Wir können nicht und niemand kann ermessen, wieviel Geld für das Opfer wohl "angemessen" wäre - umrechnen kann man menschliches Leid so oder so nicht.

Aber es gibt einen gesetzlichen Rahmen, und der hat einen Sinn. Man muß das ganze in Relation zum übrigen Rechtssystem sehen. Kindesmißbrauch ist schrecklich, aber auch wenn man instinktiv zunächst anders urteilt, er ist nicht schlimmer als Mord. Ein Mißbrauchsopfer hat oft sein Leben an dem Trauma zu kauen, aber es hat noch ein Leben und in 99% der Fälle auch noch trotz der Belastung genug Lebenswillen. Ein Mordopfer hat nichts und kann weder einen, noch 50000 noch hundert Milliarden Euro annehmen. Deshalb legt das Rechtssystem diese Dinge in einem Rahmen fest, der die Relation untereinander wahrt. "Gerechtigkeit" im absoluten Sinne kann man sowieso nicht erreichen.

Wenn bei der Kirche 50000 vom Betrag her nicht angemessen sind, dann müsste der Betrag auch in allen weltlichen Fällen erhöht werden. Angemessen im Sinne von juristisch korrekt können 50000 Eur durchaus sein, und mehr kann kein Mensch beurteilen.

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Äh, das ändert sich logischerweise mit meinem eigenen Alter...

So alt wie ich oder jünger, aber nicht zu sehr.

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Freier Wille ist das, was Du selbst als solchen definierst. Natürlich kommen Deine Präferenzen irgendwie zustande - Genetik oder Prägung oder was auch immer - aber in der Summe ergeben sie eben Dich.

Alle Forschungen der letzten Jahrzehnte zeigen übrigens, dass die genetische Veranlagung sehr viel beiträgt, die Prägung also bei weitem nicht so stark ist wie man bis Mitte des 20. Jhd. angenommen hat und wie Sozialpädagogen bis heute glauben.

Wenn Wissenschaftler davon sprechen, dass es keinen freien Willen geben soll, dann meinen sie eher, dass wir instinktgesteuert sind, nicht gesellschaftlich geprägt.

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Nein, das ist sowas wie Alister Crowleys Magick.

Rituale und Praktiken, oft sexuell oder pseudo-freudianisch, die eine Wirkung erzielen sollen, aber nicht so direkt wie die Harry Potter Magie, sondern mehr im Sinne von Energie fliessen lassen oder anderen rauben, oder Wünsche vom Universum erfüllen lassen, wenn man nur genug dran glaubt.

Es klingt nicht so unrealistisch, und man kann sich leichter einen Erfolg einreden, aber in Wirklichkeit ist es natürlich genauso Humbug wie vingarius leviata - keine Ahnung, ob man den wirklich so schreibt...

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Du solltest nicht etwas gegen Dein Gewissen erzählen. Das wäre tatsächlich nicht richtig.

Du solltest es aber auch nicht als Lüge bezeichnen, da Deine Freundin ihrer Meinung nach die Wahrheit erzählt und weder Du noch sie es wirklich sicher wissen.

Überlass es Ihr. Wenn das Kind alt genug ist, kannst Du ihm erzählen, dass Du nicht an Gott glaubst, Du musst es ja deswegen nicht versuchen, es vom Glauben abzubringen. Irgendwann wird es so oder so lernen müssen, dass es verschiedene Glaubensvorstellungen auf der Welt gibt, und dass es letzlich eine persönliche Entscheidung ist, eine davon anzunehmen, da es nun mal keine Beweise gibt.

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Erst wie sie schwanger war

Wir hätten gern noch ein Bisschen Zeit für uns gehabt, vielleicht so zwei Jahre, da waren wir uns eigentlich einig. Wir wollten aber beide auf jeden Fall Kinder, und aus medizinischen Gründen hiess es für meine Frau jetzt oder nie, also haben wir uns sehr schnell an die Familienplanung gemacht. Natürlich bekommt man keine Kinder, wenn man sie nicht auch gemeinsam grossziehen will, also haben wir uns verlobt, mit der Hochzeit haben wir allerdings bis nach der Geburt gewartet, das wäre sonst alles zu viel geworden.

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Es gibt keinen demokratischen Sozialismus.

Sozialismus beruht in allen Definitionen, gerade auch in Selbstdefinitionen, von den Manifesten des 19. Jahrhunderts bis zu heutigen politikwissenschaftlichen Studien, und in allen Versuchen der praktischen Umsetzung auf grösstmöglicher staatlicher Kontrolle.

Der sogenannte „demokratische Sozialismus“ , wie ihn die späte DDR versprochen hat (Gorbatschov hat so etwas meines Wissens nie gesagt, aber ich kann mich irren), war nur ein werbewirksames Schlagwort ohne echten Inhalt.

Ein System mit parlamentarischer Demokratie, in dem die wichtigsten Produktionsmittel staatlich sind, wäre vielleicht denkbar, wie schwierig es in der Praxis umzusetzen wäre, weiss ich nicht. Aber es wäre jedenfalls kein Sozialismus im klassischen Sinn.

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Nur mal zu all denen, die geschrieben haben, Frauen haben viele Eier...

Eizellen sind keine Eier.

Ein Vogel- oder Reptilien-Ei, was das Wort ja ursprünglich meint, ist mehr als eine Eizelle.

Männer haben in diesem Sinne natürlich auch keine Eier, es ist aber klar, dass es sich hier um eine umgangssprachliche Bezeichnung für Hoden handelt.

Zur eigentlichen Frage:

Es gibt psychologische Studien dazu, und die besagen, dass die Initiative in der Regel immer von den Frauen ausgeht, wie bei den meisten Säugetieren. Die Frau gibt Signale, die wiederum den Mann veranlassen, das Balzverhalten zu beginnen.

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Big Mac

Ich mag den Burger King lieber, schmeckt besser, ist billiger, und nach meiner Erfahrung freundlicher - bei Mac habe ich schon um drei nach elf kein Frühstück mehr gekriegt, obwohl ich rechtzeitig da war und nur in der Schlange stand, beim King haben die Mitarbeiter auch schon öfter mal die Happy Hour grosszügig ausgelegt, obwohl das einen echten Unterschied im Preis macht - gibt noch viele andere Beispiele.

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Erstens ist ein behindertes Kind keine "Gefahr", sondern ein wertvoller Mensch, und zweitens ist diese "Gefahr" viel geringer als Du anscheinend glaubst. Hier haben jetzt schon einige in ihren Antworten eine "hohe Wahrscheinlichkeit" erwähnt, aber wenn der Inzest nicht über viele Generationen wiederholt wird, ist die Chance in der Wirklichkeit nur um wenige Prozent höher als bei nicht verwandten Eltern. Das nur zur Klarstellung der Fakten, ich bin auch nicht für die Legalisierung.

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Nein.

Genauer gesagt:
Manche schon, aber nicht die Mehrheit.

Der Buddhismus an sich, die Lehre Buddhas, sagt über Gott oder die Götter ganz einfach nichts aus. Es handelt sich um eine an die Menschen gerichtete Heilslehre.

Buddha und die frühen Buddhisten haben aber die Exitenz der Götter, in ihrem Fall der Hindugötter, nicht geleugnet. Diese wurden einfach als mächtigere Wesen angesehen, die aber genauso wie die Menschen Erlösung durch die buddhistischen Praktiken erlangen können. Entsprechend wurden bei der Ausbreitung des Buddhismus in anderen Ländern die dortigen Götter und Geister in den Buddhismus integriert. Die grössten und traditionisreichsten buddhistischen Kulturen, wie die chinesische, tibetische oder japanische, kennen auch zahlreiche Götter und Geister. Auch einen obersten Schöpfergott kann es geben, er steht im Rang aber unter Buddha.

Und damit kommen wir zum zweiten Aspekt: Auch Buddha wird in praktisch jeder traditionellen buddhistischen Kultur wie ein Gott verehrt. Es ist zwar durchaus bekannt, dass er ein Mensch war und er wird auch nicht mit dem Wort Gott bezeichnet, aber in allen praktischen Belangen spielt er die gleiche Rolle wie der oberste Gott in anderen Religionen - man richtet Gebete an ihn, verehrt ihn in ebendieser Form und in Mythen und Märchen greift er in genau der selben Art durch Wunder ins Weltgeschehen ein wie Gott in Europa.

Die einzigen Buddhisten, die sich auf die menschliche Seite des Buddhismus beschränken, also auf die auf Erleuchtung zielenden Praktiken und die dahinterstehende Wiedergeburtslehre, und jede Form von Göttern verzichten, sind junge europäische und amerikanische Esoteriker, wobei diese natürlich auch wieder nach Asien zurückgewirkt haben können.

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Nein
Bringt auch nur krieg (sic)

Neun von zehn Kriegen wurden durch die ganze Menschheitsgeschichte ganz ohne religiöse Begründung allein um Macht, Land und Ressourcen geführt. Weder Alexander noch Julius Cäsar, weder Napoleon noch Hitler haben Religion als Ausrede gebraucht. Ganz wenige Kriege - wie die Kreuzzüge oder der dreissigjährige Krieg - wurden mit Religion begründet, aber auch da war das nur ein Deckmantel für die eigentlichen Interessen.

Heutzutage werden sucht man für Kriege wie die unsägliche Serie am Golf, die nun so was von eindeutig um Ressourcen geführt wurde, wieder nach moralischen Rechtfertigungen, nur müssen in diesen ach so aufgeklärten Zeiten die Demokratie und der Kampf gegen den Terror herhalten. Es geht auch ohne Religion.

Der Nationalsozialismus und der Kommunismus, die sich als ziemlich kriegsaffin gezeigt haben, waren beide ausgesprochen areligiöse Ideologien, die sich beide auf das beriefen, was sie für "Wissenschaft" hielten, und genug Wissenschaftler waren damals bereit, es zu bestätigen.

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Höflichkeit und echter Respekt vor dem Gegenüber im verbalen Umgang ist immer wichtig und man kann dies von jedem in jeder Situatioin verlangen, auch beim schlimmsten Feind. In diesem Sinne schliesse ich mich den Vorrednern an, die wie z.B. Aischylos Anstand einfordern.

Political Correctness dagegen hat nichts zu tun mit Respekt vor Deinem Gegenüber, nicht einmal mit übertriebenem Respekt. Im Gegensatz zu diesem nimmt sie nicht den konkreten Menschen in den Blick, sondern ein abstraktes Kollektiv, zu dessen vermeintlichem Interessenvertreter sich der Sprecher ungefragt macht. Sie ist die Einhaltung von neuen, willkürlich selbt gewählten Regeln und dient nur dem Sprechenden selbst, nicht seinem Gegenüber. Vor allem dient sie der Beruhigung des Gewissens, manchmal verhilft sie auch zu einem Gefühl der eigenen intellektuellen Überlegenheit.

Sie geht von der zweifelhaften Annahme aus, dass sich Unrecht beheben lässt, indem man es umbenennt. In der Regel wird Political Correctnes nicht von den betroffenen eingefordert. Diese haben ganz andere, reale Probleme - eben die, die durch Umbenennung nicht verschwinden.

Die aktiven Anwender von Poiltical Correcnes, die z.B. das Wort Zigeuner tatsächlich bewußt vermeiden (also nicht nur aus Furcht, anzuecken) und auch andere darauf hinweisen, pflegen erfahrungsgemäß gerade keinen respektvollen Gesprächsstil gerade auch in der Diskussion mit Andersdenkenden, sie sind laut, bevormundend und gern beleidigend, und sie legen diesen Umgangston auch nicht ab, wenn ihr Gegenüber zufällig ein Zigeuner ist.

Man kann konservativ oder progressiv, individualistisch oder egalistisch sein, und es gibt in allen Lagern vernünftige Leute, die auch mit Andersdenkenden sachlich und respektvoll umgehen, und solche die das eben nicht können. Im sich selbst als rechts definierenden Lager gibt es auch furchtbare Rüpel, unter den selbsternannten Linken ebenso. Bei letzteren ist die Political Correctnes gang und gäbe und keineswegs ein Garant für mehr Respekt.

Ich habe übrigens bewußt den Sinti-und-Roman-Unsinn als Beispiel gewählt, weil ich selbst noch Zigeuner kennengelernt habe, von denen die Älteren noch die KZ-Nummer tätowiert hatten, und die mit diesem Unfug nichts zu tun haben wollten. Die offizielle Benennung als Sinti und Roma hat übrigens die Stadtverwaltung nicht gehindert, diese aus ihrer Sozialsiedlung, wo sie seit Jahrzehnten zu hause waren, zu vertreiben, um diese für eine Unsumme an einen auch ansonsten durch Korruption bekannten Bauunternehmer zu verkaufen, der da eine ziemlich hässliche Luxussiedlung hingestellt hat.
Hat die Umbenennung irgendwo in Deutschland dazu geführt, dass die Kultur der Zigeuner anerkannt wird? Sie werden angepasst und angeglichen, Sesshaftigkeit ist nun mal eine Voraussetzung für die gute deutsche Meldepflicht, für die Schulpflicht, für den Kindergarten, für ein sozialversicherungspflichtiges Angestelltenverhältnis, für die ja von allen geforderte Integration in die alleinseligmachende deutsche Amtskultur. Aber wenn man sie "Sinti und Roma" nennt und ihnen ein Kulturzentrum hinstellt, in dem die Probleme ihres Volkes vor 70 Jahren dokumentiert werden, dann erweist man ihnen "Respekt". Nein. Tut man nicht. Man erweist ihnen leider nur Poitical Correctnes.

Der Ausdruck "Sinti und Roma" ist deswegen unsinnig, weil Sinti ein Volk bezeichnet und Roma eine Sprache. Und beides zusammen ergibt noch nicht die gesamtheit der Zigeuner. Es ist so, als wenn man die Deutschen in "Bayern und Plattdeutsche" umbenennen würde. Es gibt Zigeuner, die fühlen sich beleidigt, wenn man sie als Roma bezeichnet. Zudem ist der Ausdruck Zigeuner nicht, wie immer wieder behauptet wird eine abwertende Fremdbezeichnung (Zieh-Gauner, diese bizarre Idee stammt aus dem dritten Reich), sondern eine ganz neutrale Eigenbezeichnung (Zingari). So haben sie sich selbst genannt, und so haben sie eben dann auch manche anderen Völker genannt, mit denen sie in Kontakt kamen. Natürlich kann der Begriff abwertend verwendet werden, wenn man die Menschen selbst verachtet. Aber das trifft dann auch auf Sinti, Roma und jeden anderen Begriff zu.

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Das machen Menschen manchmal unbewusst, dass es in dem Fall gerade Du warst, den sie gespiegelt hat, war wohl reiner Zufall.

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Du gibst sehr genau an, wofür man Deiner Meinung nach ein Denkmal verdient:

Frieden in der Welt.

Das ist eine schöne Sache, aber eben nicht die einzige schöne Sache auf der Welt.
Die sogenannten Kriegsführer haben ihre Denkmäler auch nicht fürs Krieg führen an sich bzw. die dabei notwendige Gewaltausübung bekommen, sondern weil sie - durch den Krieg oder anderweitig - etwas für ihre Leute erreicht haben.

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Was heisst offen?

Es ist nicht meine eigene sexuelle Orientierung und ich möchte eigentlich genausowenig mit deren Intimleben belästigt werden, wie ich sie umgekehrt mit meinem in Ruhe lasse.

Ich habe homosexuelle und transsexuelle Freunde, es stört mich nicht, aber wenn jemand anfängt, ungefragt auf dem Thema rumzureiten, kann das schon störend sein. Das Sexualleben sollte etwas intimes sein - es gehört für mich irgendwie zur Liebe dazu, dass Sex etwas ist, was man gemeinsam für sich hat und normalerweise nicht mit anderen teilt.

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Es gibt ja die Theorie des Determinismus, nach der alles nach Ursache und Wirkung festgelegt ist und auch unsere Entscheidungsprozesse nur Biochemie im Gehirn sind (sind sie sicher) und deshalb ebenfalls festgelegt (nicht so sicher).

Deshalb könnte man den freien Willen als Illusion bezeichnen.

Ich bin da aber anderer Meinung, für uns ist in der alltäglichen Praxis der freie Wille das, was wir als solchen empfinden, egal wie er zustande kommt. Und die "gleichen Bedingungen" sind deshalb per Definitionem die äusseren Umstände, nicht die Prozesse in meinem Gehirn. Deshalb würde ich für die Praxis sagen, ja, ich kann mich anders entscheiden.

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