Du tust schon etwas sehr gutes, Du schreibst Dir Deinen Kummer von der Seele! Es wird wenig tröstlich sein, wenn ich Dir eine wahre Geschichte schreibe und vielleicht ist es sogar so, dass es Dich nur annervt, denn schließlich hast Du genug mit Dir selbst zu tun.
Trotzdem, wenn`s geht, lies mal....,
vor über 20 Jahren hatte ein Junge von ca. 14 Jahren, ziemlich heftige Schwierigkeiten in der Schule, weil er enorme Fehlzeiten hatte. Jedes mal, wenn er wieder mal gefehlt hatte, manchmal auch nur für ein oder zwei Tage, wurde es für ihn in der Schule immer schlimmer. Er spürte, wie hinter seinem Rücken getuschelt wurde, wie er auch nicht mehr echte Freunde hatte oder in seiner Gruppe von Klassenkameraden zu recht kam, weil ihm irgendwie der "Anschluss" fehlte. Zudem fehlten ihm immer mehr die nötigen Informationen, um die verlorenen Unterrichtsstunden wieder aufzuholen und es kam eine Nachschreibearbeit nach der anderen, so dass er vor lauter Versagensangst sich wiederum nicht mehr in die Schule zurück getraute, auch wenn er es eigentlich gekonnt hätte, weil es keine Anzeichen für eine körperliche Krankheit gab. Die Eltern hatten nicht nur ihre eigenen Probleme, er kam auch noch als "Problemkind" dazu. Es kommte dann, wie es kommen musste. Er ist nicht nur "hängen" geblieben, er musste sogar einen Schulwechsel vornehmen.
Das geschah natürlich nicht einfach so, diese Entscheidung wurde mit dem Jungen, den Eltern und Menschen besprochen, die alle gemeinsam, keine andere Möglichkeit sahen, als den Jungen dahin zu unterstützen, einen neuen Anfang zu finden.Er aber hatte das als Strafe empfunden und sich dafür auch noch geschämt.
Also leicht war das auch nicht, wieder hatte er Angst vor der Schule, diesmal aber weil ihm natürlich alles fremd war und es ihm auch klar war, dass nun so etwas wie eine Chance auf ihn zukam, von der er aber nicht wusste, ob das nun eine echte Chance sein würde, oder ob das ganze Procedere von vorne anfangen würde.
Eines wurde aber gleich schlagartig besser, als klar war, dass er die bisherige Schule verlassen würde und neu anfangen konnte.Die Ängste wurden weniger und der furchtbare Druck, alles noch bestehen zu müssen wurde auch geringer, denn schliesslich hatte er noch Zeit bis zum Ende eines Schuljahres, die Dinge in der Schule zu erledigen, die er schaffen konnte, aber nicht musste.
Es ist gut gegangen. Mit einem kleinen Umweg, schaffte er dann doch noch den Realschulabschluss und gepaart mit einer schulischen Ausbildung auch die Fachhochschulreife.
Fazit: Manchmal muss man Dinge einfach zu Ende bringen, als sich weiterhin zu quälen.
Falls Dir das eine oder andere bekannt ist, aus dem obigen Erfahrungsbericht, solltest Du Dir vielleicht mit Hilfe einer geschulten Person, einen Therapeuten zum Beispiel, mal anschauen, oder "anfühlen", wie es für Dich, an einem anderen Ort (einer anderen Schule) sein könnte und was Du dann für Dich lieber oder besser machen wirst.
Wichtig ist aber auch, dass Du keinenfalls eine körperliche Krankheit übersehen lässt, also auch ganz dringend nochmals Deine Gesundheit "auf Herz und ggf. Nieren" von einem Arzt überprüfen lassen!
Na ja, das war jetzt ein bissel viel und vielleicht wenig hilfreich und doch eines noch:
Du bist mutig, hast Dein Herz auf dem rechten Fleck, kannst Dir Ausdruck verleihen, bist sicherlich einzigartig!
Morgen wird es gar nicht so schlimm, wirst sehen und von Herzen, eine gute Nacht!