Wozu dient ein Qualitätsregelkreis und was zeigt er mir?

Ein Qualitätsregelkreis umfasst mehrere Aktionen:

Bezogen auf Qualitätssicherung führe ich während der Produktentwicklung zunächst eine FMEA (Fehlermöglichkeiten-Einflussanalyse) durch. Diese Analyse zeigt mir, welche Fehler theoretisch in Hinblick auf Produktdesign oder Fertigungsprozess auftreten könnten. Diese Fehlermöglichkeiten werden nach mehreren Gesichtspunkten (Auftretenswahrscheinlichkeit, Schwere der Auswirkung bei Auftreten, Aufwand zum Aufdecken der Fehler) bewertet und die Bewertung ausmultipliziert. Ein hoher Risikofaktor bedeutet, der Fehler tritt mit hoher Wahrscheinlichkeit ein, hat eine hohe Auswirkung und ist nicht leicht zu entdecken.

Teil dieser Analyse ist auch, zu analysieren, welche Maßnahmen geeignet sind, die gefundenen Fehlermöglichkeiten zu reduzieren. Danach führt man eine erneute Bewertung durch - in der Annahme, die identifizierte Gegenmaßnahme sei eingeführt. Die Differenz zwischen erster und zweiter Bewertung zeigt, ob die gefundene Maßnahme tatsächlich geeignet ist, das Fehlerauftreten positiv zu beeinflussen.

Der nächste Schritt des Regelkreises ist es, für die verbliebenen Fehler, die eine gewisse Schwelle überschritten zu haben, Prüfverfahren und Toleranzgrenzen festzulegen. Diese sind die Grundlage für Prüfpläne und Prüfmethoden.

Dann erfolgt das praktische "Do-ing": Anhand der Prüfpläne werden die Produkte auf die identifizierten Fehler geprüft.

Anhand der ermittelten Fehler - und der zusätzlich aufgetretenen, nicht aufgedeckten Fehler - kann man wiederum Rückschlüsse auf die Vollständigkeit der theoretischen Betrachtungen ziehen und diese sukzessive verfeinern.

Man setzt sich also erneut mit der FMEA auseinander... und das Spiel beginnt von vorne.

Da es sich bei diesem Kreislauf um einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess handelt, spricht man von einem Regelkreis.

Herzliche Grüße

krato333