Natürlich nicht. Die sog. "Welt"wirtschaftskrise war ja eine Krise im kapitalistischen Verteilungssystem. Die Sowjetunion konnte weder systemisch davon betroffen sein, noch war sie rein geschichtlich in der Phase. Für die SU waren das die Jahre des rapiden Wirtschaftswachstums. In einer Zahl: wirtschaftswachstum von 1928 bis1940 550%.
Das war von mehreren Faktoren bestimmt. Natürlich unter anderem durch die einsetzende Erholung nach dem 1.WK und ausgedehntem "Bürgerkrieg" wenn man die Kriege gegen diverse Invasoren dazuzählt wie z.B. den Krieg gegen Polen, der 1921 endete.
Nach Ende der kriegerischen Auseeinandesetzungen wurden in Sowjetrussland grosse Infrastrukturprojekte gestartet wie der Bau des Weisses Meer-Ostsee Kanals oder GOELRO(Plan zum Bau von Elektrizitätswerken und Leitungsinfrastruktur. Zwischen 1917 und 1927 wurde die Stromerzeugung um den Faktor 18 vergrössert). Diese Infrastrukturprojekte, die direkt nach der Revolution beschlossen wurden legten den Grundstein für die Industrialisierung in den 30ern.
Die Wirtschaftskrise in den kapitalistischen Ländern wurde dabei sogar zum Vorteil. Kurze Wirtschaftsstunde: im Kapitalismus muss das Kapital Gewinn abwerfen(eine sehr vereinfachte Wirtschaftsstunde :) ). Während der üblichen Nachfragekrise, wie die von 1929 es war sind produzieren Investitionen kein Kapital, es schwindet sogar. Jeder Kapitalist ist in so einer Situation bemüht eine Investitionsmöglichkeit zu finden, die sein Kapital mindestens erhält.
Zudem befördert die Krise den Protektionismus. Jeder versucht zu retten was zu retten ist, wenn es geht auf Kosten des Nachbarn. 1929 schliesst das Empire seine Märkte. D.h. heisst andersherum gesagt: amerikanische Kapitalisten verlieren den Zugang zu 25% der Weltmärkte.
Dies öffnete die Tür für die Zusammenarbeit des amerkanischen Kapitals mit den drei(!) aufstrebenden Wirtschaften der Welt: Sowjetunion, Deutschland, Japan(ja, nicht nur die sowjetische Industrialisierung wurde von einigen US-Financiers unterstützt, auch der Aufbau des Hitler-Deutschlands und seiner jaoanischen Verbündeten). Insbesondere Rockefeller und einige andere namhafte Hintermänner der Weltfinanz erklären sich bereit die Industrialisierung in der SU zu unterstützen. Mit Gewinn für sich versteht sich. Die Sowjetunion bis dahin von der westlichen Industrie isoliert aus ideologosch-politischen Gründen kann nun von amerikanischen Betrieben Maschinen einkaufen, die dringend benötigt werden zur Modernisierung der Landwirtschaft und der rasch wachsenden Scwerindustrie. In Zeiten der Krise ist so ein Absatz pures Gold wert. Wörtlich. Die SU bezahlt in Gold. Aber kriegt auch Financiers Schützenhilfe. Sowjetische T-Bonds werden auf dem amerikanischen Markt emittiert über Rockefeller. Wenn ich mich richtig erinnere zu 7%. Sagenhafte Rendite für die Jahre als Geld an der Börse schneller als Laub verbrennt.
So wurde der Streit der ehem. Verbündeten Financiers in NYC und London, die mit ihren Finanzspielereien die Krise erst verursacht haben zum Krieg. Und ja, das ist die sorgfältig verschwiegene Schattenseite des 2.WK. Letzendlich haben die USA ihr Ziel erreicht und den WK als Weltmacht beendet während das Empire ruiniert und zum Junior-Partner degradiert wurde(und welche Länder nochmal wurden zu wichtigsten Absatzmärkten der amerikanischen Industrie nach 1945? Deutschland und Japan. Natürlich mit generösen Krediten aus den amerikanischen Bankhäusern.).Und die SU nutzte die Gunst der Stunde und konnte 1943 die Welt mit den USA aufteilen als Siegermacht und Weltmacht.
So hat die UdSSR genau in den Jahren der Krise im Westen das Wirtschaftswunder geschafft und ging aus dem 2.WK als Führungsmacht des sozialistischen Projekts hervor mit einer globalen Einflusssphäre.