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Hallo, das Steigerlied entstammt der Zeit, als der Bergbau  berufsständisch im Sinne einer Zunft und noch nicht als Privatunternehmen geführt wurde sondern unter Aufsicht der jeweils genehmigenden Inhaber des "Bergregals" war,- also Mittelalter.   Das konnte,  wie  in Essen/Ruhr, z.B.  auch der Abt der Abtei Essen-Werden sein. Diese Rechtsverhältnisse wurden später unter der Führung des Freiherrn von Stein als Minister durch das preußische "Direktionsprinzip" abgelöst.

Warum erzähle ich dir das? -

In beiden Systemen war der Steiger nicht dem Grubenbesitzer verpflichtet sondern ein, in der Regel, strenger Aufsichtsbeamter der übergeordneten Rechtsebene. Er war auch zuständig, um die Sicherheit der Grube / die Arbeitsbedingungen der Bergleute und sogar in früheren Zeiten auch die gerechte Bezahlung (einschll. die korrekte Zuweisung des Deputats) der Bergleute zu kontrollieren. Er war also alles andere als der Freund der Grubenbesitzer. Er war die "Rückversicherung" der Bergleute. Aus der Zeit stammt das Steigerlied.

Mit der Privatisierung des Bergbaus nach der Enstehung des Deutschen Reiches" wurde der  Steiger erst zum Beamten, später zum Angestellten der jeweiligen Bergbaubetriebe bzw. Besitzer.

Die Bergleute haben ihn seitdem eher als "Kettenhund" der Zechenbesitzer erlebt, der neben seinen alt hergebrachten Aufgaben auch den Auftrag hatte, das Letzte aus den Leuten herauszuholen. Nur wenige haben sich dem entziehen können.

In dieser Zeit  wäre ganz sicher kein Steigerlied mehr geschrieben worden.

Und wenn es gesungen wurde war immer der Steiger aus der Zeit vorher gemeint.

Glück auf



Bonsai82 
Beitragsersteller
 16.05.2016, 14:28

Glück auf!

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Grautvornix16  16.05.2016, 20:36
@Bonsai82

Tach, habe gerade noch den Rest des Threads gelesen. Also: woher und in welcher Originalform das Steigerlied stammt ist nicht wirklich klar. Manche Vorläuferfassungen deuten auf das Erzgebirge hin (früher Bergbau auf Silber und andere Mineralien). Zudem wurde an dem Lied immer wieder herumgebastelt - auch von Nicht-Bergleuten - und manche Strophen haben dann auch nichts mehr mit dem Steiger zu tun sondern betonen eher die Lebenslust - wahrscheinlich als "Gegengewicht" gegen diese doch sehr speziell gefährliche und aufzehrende Arbeit.

Aber ab Mitte des 19. Jahrhunderts ist wohl der Großteil der jetzigen Fassung endgültig schriftlich fixiert worden. Kurz danach endete aber auch das Direktionsprinzip und mit der dann beginnenden Privatisierung des Bergbaus während der Industrialisierung änderte sich auch die Rolle des Steigers. Aber das Lied ist geblieben.

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Es ist das Lied von Erzgebirge Aue, früher Wismut Aue.


Bonsai82 
Beitragsersteller
 11.05.2019, 03:10

Ein Glück Auf nach Aue :-)

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das lied stammt ehemalig von bergleuten aus dem 16. jahrhundert. heutzutage wird es von herbert grönemeyer und studentenverbindungen gesungen.


Bonsai82 
Beitragsersteller
 15.05.2016, 20:57

Woher! (Ort, Land ...) und nicht aus welchem Zeitalter. Und das es nur Herbert und diverse Studentenverbindungen singen, ist doch wohl bei den Haaren herbei gezogen ...

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