Wo liegt da der Unterschied?

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Die Darstellung hier was Tai Chi (= Tai Chi Chuan / Taijiquan) ist, ist mal wieder sowas von falsch. Tai Chi zählt zu den chinesischen Kampfkünsten (WuShu) und war/ist eine Kampfkunst. (siehe auch [Wikipedia: "Taijiquan"], http://info.taichi-training.de)

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Allerdings sind die Bewegungen des Tai Chi Chuan beim Üben langsam und noch dazu sehr gesund, weshalb Tai Chi Chuan heutzutage meist aus dem Gesundheitsaspekt heraus trainiert wird. Dennoch kann man Tai Chi Chuan auch als Kampfkunst trainieren und ausüben, allerdings erfordert das auch einen Lehrer, der selbst noch den Kampfkunstaspekt gelernt hat.

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Im Tai Chi Chuan gibt es neben den Handformen (die so schön langsam und unspektakulär aussehen ;-) ) auch verschiedene Waffenformen wie Säbel, Lanze, Schwert, Doppelsäbel, Doppelschwert, etc.

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Zu Kung-Fu: Der Name stammt aus dem chinesischen und bedeutet übersetzt eigentlich nur so viel wie "hartes üben" („Etwas durch harte/geduldige Arbeit Erreichtes“), welches jedoch auf mehrere Anwendungen angewendet werden kann. Bezeichnet ist damit allerdings meist das "Shaolin Gong Fu", eine Kampfkunst der Shaolin-Mönche. ([Wikipedia: "Kung Fu"])

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Kurz zu Judo: Judo ist ein japanischer Kampfsport. (mehr unter [Wikipedia: "Judo"])

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Zusammenfassung im Kurzen: Tai Chi Chuan ist eine Kampfkunst (! Kampfkunst ist nicht gleich Kampfsport ! -> feine Unterschiede) aus China, ebenso wie Shaolin Kung Fu. Judo ist ein Kampfsport aus Japan.

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Ich hoffe ich konnte ein wenig weiterhelfen.

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Gruß Matt


AndreasGran  22.03.2013, 08:22

Bezüglich der 'kleinen aber feinen Unterschiede' gebe ich Matt Recht. Sehr viele Menschen verwenden Kampfkunst und Kampfsport synonym - obwohl sie nun zwei völlig verschiedene Denkansätze wiederspiegeln... Ich hatte vor kurzem auch einen Artikel zum Thema (Unterschied zwischen Kampfkunst und Kampfsport geschrieben) - vielleicht verschafft das noch ein wenig Klarheit :)

http://www.wujian-leipzig.de/index.php/kampfkunst-wujian-leipzig

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Tai Chi ist überhaupt kein Kampfsport sondern eine Bewegungsübung zum Entspannen oder vielleicht auch um die eigene Körperbeherschung zu verbessern.

Kung Fu ist eine Kampfkunst, es geht also auch erst mal um die absolute Körperbeherschung und nur in zweiter Linie darum mit jemanden zu kämpfen und um ihn zu besiegen. Kung u ist so viel ich weiss, auch keine olympische Disziplin.

Judo dagegen ist ein Kampfsport oder eher ein Verteidigungssport, da es darum geht, bei den Griffen und Würfen sich die Angriffsenergie des Gegners nützlich zu machen. Judo ist auch schon seit langer Zeit olympische Disziplin.


Hernandez687  12.01.2017, 11:19

Komplett alles Falsch was er schreibt bis auf den letzten Absatz...

Also um den ganzen Unsinn mal richtig zu stellen :


Tai Chi ist keine Bewegungsübung zum Entspannen sondern Kung Fu - ein komplexes Kampfkunstsystem das ein betsandteil des Daoismus ist und u.a. auch klassisch von Mönchen praktiziert wird in China. In China ist  Tai Chi (eigentlich richtig geschrieben: Taijiquan) sehr wohl auch ein Kampfsport der im chinesischen Sanda seine kampfsportliche Anwendung findet.

Tai Chi IST KungFu. Es geht wenn man es dazu anwendet auch darum mit jemandem zu kämpfen oder jemanden zu besiegen - Das sagen uns schon die daoistischen Götter (Tai Chi ist ein teil des Daoismus - es sind Kriegergötter.) KungFu ist auch eine olympische Disziplin --> Das Wu Shu ist bei Olympia vertreten ! (Wushu bedeutet Kriegskunst und ist das was wir als Kung Fu bezeichnen.)

KungFu ist  nicht eine Kampfkunst wie du schreibst sondern steht oberbegrifflich für ALLE chinesischen Kampfkünste und Formen.


So, freue mich den Unsinn richtiggestellt zu haben. Unglaublich was für Unsinn manche hier schreiben.

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janfred1401  12.01.2017, 18:11
@Hernandez687


was für Unsinn manche hier schreiben.



Geschrieben haben.... Ist ja grad mal 5 Jährchen her.

was interessiert mich mein Geschwätz von gestern....

weisst du natürlich auch besser, wer dass mal gesagt hat.

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Kungfu :

Dieser Begriff steht häufig ganz allgemein für die Kampfkünste Chinas. Ursprünglich und den Schriftzeichen entsprechend bedeutet kung/ gōng jedoch Errungenschaft und fu Mensch, eben eine Fertigkeit, die man sich durch Anstrengung erarbeitet und in der man es zu einer gewissen Meisterschaft gebracht hat. Dies kann beispielsweise die Kampfkunst der Shaolin Mönche sein, aber auch jede andere Tätigkeit in unserem Leben.

„[Kung Fu ist das] Unterfangen des Menschen, sich durch ständiges Bemühen zu vervollkommnen. [Was immer wir auch tun], stets kommt in unserem Tun unsere innere Verfassung zum Ausdruck. Wenn wir unser Handeln vervollkommnen, vervollkommnen wir uns selbst.Shaolin Kungfu 少林功夫

Shaolin ist der Name eines buddhistischen Tempels in der chinesischen Provinz Henan. Die dortigen Mönche haben neben den Alltäglichkeiten des Tempellebens auch die Übungen der Kampfkünste mit Hingabe so vertieft, dass es nicht nur Kampf, sondern eben „Kungfu“ war. Dabei entstand eine ganz eigene und unvergleichbare Schule, die einen großen Einfluß auf viele asiatische Kampfkünste ausübte. Nicht zuletzt die chinesische Kultur, die Nähe zum Zen (chines. Chan)-Buddhismus und zur ernsthaften Arbeit am eigenen Körper machen das Shaolin Kungfu bis heute so attraktiv.

Im Training nutzen wir die Bewegungsformen und Übungen des Shaolin Kungfu, um uns auf eine Erfahrungsreise der Beherrschung und Belastbarkeit des eigenen Körper zu begeben. Wir lernen uns mit neuen Bewegungen selbst ein Stück besser kennen. Bewegungen, die manches Mal für Muskel- oder Koordinationstraining stehen oder sich mit der Konzentrationsfähigkeit des Geistes beschäftigen. Es kommt am Ende immer darauf an was man möchte .

Ursprung und Entwicklung des Tai Chi -Taijiquan

Die Historiker führen die Herkunft des Wortes „Taiji“ auf das Buch der Wandlungen zurück, das in der Zhou-Dynastie (1100-770 v. Chr.) erschien. Das Wort „Taiji“ bedeutet „höchst“, „äußerst“, „absolut“ oder „einzigartig“, und der Begriff Taijiquan hat die gleiche Bedeutung. Ende des 18. Jahrhunderts schrieb Wang Zongyue, ein Wushu-Meister in der Provinz Shanxi, ein Buch mit dem Titel „Über das Taijiquan“, in dem er diese Kampfkunst mit den philosophischen Prinzipien von Yin und Yang zu erklären versuchte. Von da an wurde diese Form der körperlichen Ertüchtigung weit und breit als „Taijiquan“ bekannt.

Über die Herkunft des Taijiquan und seine Begründer gibt es verschiedene Meinungen. Hier einige dieser Ansichten:

Der Ursprung ist auf das Dorf Chenjiagou zurückzuführen

Die Vertreter dieser Ansicht glaubten, dass das Taijiquan von Chen Wangting Ende der Ming-Dynastie (1368-1644) begründet wurde. Die Hauptvertreter dieser Ansicht sind Tang Hao und Gu Liuxin, zwei bekannte Forscher der Wushu-Geschichte. Tang Hao zog diese Schlussfolgerung, nachdem er in und um Chenjiagou im Kreis Wenxian, Provinz Henan, Untersuchungen vorgenommen und die Kreisannalen sowie die genealogischen Berichte der Familie Chen nachgeschlagen hatte. Entsprechend den Berichten der Familie Chen war Chen Wangting ein „Meister des Faustkampfes im Chen-Stil und Begründer des Schwert- und Speerspiels“. Da die führenden Schulen des Taijiquan aus dem Taijiquan im Chen-Stil hergeleitet wurden, war diese Ansicht lange Zeit dominierend.

Das Taijiquan wurde von Zhang Sanfeng begründet

Dieser Meinung war man, bevor die obenerwähnte Ansicht populär wurde. In dem Buch „Sämtliche Taijiquan-Übungen“, das von Yang Chengfu (1883-1936) verfasst wurde, heißt es: „Das Taijiquan wurde Ende der Song-Dynastie (960-1279) von Zhang Sanfeng begründet und dann von Wang Zongyue, Chen Zhoutong, Zhang Songxi und Jiang Fa überliefert.“ Und schon Li Yishe (1832-1891) erwähnte in seinem Buch Kurze Abhandlung über das Taijiquan, dass das Taijiquan „von Zhang Sanfeng in der Song-Dynastie“ entwickelt worden sei. Heute sind manche Leute noch immer dieser Ansicht.

Der Taijiquan-Begründer war Wang Zongyue

Wie eingangs erwähnt, schrieb Wang Zongyue das Buch Über das Taijiquan, in dem er die Theorie und die Techniken des Taijiquan systematisch erklärte. Manche Leute sind überzeugt, dass Wang Zongyue, der ein bekannter Wushu-Meister war, die Erfahrungen seiner Vorgänger ausgewertet und daraus das Taijiquan entwickelt hat, das er dann in dem Dorf Chenjiagou einführte. Wie dem auch sei, Wang Zongyue´s Name findet sich jedenfalls in einer alten Schrift, in der es heißt, er habe das Taijiquan an Jiang Fa und dieser habe es an Chen Changxing weitergegeben.


Yangshou  09.07.2011, 07:26

Teil 2

Die Ursprungsform des Judos war das Jiu-Jitsu. Da im Jahre 1871 den Samurais das Tragen der Schwerter verboten wurde, konzentrierten sie sich vermehrt auf das Jiu-Jitsu Training. Es war von je her Ausbildungs- bestandteil der Samurai und der damit verbundenen Härte im Training. Ein Deutscher Namens Bälz, der an der kaiserlichen Universität unterrichtete, war über die schlechte Konstitution seiner Studenten erschrocken. So ermunterte er sie, sich in den alten Kampfkünsten zu üben.
Jigoro Kano, einer seiner Studenten, übte bei 3 Meistern die Kunst der Selbstverteidigung. 1882 eröffnete er seine eigene Schule Namens Kodokan (Schule zum Studium des Weges). Jiu-Jitsu benannte er in Judo um. "Jiu" oder "Ju" bedeutet "sanft" bzw. "nachgebend", "Jiutsu" ist die Kunst. "Do" steht für Weg oder Grundsatz. Was er geschaffen hatte, war eine neue Form des Zweikampfes. Er entschärfte das alte Kampfsystem.

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So kurz wie die Frage, will ich auch mal die Antwort möglichst kurz und knapp halten :)

Kung-Fu (chin. 'gongfu') bedeutet eigentlich geduldiges, intensives Tun / Viel Schweiß und Mühe in etwas stecken und wird in China nicht nur für die Kampfkunst verwendet. Bei uns wird der Begriff oft synonym für Wushu verwendet, was sich mit 'Kampfkunst' übersetzen lässt. Kung-Fu (bzw.) Wushu-Stile gibt es im riesigen China entsprechend viele... eher 'harte' wie das Shaolin-Kung-Fu oder weiche wie z.B. das Tai-Chi (Taijiquan).

Judo ist eine japanische Kampfkunst - bzw. heute mehr und mehr Kampf-Sportart (wettkampf-orientiert) und enthält vermehrt Elemente des Werfens und Bodenkampfes - der Aspekt der Kraft und Schnelligkeit ist hier klar im Vordergrund - jedoch ist das chin. Wushu meist koordinativ noch etwas anspruchsvoller und wie ich (persönlich) finde, noch interessanter.

Tai-Chi (Taiji) wird von den meisten Menschen weniger als Kampfkunst praktiziert (das Chen-Taiji ist aber immer noch eine solche), sondern mehr zur Gesunderhaltung und zum Abbau von Stress / für das eigene Wohlbefinden. Taiji ist ein sehr sanftes Ganzkörpertraining, das aber auch ordentlich Kalorien verbrennt, wenn man eine längere Form erstmal beherrscht. Auch im Taiji gibt es Partner-Training (Push hands / tui shou), die aber meist erst später gelernt werden. Hier steht die Form in Verbindung mit tiefer & regelmäßiger Atmung im Vordergrund...

Du solltest dich zuerst immer fragen, was deine Ziele & Erwartungen sind - das macht die Suche und Entscheidung meist einfacher...

Ich hoffe, das konnte späteren Interessierten vielleicht auch noch etwas weiter helfen :)

Kung Fu
Kung Fu bedeutet eigentlich nur, mit viel Fleiß und Ausdauer etwas erreichen. Seit den 1970er Jahren werden damit vor allem im Westen chinesische Kampfkünste bezeichnet. Der ursprüngliche Überbegriff war eigentlich Wushu, also Kriegskünste. Seit in der Volksrepublik China eine Sportart, die sich an die traditionellen Kampfkünste anlehnt, so benannt wurde, wird der Begriff Wushu meistens für ebendiese Sportart verwendet.
Kung Fu ist ein Überbegriff, sagt also für sich nichts aus. Bekannte Kung Fu Stile sind zum Beispiel: Shaolin (eigentlich auch eher ein Überbegriff), Wing Chun, Hung Gar, Bak Mei, Choy Lee Fut, usw…

Tai Chi
Tai Chi oder genauer Tai Chi Chuan (T’ai Chi Ch’üan, taijiquan) ist eine spezifische chinesische Kampfkunst, die den sogenannten „inneren Kampfkünsten“ zugeordnet wird.
Tai Chi wird heutzutage in erster Linie für Gesundheit und Stressabbau geübt.

Judo
Judo ist eine moderne japanische Kampfkunst/Sportart, die im 20. Jahrhundert von Jigoro Kano aus mehreren Jiu Jitsu Stilen entwickelt wurde. Meister Kano hatte nicht in erster Linie das Augenmerk auf Kampf und Selbstverteidigung, sondern auf die charakterliche Erziehung der Jugend. Heute ist Judo olympischer Wettkampfsport.
Eine bekannte Weiterentwicklung des Judo ist das Brasilianische oder Gracie-Jiu Jitsu, das im MMA sehr beliebt und verbreitet ist.