Die einzige Möglichkeit darauf eine objektive Antwort zu kriegen, wäre es zu genau zu wissen, ob die Albaner früher mehrheitlich hellere Haare und/oder Augen hatten. Ich denke aber nicht, dass sich irgendwo eine historische Quelle in die Richtung geäußert hätte.

Wir können also nur mehr oder weniger begründete Vermutungen aufstellen. Ich würde dann so argumentieren:

Ich finde Albaner sind für ein Volk dieser Breitengrade (in der Hinsicht auf einer geografischen Ebene mit Italien und Spanien) auch nicht sonderlich dunkel hinsichtlich Haare, Augen oder Teint. Es sehe natürlich auch nicht alle Albaner gleich aus. Ich kenne welche von uns, die tatsächlich eher aussehen wie Türken, dann welche wie Russen und hier und da sogar ein Landsmann, den ich fälschlicherweise als Deutschen hielt.

Ob Albaner sich in ihrer Geschichte stark mit anderen Völkern vermischten ist eine schwierige Frage. Dafür spricht, dass die Albaner jahrhunderte-, gar jahrtausendelang unter fremder Herrschaft lebten und häufig auch kulturelle Eigenschaften von diesen übernahmen (Römer, Byzantiner, Bulgaren, Serben, Osmanen). Dagegen spricht, dass die Albaner mehrheitlich ein Bergvolk sind und Bergvölker tendenziell eher isoliert leben und eher unter sich bleiben.

Genetische Untersuchungen zeigen übrigens, dass die Albaner relativ eng mit ihren Nachbarvölkern, insbesondere mit den Griechen und auch relativ eng mit einem Teil des italienischen Volkes verwandt sind. Diese genetische Verwandschaft passt ziemlich gut zur geografischen Lage Albaniens (auf Luftlinie zwischen Griechenland und Italien). Die Albaner sind in der Hinsicht also kein genetischer "Ausreißer".

Es gab sicherlich Vermischungen mit allen Völkern, mit denen die Albaner für eine längere Zeit zu tun hatten. Aber ich vermute nicht, dass diese Vermischungen so sehr weit verbreitet waren, als dass sie den Genpool der Albaner stark verändert hätten.

Interessant wäre es aber zu schauen, ob bestimmte albanische Regionen stärker von Vermischungen betroffen waren als andere.

Die Malesia e Madhe (Grenzregion zwischen Albanien und Montenegro im Norden) z.B. ist vermutlich stärker von Vermischungen mit den slawischen Nachbarn geprägt. Der südliche Zipfel Albaniens bei Saranda an der Grenze zu Griechenland dagegen vielleicht eher von Vermischungen mit den benachbarten Griechen. Zur Zeit des Osmanischen Reichs - Albanien war ca. 500 Jahre lang Teil dieses Reiches - lebten Türken tendenziell eher in den Städten als auf dem Land. Gut möglich also, dass in den Städten lebende Albaner sich auch stärker mit diesen Türken vermischten als diejenigen auf dem Land.

Aber das sind auch nur Vermutungen. Letzten Endes können das nicht einmal genetische Untersuchungen zweifelsfrei zeigen, denn es gibt ja nicht wirklich eine slawische, albanische, griechische oder türkische DNA.

Viel Text, aber ich hoffe dir ein wenig weitergeholfen zu haben. :-)

Albanische Grüße!

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Klar, kann man jetzt nicht pauschalisieren, aber ich muss schon eines, auch als Albaner, sagen: Viele albanische Eltern möchten, dass ihre Kinder später einen Albaner/eine Albanerin heiraten. Dass du Russin bist, ist also nicht das grundsätzliche Problem. Aber viele haben Eltern haben Angst, dass aus diesen "Beziehungen" mit Angehörigen anderer Nationalitäten später wirklich feste Beziehungen inklusive Heirat werden. Das hat unter anderem damit zu tun, dass man Angst hat, in einer nicht-albanischen Umgebung langfristig seine Sprache und Kultur zu verlieren, dass man mit seinen Enkeln später womöglich kein Albanisch reden kann und weil es allgemein nicht gern gesehen ist.

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Ich gebe zu, was du vorschlägst, wirkt auf den ersten Blick ganz vielversprechend. Die Frage ist aber: Löst es wirklich das eigentliche Problem? Denn das eigentliche Problem ist doch nicht der Verlauf einer Grenze. Das eigentliche Problem ist das tiefe Misstrauen zwischen albanischen Kosovaren und Serben.

Niemand möchte gern unter der Herrschaft des jeweils anderen leben. Gut, jetzt kannst du den Norden Kosovos abgeben. Aber dann vergisst du, dass es auch eine albanische Minderheit in Serbien gibt (an der Grenze zu Kosovo, bei Preševo/Presheva). Die könnte jetzt ebenfalls die Abspaltung von Serbien und den Anschluss an das mehrheitlich albanische Kosovo fordern.

Und selbst wenn man diese beiden Gebiete (also das serbische Nordkosovo und das albanische Presheva) "austauschen" würde: Wäre jetzt alles gelöst? Du vergisst, dass es auch im südlichen Kosovo mehrheitlich serbische Kommunen gibt. Das sind allerdings Enklaven, sie grenzen nicht direkt an Serbien, deswegen ist ein Anschluss an Serbien nicht möglich. Aber dennoch bliebe das Problem zwischen Serben und Albanern bestehen.

Also zurück zum eigentlichen Problem: Serben und albanische Kosovaren müssen lernen neben- und miteinander zu leben. Darauf läuft es letzten Endes hinaus. Dann wären auch keine Grenzverschiebungen nötig. Es gäbe jeweils Minderheiten in beiden Ländern. So wie es z.B. Dänen in DE und Deutsche in Dänemark gibt, jeweils an der gemeinsamen Grenze.

Solange Serbien aber den Staat Kosovo nicht einmal anerkannt, ist jegliche Versöhnung in weiter Ferne. Serbien muss diesen Schritt nach 9 Jahren faktischer Unabhängigkeit Kosovos endlich tun. Und danach müssen beide Völker gemeinsam die Geschichte aufarbeiten und einsehen, dass es auf beiden Seiten Opfer und Täter gab.

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In Kosovo würde man sagen: "Çka mendojn kojshit?" (Bei kojshit, Betonung auf das "i", bei "mendojn" Betonung auf das "oj"). Das Ç wird als "Tsch" gesprochen. Häufig wird das "mendojn" auch als "menojn" ausgesprochen.

Standard-Albanisch (also v.a. in Albanien) würde man sagen: "Çfarë mendojnë komshinjtë?" (Sprich: "Tschfar mendojn komschijt?").

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