Mein Freund ist devot, im Berufsleben aber ist er eher forsch und offen für Neues, hat keine Angst, neue berufliche Wege einzuschlagen, Dienstreisen in fremde Länder zu fremden Unternehmen usw.
Sein Freundeskreis ist groß, er ist beliebt, aber sehr chaotisch, verbaselt private Verabredungen, vergisst, sich wie verabredet zu melden usw.
Als Kind war er nach eigener Auskunft wild, mit Verdacht auf ADHS, er hat sich von der Hauptschule hochgearbeitet, studiert und dadurch Jobs in Leitungsposition erarbeitet.
Er betreibt Kampfsport und andere riskantere Sportarten.
Beim Sex ist er devot, zärtlich, aber auch extrem offen für ausgefallene Sachen. Mir gegenüber ist er sehr respektvoll, ein guter Gesprächspartner, mitfühlend und lieb.
Aber auch oft unzuverlässig, chaotisch, teils schlecht erreichbar, weil er auf allen Hochzeiten gleichzeitig tanzt...meldet sich dann aber später.
Manchmal nervt mich das, wenn etwas verschoben werden muss, weil er 2 Termine gleichzeitig angenommen hat, mich warten lässt etc.
Wenn ich genervt deswegen bin, bekommt er das schnell mit, er hat sehr feine Antennen. Er fragt dann z.B., ob er was falsch gemacht hat, ob alles okay zwischen uns ist und dass er möchte, dass ich zufrieden mit ihm bin (er ist halt devot, das kommt dann auch durch).
Kritisiere ich ihn dann, sagt er, er sei emotional total platt, er sei sehr verletzt, er würde immer alles falsch machen, er fresse sowas in sich rein, habe 2 Tage Herzrasen, Kopfschmerzen.
Alles kreist bei ihm um den Gedanken, nicht gut genug zu sein, liebevolle Worte, dringen in dem Moment nicht durch. Er steigert sich da rein und ist dann nach 2 Tagen wieder kontaktbereit, hört zu, wir finden einen Konsens und alles ist gut. Er ist dann wie neu geboren. Bis zur nächsten Kritik. Ich glaube, er bekommt seine chaotische Lebensführung nicht in den Griff und bin bereit, ihm da entgegen zu kommen
Ab und zu muss aber auch Kritik sein. Er sagt mittlerweile, Kritik mache ihn innerlich kaputt und er möchte dann am liebsten davor fliehen, das verstoßen, was ihn verletzt.
Er sagt, das war schon immer so, er zieht sich bei Verletzung zurück und geht den betreffenden Menschen dann aus dem Weg.
Sein Leid ist nicht gespielt. Man sieht es ihm an und auch den Wunsch, dass alles in Ordnung kommt.
Er spricht dann wie ein kleiner Junge mit weicher Stimme.
Sobald er nur den Hauch von Kritik in der Luft spürt, sagt er, bitte, lass uns nicht streiten.
Ich möchte ihm helfen, Kritik als konstruktive Problemlösung anzunehmen und anders damit umzugehen.
Wie kann ich ihm helfen und woher kommt das Verhalten, das er zeigt?
Bitte keine knappen abfälligen Kommentare, er leidet wirklich.