Es bringt dir nichts, dir hier im Forum Zuspruch und Absolution zu erbitten. Es zählt einzig und allein, dass ihr beide eine Regelung findet, wie ihr das bestmöglich auf die Reihe bekommt.
Wenn du die Schwangerschaft miterleben möchtest, bist du zwangsläufig mit ihr konfrontiert. Ihr beide seid nun nur noch werdende Eltern. So hart das klingt, aber deine verletzten Gefühle sind dein Problem. Wenn du ihr jetzt damit kommst, dass du das alleinige Sorgerecht willst, dann rechne damit, dass sie sich erst recht quer stellt. Selbst wenn sie das alleinige Sorge- und Aufenthaltsbestimmungsrecht hat, hast du unabhängig davon ein Umgangsrecht. Das steht dir zu. Abgesehen davon hast du, so lange du die Vaterschaftsanerkennung nicht unterschrieben hast, vor dem Gesetz keinerlei Rechte und auch so lange das Baby nicht auf der Welt ist.
Sollte stimmen, was du schreibst, wäre es am besten, sie ginge in eine Mutter-Kind-Einrichtung, in dem sie auch psychologische Unterstützung erhält. Es gibt dort Besuchsregelungen, damit du das Baby auch sehen und eine Bindung zu ihm aufbauen kannst.
Du bist kein Psychologe und ohne eine Diagnostik steht es dir nicht zu, ihr Diagnosen anzudichten. Dass du in deiner Not hier um Hilfe bittest, ist verständlich, aber dass du ihre Vergangenheit und Psyche vor fremden Menschen ausbreitest, zeugt nicht von Reife und ist respektlos. Die Leute hier kennen deine Version und urteilen über sie, ohne beide Seiten zu kennen.
Ihr Verhalten dir gegenüber sagt nichts über ihre Qualitäten als Mutter aus. Genauso gut kann ein Mann, der ein Alkoholproblem und seine Partnerin betrogen hat, trotzdem ein guter Vater sein. Das einzuschätzen obliegt dem Jugendamt und Familiengericht.
Gib ihr und auch dir Zeit, ihr müsst beide zur Ruhe kommen. Was eure Elternebene angeht, versuche ruhig zu bleiben, versuche mit ihr gemeinsam eine Ebene zu finden, lass deine verletzten Gefühle und deine Unsicherheit, ob sie dich nun angelogen hat oder nicht, aus dem Spiel und werde dir klar darüber, wie du dir das in Zukunft vorstellst. Arbeitet miteinander und nicht gegeneinander. Auch eine Eltern- und Erziehungsberatung kann eine große Hilfe sein.