Woran erkennt man den Partner fürs Leben?

20 Antworten

Nein, ich glaube nicht mehr daran. Und eigentlich gibt es keine Erkennungsmerkmale, dass man den richtigen Partner für's leben gefunden hat. 

Er/Sie können sich immer auch noch Jahre später als falsch herausstellen. Man sollte also immer ein gesunden misstrauen mit sich tragen. Es hat eben auch alles viel mit Glück zutun.

Die erste Frage in diesem Kontext sollte vielleicht sein, ob es die wahre lebenslange Liebe jemals gegeben hat. Die Ehe ist ursprünglich als Zweckgemeinschaft eingerichtet worden, um Frauen, die keine Rechte hatten, eine Sicherheit durch den Ehevertrag zu gewähren und Männern den Zugang zu regelmäßigem Sex zu ermöglichen. So waren Frauen zwar immer noch abhängig von den Männern, aber die Männer wurden gleichzeitig verpflichtet, sich um die Frauen zu kümmern. Man trennte sich früher nicht, weil es a) von der Kirche nicht anerkannt wurde (noch heute sind Geschiedene, die neue Partner finden in den Augen der katholischen Kirche fremdgehende Ehebrecher) und weil es b) auch zu einer existenziellen Bedrohung geführt hätte, denn dass Frauen arbeiten dürfen ist eine relativ junge Erscheinung. Eheliche Vergewaltigung unter dem Deckmantel der "Ehelichen Pflicht" war bis in das 20. Jahrhundert hinein noch vollkommen normal. Vielleicht hast du eine romantisierte Vorstellung von der "Ehe, die ein Leben lang hält". 

Es gibt aber, wie die meisten von uns wissen, Partnerschaften, die nicht allein auf Abhängigkeit basieren und trotzdem 50 Jahre und länger halten. Wie machen die das?

Einerseits ist die richtige Partnerwahl (hier wird deine Titelfrage angegangen) bestimmt ein wichtiger Faktor. Substanzielle Gemeinsamkeiten in Weltbild, Menschenbild und ein paar Interessen sind schon mal eine gute Basis. Früher war das allerdings noch einfacher, weil wir nicht eine so individualistische Kultur hatten. Traditionell erlernten Männer den Beruf des Vaters und führten die Familientraditionen fort. Heutzutage soll man sich selbst verwirklichen können und steht vor einer unendlichen Auswahl an Lebenswegen. Das führt auch dazu, dass das Selbstkonzept komplexer geworden ist. Wir definieren uns nicht mehr als "Schuster" oder "Tischler", sondern als Maike, Marianne, Mario und Maximilian, die jeweils ganz unterschiedliche Interessen, Gefühle, Gedanken und Pläne haben. Dieses Bedürfnis nach Selbstverwirklichung schlägt sich aber nicht nur in Selbstkonzept und Lebensweg nieder, sondern auch in der Partnerwahl. Wir wollen nicht "irgendeine/n Partner/in, der/die einigermaßen funktioniert", sondern am liebsten wollen wir "DEN/DIE Partner/in, mit dem/der wir ein Leben lang GLÜCKLICH sind". Wer sich selbst besonders gut kennt, hat dafür besonders gute Chancen, denn je differenzierter die Selbstkenntnis, desto anspruchsvoller wird man und desto mehr Faktoren müssen "passend" sein, damit man seine Ansprüche erfüllt sieht. Allerdings hat das den begleitenden Effekt, dass man dann unter Umständen ganz schön lange für den/die Partner/in suchen muss.

Eine andere Frage ist aber, WIE wir Partnerschaften gestalten. Wenn wir zwanghaft versuchen, einen anderen Menschen zu verändern, damit er/sie besser zu uns passt, wird das zu Konflikten und Problemen führen, die die Beziehung auf Dauer belasten. In vielen Partnerschaften, die mehrere Jahrzehnte halten, gilt deshalb "leben und leben lassen" - auch wenn man nicht immer einverstanden mit den Entscheidungen des/der Partners/-in ist, lässt man Freiraum und akzeptiert Unterschiedlichkeiten.

Ernsthafte Konflikte können und müssen aber auch gelöst werden und auch hier zeigt sich, dass Partnerschaften abhängig von Bewältigungsstrategien besser oder schlechter halten. Wer ein "Schwamm-drüber"-Mensch ist, wird vielleicht nicht allzu glücklich mit jemandem, der ein "Bitte-lass-uns-alles-ausdiskutieren"-Mensch ist und andersrum. Werden Konflikte zur Zufriedenheit beider bearbeitet und gelöst, ist es für die Partnerschaftsstabilität zuträglich. Werden Konflikte nicht gelöst und/oder nur zur Zufriedenheit einer beteiligten Person, ist es der Partnerschaftsstabilität eher abträglich. Wenn zwei sich respektlos anschnauzen, beleidigen und verletzen, wird die Partnerschaft wahrscheinlich nicht so lange halten wie wenn sie sich stattdessen respektvoll mit dem Versuch einer Problemlösung beschäftigen.

In vielen (gerade Teenager-)Beziehungen wird Streit und Verletzung noch schnell(er) zum Anlass genommen, die Beziehung hinzuschmeißen und es mit jemand anderem zu versuchen. Oft hängt damit zusammen, dass die rosa Brille abgeworfen und die Idealisierung aufgegeben wird. Lange haltende Partnerschaften kennen aber auch Krisen, auch längere und tiefere Krisen über Monate hinweg, die offenbar überwunden und gelöst werden können. Es ist also vor allem eine Frage der Zuversicht beider Partner, dass ein Problem auch wenn es über einen längeren Zeitraum auftritt, gelöst werden kann.

Auch machen Liebes-Anfänger oft den Fehler, die aufhörende Verliebtheit (spätestens nach drei Jahren) als Abwesenheit von Liebe zu interpretieren, obwohl Liebe sich ganz anders anfühlen sollte als Verliebtheit. Wer süchtig nach Verliebtheit ist, wird keine Beziehung führen, die länger als drei Jahre hält. Lange Partnerschaften basieren demgegenüber auf Liebe, die mit den Jahren stetig wachsen kann (aber nicht muss).

Wertschätzung, Wir-Gefühl, Aufregung im Alltag, angeregter Austausch und gegenseitige Akzeptanz, auch der Unterschiedlichkeiten, sind positive Aspekte, die Beziehungen haltbarer machen. Verletzend geäußerte Kritik, Rechtfertigung (statt Besserung), Verachtung, Rückzug und Machtdemonstration sind die sogenannten "fünf apokalyptischen Reiter", die sich in Beziehungen einschleichen und diese zerstören können.

Also ja, es gibt diese große und einzigartige Liebe, aber sie fällt nicht vom Himmel oder ergibt sich (wie gerne in Hollywood-Kitsch-Filmen gezeigt) aus zehn oberflächlichen Sätzen, die man mit einander austauscht und einer fürsorglich geendeten Cocktailnacht. Stattdessen ist es im Wesentlichen

  • Passung
  • Einigung
  • Arbeit an Problemen
  • Entscheidung für das Zusammenbleiben und
  • gegenseitige Wertschätzung

die dazu führen, dass Partnerschaften beständig bleiben.

Ich persönlich glaube also durchaus daran, dass eine Partnerschaft 50 Jahre lang halten kann, aber es ist eine Mischung aus Glück, Anstrengung und Kompetenz beider Partner, die dafür erforderlich ist. Ebenfalls erforderlich kann es sein, einige gescheiterte Beziehungen geführt zu haben, um daraus gelernt zu haben und die entsprechenden Fehler in der neuen, stabileren Partnerschaft zu unterlassen.

Das merkt man eh erst nach Jahrzehnten......

Wenn man zusammen Höhen und Tiefen gemeistert hat ....

Ob man sich vom Partner entfernt oder trotz der langen Zeit

sich immer noch ein bisschen annähert.....

Uneingeschränktes Vertrauen -Ehrlichkeit und Treue usw.sind auch

noch erwähnenswerte Punkte , dass die Beziehung/Liebe lange anhält.

Wir nähern uns immer noch an...und das nach 30 Jahren Partnerschaft.

War nicht immer leicht......vor allem bei lebensbedrohlichen

Erkrankungen auf beiden Seiten....hat uns dennoch mehr

" zusammengeschweißt " als von einander distanziert..

Von meiner Seite aus ist das die Liebe meines Lebens...

und das hoffentlich noch viele Jahre.....

VG pw

An eine Partnerschaft/Ehe die ein lebenlang hält ?

Glaubst Du ernsthaft, dass es früher weniger Scheidungen gab, weil es echte Liebe war? Nein, aber früher war es meist so, dass eine geschiedene Frau einen schweren Stand hatte und dass Frauen auch finanziell abhängig waren. Deshalb gab es weniger Scheidungen / Trennungen.

Woran erkennt man den Partner fürs Leben?

Das zeigt sich erst mit der Zeit ob es fürs Leben ist oder nur bis zum ersten größeren Hindernis. Aber man sollte offen für die Möglichkeit bleiben, dass es auf Dauer halten kann.

Wenn man sich aber verbiegen muss oder man feststellt, alleine wäre man besser dran, ist es auch richtig, dass man sich nicht kaputt macht und eine gescheiterte Ehe krampfhaft nach außen aufrecht erhält.

Woran erkennt man den Partner fürs Leben?

Das sieht wahrscheinlich jeder unterschiedlich. Ich denke, dass man nicht von vornherein jemanden als Partner fürs Leben hat, sondern dass beide Partner daran arbeiten müssen, dass eine Partnerschaft ein Leben lang hält, ohne dass es einem von beiden zur emotionalen Last fällt.

Gibt es die wahre Liebe heutzutage überhaupt noch ?

Sie ist jedenfalls möglich, aber die Antwort ist dieselbe wie im ersten Absatz. Ob es sie gibt, hängt davon ab, wie die Kommunikation zwischen den jeweiligen Partnern ist.

Personen werden mittlerweile fast schon als Objekt angesehen und nach Lust und Laune ausgetauscht.

Wenn dem nur noch so ist, läuft definitiv etwas falsch.

Glaubt ihr noch an die wahre Liebe ? An eine Partnerschaft/Ehe die ein lebenlang hält ?

Ja, aber nicht nur ein Leben lang, sondern in der Tat ewig.