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Der Eingriff heißt Vasovasostomie und kostet zwischen 2500 bis 4000 Euro. Bei der Vasektomie wird immer ein ca. 1 cm langes Stück von jedem Samenleiter herausgeschnitten, so dass es nicht einfach so ist: "Knoten auf und gut". Der Begriff Unterbindung ist daher irreführend. Bei der Refertilisierung müssen dann beide Samenleiterenden wieder mikrochirurgisch zusammengenäht werden. Bei diesem Eingriff muss aber kontrolliert werden, in welchem Zustand sich die Nebenhoden befinden, da diese ja durch die Vasektomie geschädigt werden (durch Druckaufbau der nicht mehr abgeführten Spermien nach Vasektomie kommt es zu Rupturen, sog. "Blow-Outs", die das Nebenhodengewebe zerstören). Daher muss der Operateur sehr erfahren sein, damit er während des Eingriffes die Situation erkennt und im Falle einer Schädigung des Nebenhodens, eine Art Bypass vom Nebenhoden zum oberen Samenleiterstrang legt, dieser Eingriff heißt Tubulovasostomie. Diese Operationsmethode verlangt sehr viel Erfahrung und Geschick. Da der gesamte Eingriff mehrere Stunden dauert und unter Vollnarkose durchgeführt wird, erklären sich auch die hohen Kosten. Je länger eine Vasektomie zurückliegt, umso höher ist das Risko eines geschädigten Nebenhodens, und damit der Gefahr, dass eine normale Vasovasostomie nicht möglich ist. Dies kann der Arzt aber nur während (!) der OP feststellen. Im Falle einer Schädigung muss er "ad hoc" auf die schwierigere Tubulovasostomie umschwenken können. Deshalb ist ein erfahrener Operateur zwingend erforderlich, damit dies auch erfolgreich gelingt. Insgesamt ermpfehlen Urologen/Andrologen immer eine Refertilisierung statt einer künstlichen Befruchtung, bei der aus dem Hoden Gewebe herausgestanzt wird und die darin enthaltenen Spermien extrahiert und dann in die Eizelle eingebarcht werden. Die Chancen für eine erfolgreiche Schwangerschaft liegen nach Refertilisierung deutlich höher. Allerdings ist es wie gesagt ziemlich teuer.