In den 1930er Jahren waren glänzende und nach hinten gekämmte Haare bei Männern sehr beliebt. Bei Soldaten kam noch ein praktischer Nutzen dazu: die Frisur musste beim Abnehmen des Helms oder der Kopfbedeckung nicht nachgekämmt oder nachgeformt werden. Als Stylingmittel wurde Pomade, Haarcreme, Haaröl oder Haarwasser verwendet. Pomade war im Grunde eine parfümierte Vaseline, meist mit Blumendüften, wie Lavendel, Rose, Flieder oder Veilchen. Eine Haarcreme war ähnlich einer Handcreme, enthielt allerdings festigende Zutaten wie Mineralöl oder Bienenwachs. Haaröl war ein mild parfümiertes Mineralöl, von der Wirkung her ähnlich einem heutigen Babyöl. Haarwasser war ein Alkohol-Wasser-Gemisch, versetzt mit Naturextrakten wie Birkensaft oder Brennessel, welche das Haarwachstum fördern sollte. Pomade und Haaröl wurden ins leicht feuchte Haar einmassiert, um einen eleganten Glanz zu bieten. Haarwasser wurde meist ins trockene Haar eingerieben und anschließend gekämmt und mit einer Haarbürste nachgebürstet, damit die Haare sicherer zusammenhielten. Vom Halt her bot die Pomade die beste Wirkung. Heute sind noch einige der Produkte aus den 1930er Jahren erhältlich. Pomade: Sweet Georgia Brown Hair Dressing Pomade und Exelento aus den USA, sowie Yardley Lavender Brillantine aus UK. Haarcreme: Brylcreem aus UK (Brisk kam erst 1951 auf den Markt). Haaröl: Tres Flores Brillantine und Jeris Hair Tonic mit Öl aus den USA. Haarwasser: Alpecin, Birkin und 4711 Eau de Portugal aus Deutschland, Jeris, Pinaud Eau de Portugal und Pinaud Eau de Quinine aus den USA.

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