Wo liegt der Unterschied zwischen Blende und Offenblende beim Fotografieren?

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Von meinen Vorrednern sehr gut beschrieben! Zum Begriff Offenblende noch folgendes; früher wurde die Belichtung an Speigelreflexkameras mit Arbeitsblende gemessen da es in der Anfangszeit noch keine ordentliche Systemverbindung zwischen Kamera und Objektiv gab (M42 Gewindeanschluss). Eine echte Innovation war es dann, als die ersten Kameras und Objektive mit darauf abgestimmten Objektivbajonett kamen. Damit konnte der Kamera quasi mitgeteilt werden welche Blende am Objektiv eingestellt ist ohne Selbige zu schliessen. Das damalige Schlagwort war Offenblendenmessung. Heute wird dieser Begriff nur noch selten dafür verwendet um zu beschreiben, dass man mit der größten möglichen Blende fotografiert. (kleinster Blendenwert). Der Blendenwert ist im Übrigen eine Verhältniszahl und keine exakte Messgröße; sie definiert in etwa nur das Verhältnis zwischen Brennweite und tatsächliche belichtungswirksame Öffnung, weswegen die kleinste Blendenzahl, die größte tatsächliche Öffnung hat.

Gruss Jakker

Die Blende macht die Objektivöffnung für das einfallende Licht kleiner oder größer um die richtige Belichtungszeit zu erreichen. Offenblende ist ein Kurzwort für die in der analogen Fotografie eingeführte Offenblendmessung. Bei der musste die Blende zum Messen der richtigen Belichtung nicht mehr geschlossen werden, man sah immer das helle Sucherbild. Das ist bei modernen Kameras immer so, man kann die Blende trotzdem schließen um die Schärfentiefe zu kontrollieren.

Die Offenblende ist der kleinste mögliche Blendenwert, den ein Objektiv bietet. Dieser Wert legt u.a. fest, wie lichtstark ein Objektiv ist und wirkt sich damit direkt auf die sonstigen Belichtungsparameter wie Empfindlichkeit und Belichtungsdauer aus.

Der Wert ist fast immer direkt am Objektiv abgegeben, z.B. in der Form 1:2,8 oder f2,8.

Die Blende ist dann die tatsächlich für das Foto gewählte Blendeneinstellung und ist ein Wert zwischen Offenblende und 22. Je höher der Wert, desto kleiner die Blendenöffnung, durch die Licht auf den Sensor (oder den Film) fällt. Je weniger Licht einfällt, desto höher muß entweder die Empfindlichkeit werden oder desto länger muß belichtet werden.

Hier sieht man sehr schön verschiedene Blendeneinstellungen:

http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Lenses_with_different_apetures.jpg&filetimestamp=20120610192245

Jede Blendenstufe halbiert das einfallende Licht, d.h. die Belichtungszeit oder die Empfindlichkeit verdoppelt sich.

Grob gesagt... Mit der Blende kontrolliert man nicht nur den Lichteinfall oder hat Einfluss auf die Belichtungszeit, sondern reguliert auch die Tiefenschärfte. Gruss :-)