Wurde die Bibel verändert/verfälscht?
Hallo, manche sagen ja z.B, dass man keinen Schweinefleisch essen darf und diese Regel dann irgendwann verändert wurde, weil es den Christen nicht gefiel. Stimmt das? Wenn ja, habt ihr dann noch mehr Beispiele?
29 Antworten
Es gibt viele Behauptungen, dass der Bibeltext verändert wurde. Das Problem dabei ist, dass bei praktisch allen der Wunsch der Vater des Gedankens ist.
Meist ist es so, dass jemand einfach (vielleicht auch unbewusst) eine falsche Lehre verbreitet hat. Als man ihm dann von der Bibel her nachweisen konnte, dass seine Lehre falsch ist, hat er eben den Bibeltext angezweifelt, weit ER KANN ja nicht falsch liegen.
Das Essen von Schweinefleisch war in den heidenchristlichen Gemeinden von Anfang an verbreitet. Das hat aber eben erst neuere Forschung ergeben.
Solche Sektierer, welche die Speisegebote des AT einführen wollen, hat es immer gegeben und immer haben sie Probleme mit dem Bibeltext
Denn es geht nicht in sein Herz, sondern in den Bauch und kommt heraus in die Grube. Damit erklärte er alle Speisen für rein. (Mar 7:19)
So eine Haltung wie du sie hier darlegst ist ja auch in Ordnung. Ich persönlich habe überhaupt nichts dagegen, wenn jemand kein Schwein oder Gummibärchen zu sich nimmt. Jesus hat eben das alttestamentliche Gesetz NICHT aufgehoben, sondern uns von seiner Last befreit.
Deshalb ist es auch vollkommen belanglos, ob jemand Weihnachten feiert oder Chanukkah - wie gerade zur Zeit. Selbst die jüdische Auslegung erklärt, dass sich Andersgläubige nur an die sozialen Gebote halten müssen, um von Gott angenommen zu werden.
Leider stelle ich fest,dass es noch viele Vorurteile gibt, sie haben oft eine Meinung ohne das sie die Bibel gelesen haben. Ich habe mir mal die Zeit genommen und habe sie durchgelesen. Man kann feststellen das das Alte Testament, oft als Gesetzessammlung genannt wird. Und im Neuen Testament wird doch gesprochen von Jesus das er das " Gesetz" erfüllt hat. Somit wäre die Aussage bez. Schweinfleisch zu essen nicht mehr Zeitgemäß.Denn in der Apostelgeschichte 15 wird doch deutlich gezeigt was erlaubt ist und was verboten ist. Bitte auch immer den Kontext dazu lesen. Über den Koran zu schreiben steht mir leider nicht zu da ich ihn nicht gelesen habe. Da würde ich auch nur von Vorurteile sprechen. Eine Bitte noch bleibt doch sachlich.
Das kann gut sein - wer kann schon ausschließen, ob nicht im Jahre 76 oder 143 oder 201 oder oder oder irgendetwas ergänzt, umgeschrieben oder gekürzt wurde?
Man sollte nur eins bedenken... selbst wenn es 1 zu 1 der originale Text wäre stellt sich immer noch die Frage nach der allein seelig machenden Wahrheit, die dahinter stecken soll.
Das kann gut sein - wer kann schon ausschließen, ob nicht im Jahre 76 oder 143 oder 201 oder oder oder irgendetwas ergänzt, umgeschrieben oder gekürzt wurde?
201 könne wir schon mal definitiv ausschließen: aus der Zeit haben wir mehrere NT-Manuskripte, die zeigen, dass da nix verändert wurde. Bzw. die Fehler, die z.B. im Textus Receptus der frühen Neuzeit drin waren, sind inzwischen verbessert worden.
Wegen der Vielzahl der Manuskripte ist auch 143 als Änderungsdatum ziemlich unwahrscheinlich. Dass in der (verfolgten!) Kirche, die noch keine zentrale Leitung hatte, jemand einen Text ganz ersetzen konnte, ist so gut wie ausgeschlossen. Unter anderem auch darum, weil die Christen gegen wirkliche (Markion) oder vermeintliche (da gäbs sviw ein hübsches Beispiel bei Justin dem Märtyrer) Textänderungen allergisch reagierten.
Bleibt also 76, das ist die Zeit, in der das NT entstand ...
Mir wäre es neu wenn man alle Originale (Erstschriften) hätte - der Rest ist Spekulation und bestätigt vor allem nicht den Wahrheitsgehalt.
Mir wäre es neu wenn man alle Originale (Erstschriften) hätte
Die haben wir nicht.
der Rest ist Spekulation
Wissenschaftliche Textkritik ist keine Spekulation. Und die Textkritik des NTs schließt gravierende Änderungen aus.
http://www.gotquestions.org/Deutsch/Bibel-Gottes-Wort.html
Sicher wirst du erst sein, wenn du dich selber davon überzeugt hast. Was bedeutet, dass du dich auf Gottes Wort einläßt. Bitte Gott, dass er dir dein Herz aufschließt, damit auch du nicht mehr auf igendwelche Aussagen, von Menschen reinfällst, die man als gottlos bezeichnet.
Was du ansprichst findest du im Koran. Christen - also Menschen, die Jesus Christus als ihren persönlichen Retter angenommen haben - sind von dem Gesetz freigemacht worden. „Denn Christus ist das Ende des Gesetzes" Röm 10,4. Das Gesetz hat keine Autorität mehr über einen Christen.
man sollte alle regeln von zeit zu zeit überprüfen...so sinnvoll sie damals waren, so unsinnig sind sie heute...oder umgekehrt....
Ausgehend davon, dass uns Jesus vereint, sein Kreuzestod allein, möchte ich dir gerne dennoch antworten. Ich persönlich esse Schwein nur, wenn ich eingeladen wäre und derjenige nicht wüsste, dass ich kein Schwein esse. Um seine Mühe nicht zurückzustoßen würde ich es essen, weil ich geistlich davon eben durch Jesus nicht unrein werde. Da ich dennoch glaube, dass Gott schon laaange vor der Gesetzgebung reine und unreine Tiere nannte, glaube ich, dass ER besser weiß, was für mich gut ist. Und mir fiel auch auf, dass dieses rein sprechen von Speisen sich stets nur auf Götzenopfer bezog oder wie in deinem Beispiel, ob man mit gewa. oder ungewaschenen Händen isst. Das bezog sich aber eh nur auf die normalen Speisen, die erlaubt waren. Ich persönlich, wie viele andere auch, sehe das mit den unreinen Tieren nicht so, dass es ein Gesetz ist, das man streng einhalten muss, sondern dass es gut so ist, wenn man Gottes Weisung annimmt. Mit dieser Haltung führt man nicht die Gesetzlichkeit ein, sondern kann selbst und andere dazu bringen zu überlegen, ob es nicht besser wäre für die Gesundheit, es so anzunehmen. Da das mosaische Gebot nicht verbindllich ist, sondern Gott die ZEHN Gebote auf die Tafeln unseres Herzens schreiben will, sind diese Gebote - meines Erachtens nicht völlig weggeblasen, aber wohl zu bedenken. Ich gehe immer davon aus, dass es in jedem Gebot etwas zu entdecken gibt, das sich Gott dabei dachte. Dass er es gut mit uns meint. Jede Erhebung einer Weisung Gottes als Gesetz und Erwartung, es anderen aufzudrücken ist nicht gut und hilft dem Geist nicht zu wahrer Bekehrung. Paulus wollte nicht, dass wir in eine Gesetzlichkeit fallen, die so gelehrt wird, als würden wir dadurch errettet. Den Sinn Seiner Gebote aber zu erkennen ist gut und kann im Glauben und Vertrauen beachtet werden. Einen Zaun am Dach anzubringen, damit ein auf dem Dach Arbeitender nicht runter stürzt, ist auch ein mosaisches Gebot, das Sinn macht, aber nicht zur Rettung der Seele führt. Dahinter verbirgt sich aber Schutz und Liebe für den Einzelnen.