Wirtschaftsingenieurwesen oder Doppelstudium (Elektrotechnik und BWL)?

Doppelstudium (Elektrotechnik/BWL) 60%
Wirtschaftsingenieurwesen 20%
Nur Elektrotechnik 20%
Nur BWL 0%

5 Stimmen

2 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Also das Ganze muss man erst mal aufdröseln.

Von einem Doppelstudium würde ich genrell schon mal abraten. Ich habe eines hinter mir und würde es nicht wieder tun, zumal es heutzutage auch nicht mehr so einfach ist, sich in zwei Studiengänge einzuschreiben. Ob und wie es geht, ist von Bundesland zu Bundesland und von Uni zu Uni verschieden. Jedenfalls ist es, aus meiner Erfahrung, kaum machbar, sinnvoll in einer angemessenen Studienzeit zwei Vollzeitstudiengänge zu studieren. Immerhin ist Studium ja auch mehr als Auswendiglernen, zur Klausur auskotzen und dann weiter machen.

Sich selbstständig in DInge zu vertiefen und im Idealfall Berufserfahrung sammeln, wird bei der Doppelbelastung kaum möglich sein.

Was die Studiengänge als solches angeht. Du darfst da nicht mit der Einstellung: mehr ist mehr rangehen. Es ist also nicht so, dass du deshalb ein besserer Elektrotechniker oder BWL wirst, nur weil du im Studium mehr Module in einem der Bereiche hast. Du beschäftigst dich nur einfach mehr damit. Wie viel du dich aber damit beschäftigst ist eher eine Einstellungs als Studiensache. Sprich, was du kannst und wie gut du wirst, hängt immer davon ab, wie viel du noch zusätzlich zum Studium machst.

Du kannst beispw. sicherlich ein Modul Robotik im E-Technik-Studium belegen. Du kannst aber auch als Wirtschaftsingenieur (Wing), dich die ganze Zeit damit beschäftigen, Seminare schreiben, Projekte machen und Abschlussarbeiten schreiben und wirst dahingehend wohl mehr wissen als jemand, der Robotik vllt als Modul im Studium hatte, sonst aber damit nicht viel am Hut hat.

Ein Studium ist generell ja auch nur der Anfang deiner Bildung. Du wirst im Studium kaum etwas in solcher Tiefe abdecken, sodass du nie wieder was dafür machen musst. Die Studiengänge E-Technik oder Wing bieten dir dann unterschiedliche Schwerpunkte und Voraussetzungen, aber das bedeutet nicht, dass deine Zukunft quazi nur für den Studienschwerpunkt gestanzt wird.

Interdisziplinäre Studiengänge sind heute doch ziemlich wichtig geworden, weil die Abstimmung zwischen Technikern und Wirtschaftern immer wichtiger wird. So kannst du beispw. als Personaler davon profitieren, dass du im Management-Bereich arbeitest und dennoch fachkundig genug in der Technik bist, um zu erkennen, ob ein Bewerber in der E-Technik was drauf hat. So als Beispiel.

Ich würde da eben einfach nach Interesse gehen und weniger mit der Angst, dass du nicht gut genug für etwas bist. Mit allen Studiengängen wirst du später bestimmt nicht auf der Straße landen.

Für so ein Doppelstudium müsstest du schon am der Grenze zum Genie sein, um beide in akzeptabler Zeit abzuschließen. Wenn du dich mehr für Wirtschaft interessierst, ist es fraglich, ob ein ET Studium überhaupt das Richtige ist. Musst aber du wissen...

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ausbildung Elektronik/Nachrichtentechnik, Schaltungstechnik