leider war die Antwort von Maxxxmann nicht ganz korrekt: Luftdichtigkeit hat NICHTS mit Diffusion (hineinwabern von Gasmolekülen durch Bauteile hindurch) zu tun, nur mit Konvektion: Luftbewegung, die Wasserdampf mit transportiert und bis zu 1000x mehr als Diffusion wirkt, weshalb luftdicht bauen, besonders in der Überdruckzone Dach sehr wichtig ist, da Bauschäden nach nur wenigen Wochen auftreten können, wohingegen Diffusionsschäden oft Monate oder Jahre dauern. Oft nimmt man eine Folie im Dach auf der Warmseite, die beides leistet: Diffusionswiderstand und Luftdichtigkeit; kann man aber auch trennen, was ich persönlich für eine dauerhafte Lösung auch oft praktiziere (z.B. OSB-Platte für Dampfwiderstand und Folie für Luftdichtigkeit; diese muss dann keinen hohen Dampfwiderstand haben ("SD-Wert"). Luftdichtigkeit: ein Spalt von 1 mm und 1 m Länge kann am Tag bis zu 350 ml Wasser in die Konstruktion eindringen lassen.
Darstellung Luftdichtigkeitesebene
1) Prinzipskizze Schnitt, welche Bauteile machen das Gebäude luftdicht (z.B. mit farbiger Linie: Putz, Folie, Betondecke, etc), welche Detailprobleme gibt es (Kringel drumherum und beschriften (z.B. Anschluss Fenster, Durchdringung Stromleitung)
2) Detailskizzen zu den Kringeln, als Typenlösung, kopier dir es vom FLIP-Fachverband, die haben ne super Broschüre dazu
3) Detailplanung, selbst erarbeitete Lösung
Wechselwirkung WB (Wärmebrücke)
Blöd formulierte Frage, das kann alles und nichts sein..
Also eine Wärmebrücke ist ja ein Bereich, an dem der Wärmefluss höher ist, als in der umgebenden Konstruktion. Das führt zu geringeren Oberflächentemperaturen und damit kann der Wasserdampf in der Luft dort aus kondensieren (wie beim Duschen am Spiegel). Dies kann an der Oberfläche innen im Raum sein, dann sieht man es ggf. durch Schimmelbildung oder auch in der Konstruktion, wenn - und jetzt kommt der Bezug vor vorherigen Frage und wahrscheinlich worauf der Fragesteller hinaus will: wenn nicht luftdicht gebaut wird, dann kann über Konvektion ein Hafen Luft mit Feuchtigkeit eindringen und an einer Wärmebrücke Kondensieren und ruck zuck zu heftigen Bauschäden führen.
Bsp,-Fall den ein Bauherr gerade hatte: Rohr aus Metall durch die Dampfbremsebene im Dach gesteckt = WB; Rohr nicht luftdicht angeschlossen, Konvektions-Kondensationsschaden nach 3 Monaten 1 m² Mineralwolle im Dach total durchnässt und musste rück gebaut werden... -> bei meinen Bauvorhaben gibt es deshalb jedes Mal ein Luftdichtigkeitskonzept und einen Luftdichtigkeitstest, bei dem Fehler gefunden und Bauschäden vermieden werden. Jedes Mal Theater, bis die am Bau Beteiligten das Einsehen, jedes Mal Kampf, die Abdichtung der Fenster mit Kompribändern zu verhindern und damit das eine Chance hat, dass es klappt, mit als Abnahmevoraussetzung in alle relevanten Gewerke vertraglich fest halten.
So genug Infos für Studium und später, was viel wichtiger ist, für die Baupraxis.
LG vom Energieberater