Ich bin 16 Jahre alt und kenne meinen Vater nicht wirklich. Ich habe ihn seit 6 Jahren nicht mehr gesehen und seit 8 nicht mehr besucht. Das letzte Mal mit ihm telefoniert habe ich vor 2 Jahren. Ich kenne ihn nicht: Ich weiß nicht wann sein Geburtstag ist, welche Hobbies er hat, wo er genau arbeitet. Er weiß auch nichts über mich. Er hat eine neue Frau und einen Stiefsohn, und scheint glücklich zu sein. Ich freue mich für ihn, aber ich bin einfach nicht Teil seines Lebens.
Ich mochte ihn auch früher nicht sehr: Ich würde ihn als narzisstisch bezeichnen bzws. neustens auch oft einfach als Arch. Wie komme ich zu dieser Aussage?
Es kommt oft aufs Geld hinaus, aber auch das hat ja tiefere Bedeutung, denke ich:
Zunächst einmal habe ich von ihm noch nie einen Cent geschenkt bekommen. Das ist für mich nicht weiter schlimm und ich erwarte es auch nicht, aber es sagt ja trotzdem etwas über ihn aus. Im Gegenteil: er schuldet mir noch 800€, diese hat er sich von mir bzw. meiner Mutter geliehen als ich noch klein war. Dies war alles Geld das ich von Verwandten u.s.w zur Geburt geschenkt bekommen habe. Er möchte mir das nicht wiedergeben, und er vermeidet bzws hat es immer vermieden mit mir darüber zu reden.
Seit circa 3 Jahren teile ich nun Zeitungen aus. Dies habe ich ihm wohl in unserem letzten Gespräch vor 2 Jahren gesagt, und es hat ihn damals nicht sonderlich interessiert. Er ist nun aber der Meinung dass er den Unterhalt deshalb kürzen kann. Ich würde es nicht weitermachen, wenn er das könnte. Wieso auch, ich arbeite und er profitiert davon? Das ganze scheint rechtlich nicht ganz möglich zu sein, ich kann dazu aber auch nicht mehr sagen falls er das hier findet. Dazu verlangt wird außerdem eine Rückzahlung in Höhe von 800€. (finde ich recht ironisch :D) Trotzdem, es läuft jetzt wieder auf einen Rechtsstreit hinaus.
Davon gab es schon einmal einen: Damals wollte er mich öfter sehen (bzw meine Mutter ärgern, traue ihm das durchaus zu). Kurz gesagt: er hat damals vergessen mich zu fragen, ob ich das denn auch will, und ich habe da ganz klar geantwortet dass ich nicht ein Teil seines Lebens sein möchte. War dann somit auch erledigt.
Aber auch an anderen Stellen stört er mich, oft grundlos: Als ich zum Beispiel einen Ausweis ausgestellt bekommen sollte, hat er seine Unterschrift verweigert. Nach einem Anwaltsbesuch war das dann auch erledigt.
Nun möchte ich gerne dass meine Mutter das alleinige Sorgerecht übernimmt, ich möchte nicht das er irgendwelche Rechte hat über mich zu bestimmen. (Er kann z. Bsp. meine Kontoauszüge einsehen!) Nun habe ich gelesen, dass das ganze etwas schwierig werden kann: denkt ihr ich hätte in meinem Fall Chancen?
In den meisten Fällen scheint das ja eher ungern gemacht zu werden, um das Kindeswohl zu schützen; wie sieht es aus wenn das Kind ausdrücklich nicht mehr mit dem Vater zu tun haben möchte? Ich bedanke mich für eure Antworten im Voraus, entschuldigung dass das jetzt ein etwas längerer Text geworden ist.
