.B. drin, dass ein Offizier mind. 2,5 Jahre Leutnant gewesen sein muss, bevor er zum Oberleutnant befördert werden kann.

2: Dotierung des Dienstpostens

Jedem Dienstgrad ist eine bestimmte Besoldungsstufe zugeordnet. Diese ist ausschlaggebend dafür, wie viel man am Ende verdient. Leutnant ist z.B. A9, Oberleutnant A10, Hauptmann A11/A12, Major A13 usw.
Um befördert zu werden, musst du nach deiner Ausbildung auf einem entsprechend dotierten Dienstposten sitzen. D.h. es muss in der Bundeswehrstruktur festgelegt worden sein: "Dieser Dienstposten ist A9 dotiert, jener Dienstposten A10" usw. Jetzt sitzt z.B. ein Leutnant auf einem A9 Dienstposten. Eine Besonderheit ist aber, dass alle A9-Dienstposten für Offiziere gleichzeitig A10 dotiert sind, d.h. er kann nach 2,5 Jahren zum Oberleutnant befördert werden, ohne sich versetzen lassen zu müssen. Wenn jetzt aber der Oberleutnant nach weiteren 3 Jahren Hauptmann werden möchte, muss er mit seinem Personalführer eine Versetzung auf einen Dienstposten absprechen, der A11 dotiert ist. Erst wenn er auf diesem Dienstposten sitzt, kann er befördert werden. Dieser Dienstposten kann in der selben Einheit sein, er kann aber auch am anderen Ende Deutschlands liegen.

3: "Eignung, Leistung, Befähigung"

Das ist so ein geflügeltes Wort in der Bundeswehr. Es gibt Beförderungen, die kriegt man einfach nur weil man die Ausbildung bestanden hat oder weil man eine bestimmte Zeitspanne gewartet hat. Es gibt andere Beförderungen, für die muss man etwas tun.
Jeder Zeitsoldat wird als Offizier mindestens Oberleutnant, sofern er keinen Mist baut. Viele werden auch Hauptmann. Wer mehr werden will, muss Berufssoldat werden. Jedem Berufsoffizier wird zugesichert, dass er den Dienstgrad Oberstleutnant A14 erreicht. ABER je nachdem wie viel Leistung jemand da über die Jahre zeigt, können die Zeiträume der Beförderung von gleichaltrigen Soldaten bis zu 72 Monate auseinander liegen.
Und wer mehr als Oberstleutnant werden will... da geht es um die höchsten Sphären, also Dienstgrade ab Oberst aufwärts, aber das ist ein anderes Thema.
Grundsätzlich ist es halt bei der Bundeswehr so wie überall anders auch: Wenn du zu den besten gehören willst, musst du ein weit überdurchschnittliches Maß an Leistung erbringen. Eine entsprechende Leistung sichert dir Zugang zu (Weiterbildungs-)Lehrgängen, die nicht mehr jeder Offizier bekommt. Das geht los mit dem Stabsoffizierlehrgang, der eine Voraussetzung für die Beförderung zum Major ist. Anhand deines Ergebnisses im Stabsoffizierlehrgang (in Verbindung mit deinen Beurteilungen) wird aber auch eine Rangliste für potenzielle Teilnehmer für die Generalstabsausbildung. Diese kriegen nur noch die Wenigsten und sie ist eine Voraussetzung, um irgendwann mal vielleicht General zu werden.
Um solche Ziele zu erreichen, muss man grundsätzlich:
- Immer überdurchschnittliche Leistung bringen
- Bestimmte Pflichtverwendungen durchlaufen, z.B. Auslandsverwendungen in Brüssel, in Attachéstäben usw.
- Einsatzerfahrung haben (die schadet nie)
- Uneingeschränkt mobil sein und mit häufigeren Versetzungen rechnen, als normale Offiziere
- usw.

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Dass es "die Einzelkämpfer" nicht als eigenständige Truppengattung, Verwendung o.ä. gibt, wurde ja schon von meinen Vorrednern gesagt. Was bisher nicht so klar herausgekommen ist, ist die Antwort auf die Frage, was man denn mit diesem ominösen Einzelkämpferlehrgang eigentlich macht oder machen kann.

Also, den Einzelkämpferlehrgang (EKL) gibt es in zwei Stufen: EKL1 und EKL2.

Mit dem absolvierten EKL1 erhält man sozusagen die Qualifikation "Führer einer auf sich gestellten Gruppe". Was bedeutet das? Stell dir ein Szenario vor, bei dem in einem Gefecht ein kleiner Truppenteil, z.B. eine Gruppe, vom Rest ihres Zuges und der Kompanie abgeschnitten wird. Der Gruppenführer hat nun die Aufgabe, seine Gruppe selbstständig und ohne weitere Unterstützung wieder zu seinem übergeordneten Truppenteil zurück zu führen. Auf eine solche Situation bereitet ihn der EKL1 vor. Es geht also nicht um Kampfaufträge ("getarnte Annäherung an ein feindliches Objekt und dieses mit Sprengsätzen vernichten"), sondern ausschließlich darum, eine auf sich gestellte Gruppe zu führen.

Wer den EKL1 besonders gut absolviert hat, darf dann noch den EKL2 besuchen. Dieser baut natürlich stark auf dem EKL1 auf, erweitert die Qualifikation des Lehrgangsteilnehmers aber zum "Führer eines Jagdkommandos". Bitte beachten: Das hat nichts mit der gleichnamigen österreichischen Spezialeinheit zu tun!! Ein solches Jagdkommando wird bei der deutschen Bundeswehr anlassbezogen gebildet. Beispiel: Ein Fallschirmjägerbataillon sichert ein Objekt, ein kleines Dorf oder was auch immer. Es wird eine feindliche Kommandooperation im Umfeld des Objekts aufgeklärt, d.h. irgendjemand bemerkt irgendwie, dass feindliche Spezialkräfte in der Umgebung operieren, womöglich mit dem Ziel, das Objekt aufzuklären oder es zu vernichten. Auf Befehl des Bataillonskommandeurs bildet eine seiner Kompanien ein Jagdkommando. Dazu gibt der Kompaniechef einem seiner Zugführer, der eben diese Qualifikation hat, einen entsprechenden Befehl. Der Zug bekommt den Auftrag, das umliegende Gelände nach feindlichen Kräften zu durchsuchen und sie ggf. zu vernichten. Ist dieser Auftrag erfüllt, gliedert der Kompaniechef das Jagdkommando wieder in die Sicherung des Objekts ein.

Der fundamentale Unterschied zwischen dem EK1 und dem EK2 ist also der, dass der EK1 eher auf's Überleben und durchschlagen zur eigenen Truppe ausgerichtet ist, während der EK2 das Umsetzen eines Kampfauftrags beinhaltet.

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Die EGB'ler sind keine Kommandos, sondern "nur" etwas bessere Fallschirmjäger, die eng mit dem KSK zusammen arbeiten. 

Wenn die Kommandos z.B. in einem Krisengebiet in ein Objekt wollen, haben sie immer das Problem, dass drinnen böse Jungs lauern und draussen auch böse Jungs lauern. Das ist ja einer der krassen Gegensätze zu den SEKs der Polizeien, die agieren nämlich immer in einem freundlichen Umfeld, wo im Umkreis von 200m zu dem Zugriffsobjekt die Straßen gesperrt sind und Krankenwagen bereit stehen. Die EGB'ler versuchen, so etwas ähnliches für das KSK bereitzustellen. Wenn das KSK einen Zugriff auf ein Objekt durchführt, bilden die EGB'ler einen äusseren Sicherungsring um das Objekt herum auf, um sicherzustellen, dass die Kommandos am Objekt ohne Störungen von außen operieren können.

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1: Man hat in jedem Studiengang Trimesterferien. Und als Soldat hat man grundsätzlich jedes Wochenende ab Freitag 12:00 Uhr Dienstschluss, sodass man immer nach Hause fahren kann. Unter bestimmten Voraussetzungen übernimmt die Bundeswehr sogar die Fahrtkosten für eine oder zwei solcher Familienheimfahrten (wenn man zuhause eine anerkannte Wohnung hat oder verheiratet ist). Nicht Heim fahren kann man an den wenigen Wochenenden, an denen man z.B. Wache schieben muss. Aber das kommt im Regelfall nur ein mal pro Jahr vor.

2: Man wird alle 2 - 4 Jahre versetzt. Wenn man an Standorten wohnt, an denen die Bundeswehr sehr stark vertreten ist (z.B. Großraum Köln), kann man seine Versetzungen durchaus so steuern, dass man nie umziehen muss. Und wenn du die aktuelle Berichterstattung verfolgst, wirst du sehen, dass man seit Kurzem daran arbeitet, diese familiären Belastungen so weit wie möglich zu reduzieren. So werden z.B. die Stehzeiten in bestimmten Verwendungen verlängert. Aber beachte bitte auch, dass viele der jungen Feldwebel ähnlich oft versetzt werden, wie die Offiziere. Die Geschichte vom alten Oberstabsfeldwebel, der am Standort X eingestellt wurde und seine gesamte Dienstzeit dort verbracht hat, ist heute auch nicht mehr die Regel. Das war nur früher so.

3: Es ist immer abhängig von drei Faktoren. Erstens ob das, worin du dich qualifizierst, gerade am Arbeitsmarkt gefragt ist. Zweitens deine Abschlussnote. Drittens, ob deine zivilberufliche Qualifikation (Studium/Ausbildung) einen fachlichen Zusammenhang mit dem hat, was du bei der Bundeswehr gemacht hast. Stell dir vor du bist Arbeitgeber und kriegst zwei Lebensläufe. Der erste hat ein Studium in Wirtschaft und war bei der Bundeswehr Logistikoffizier. Der zweite hat ein Studium in Luft- und Raumfahrttechnik und war bei der Bundeswehr Fallschirmjäger (mim Messer zwischen den Zähnen durch den Wald laufen). Was meinst du, wer von den beiden mehr relevante Berufserfahrung nachweisen kann?

4: Das ist in allen Laufbahnen gleich wahrscheinlich und hängt ausschließlich von deiner eigenen Leistung ab.

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