Zitat zum Wiener Kongress. Was bedeutet es?
Friedrich Gentz hat einen Entwurf einer Erklärung für die Monarchen geschrieben, daraus ist folgendes Zitat:
Die Aufgabe dieses Kongresses war schwierig und kompliziert. Es ging um die Wiederherstellung dessen, was 20 Jahre voller Wirren zerstört hatten, um die Wiedererrichtung des politischen Gebäudes aus den ungeheuren Trümmermassen, die ein schrecklicher Umsturz auf dem Boden Europas zurück gelassen hatte... schließlich ging es darum, eine kluge Verteilung der Kräfte zwischen den Großmächten das unheilvolle Übergewicht einer einzigen Macht zu verhindern.
Meine Frage ist jetzt, was dieses Zitat genau sagt. Und auch was mit den 20 Jahre voller Wirren... gemeint ist.
Danke schonmal:)
4 Antworten
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"20 jahre voller wirren" sind die gedanken der franzs. Rev. und die verbreitung derselben, auch durch napoleon.
Die aufteilung der macht sollte möglichst im gleichgewicht sein, weshalb auch kein deutscher nationalstaat gegründet wurde, da dieser das gleichgewicht bedroht hätte.
Man wollte eben, dass alles so wird, wie es vorher war, dass jedes land absolutistisch regiert wird.
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Es sind die Wirren gemeint, die Napoleon ausgelöst hat.
Das Zitat scheint mir nicht ganz korrekt zu sein:
"schließlich ging es darum, eine kluge Verteilung der Kräfte zwischen den Großmächten herzustellen, das unheilvolle Übergewicht einer einzigen Macht zu verhindern." erscheint mir sinnvoll.
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Das zeigt Dir ein Blick ins Geschichtsbuch. Was ereignete sich in den 20 Jahren vor dem Wiener Kongreß?
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Die war schon 1789. Danach wurden erst einmal in Frankreich etliche Leute einen Kopf kürzer gemacht.
Was andere Länder und ihre Fürsten betroffen hat, waren die Eroberungen Napoleons.
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Da bedeutet, daß "Kaiser" Napoleon, der zufälligerweise auch ein passabler General war, einst mit Waffengewalt, so ziemlich fast ganz Europa erobert hat.
Natürlich nur, um die Länder mit den Errungenschaften der Französischen Revolution zu beglücken und seine korsischen Familienmitglieder auf die leerstehenden Throne zu setzen.
Voll vom revolutionären Geist, hat der Korse, in den von ihm besetzten Ländern, Geld und Wertsachen gesammelt um sie es dann der "Grand Nation" einzuverleiben.
Für die Bewunderer Napoleons war das nur eine Art Reichen-Steuer, für die kritischen Geister war dieses Gehabe nur gewöhnliche Raubzüge, um die leere Staatskasse Frankreichs zu füllen.
Selbstverständlich hatte Napoleon keine Zeit um seine Versprechen nach Freiheit einzulösen, denn ER musste weiterziehen um zu kämpfen und Sprüche zu klopfen.
Die hinterlassenen Trümmerlandschaften mussten dann andere zusammen räumen, zum Beispiel der Wiener Kongress.
Kaiser Napoleon schrieb derweil auf Sankt Helena seine Memoiren die sein Handeln rechtfertigen sollte.
Die Französische Revolution