Wirtschaftsingenieurwesen an Uni fortsetzen oder lieber an FH wechseln?
Hallo Leute,
ich bin in letzter Zeit sehr am verzweifeln und denke das mir erfahrene Ingenieure da eventuell weiterhelfen können. Derzeit studiere ich an der TU Braunschweig in ersten Semester Wirtschaftsingenieurwesen Maschinenbau und ich nähere mich langsam der Prüfungsphase. Ich merke sehr wie theorielastig das ist und das die Praxis fehlt. Nun spiele ich mit den Gedanken an die FH zu wechseln, nicht aufgrund der Schwierigkeit sondern weil es praxisorientierter ist.
Ich habe Angst, dass ich mit einem durchschnittlichen Uni Abschluss nicht wírklich gute Berufsaussichten habe, wenn ich keine Praxiserfahrung habe. Wenn ich neben meinem Studium noch Praktika absolvieren würde, würde sich das auf meine Noten auswirken. Auch um für ein Praktikum angenommen, muss man gute Studienleistungen nachweisen und auch habe ich Angst diese eben nicht vorweisen zu können (vor allem wenn ich mir Mathe schon anschaue). Ich ende also als durchschnittlicher Uniabsolvent ohne Praxiserfahrung. An der FH arbeitet man sehr praxisnah und man geht nicht zu tief in die Theorie. Als Arbeitgeber würde ich eher jemanden nehmen, der weiß was er zu tun hat (Praxiserfahrung), als ein Uniabsolvent, der alles nur theoretisch weiss.
Ich mache mir einfach viel zu viele Gedanken darüber und wollte fragen, ob ein Ing.- Student mir hier was empfehlen kann? Ich meine es kann ja nicht sein, dass alle im Studiengang bomben Noten haben und nebenbei auch Praktika absolvieren. Gerade im Ingenieurbereich wird viel Wert auf Praxis gelegt und ich habe echt Angst später keinen Job zu finden...
Ich bitte um Ratschläge und danke euch im Voraus! :)
4 Antworten
Kennst Du jemand von einer FH, der ein ähnliches Fach studiert? Oder vermutest Du eher, dass dort sehr praxisnah gearbeitet wird?
An Deiner Stelle würde ich jetzt keine vorschnellen Entscheidungen treffen, sondern erstmal abwarten, wie die Prüfungen ausfallen, also wie schwer sie Dir fallen und wie gut Deine Noten sind.
Ich habe den Eindruck, Du brauchst mehr Informationen: zum Beispiel darüber, wie Dein jetziges Studium in ein paar Semestern aussehen wird, wenn Du dabei bleibst. Vielleicht kommt der Praxisbezug noch?
Gibt es an Deinem Fachbereich irgendein Mentoren-System? Dann suche Dir möglichst schnell einen Mentor (älteren Studenten), den Du für kompetent hälst.
Und dann brauchst Du natürlich jemanden, der Dir Infos über das Studium an der FH aus erster Hand gibt. Also richtig konkret: Beispiele, was in Mathe dort im ersten Semester gemacht wird etc.
Über die Arbeitsmarktsituation kann ich Dir nicht viel sagen, aber ich denke, dass es immer wichtig ist, dass man sein Studium gerne gemacht hat, zumindest hin und wieder, und nicht die ganze Zeit nur über abstrakte 'Chancen' nachgedacht hat.
Deshalb denke ich: Beide Varianten führen zu einem qualifizierten Abschluss, der Dir ermöglichen wird, beruflich Fuß zu fassen. Die Frage ist jetzt nur, wie Du alle relevanten Informationen bekommst, um eine fundierte Entscheidung zu treffen. Alles Gute!
Als Ingenieur arbeitest Du in einer Fabrik. In den Praktika wirst Du gelegentlich verarscht, also ob Du da was verpasst, lass ich mal dahin gestellt. Der Ingenieurbereich ist ein Haifischbecken, da musst Du tatsächlich aufpassen, dass Du nicht unter die Räder kommst. Ich würde an deiner Stelle nicht wechseln Uni oder FH, dass macht nicht die großen Unterschiede. Letztlich kommt es aber auf den gewählten Beruf an, ob Du genommen wirst. Wenn Du Konstrukteur machst dann läuft alles so wie Du es dir vorstellst, bei anderen Berufsbildern eben nicht so.
Grundsätzlich verdienst du mit uni absvhluss durchschnittlich mehr.
Auch die oberen Positionen werden fast nur an Uni absolventen vergeben. FH'ler sind im mittleren Management häufiger vertreten.
Liegt daran, dass es an der Uni nicht um die Inhalte geht sondern um die Art und Weise zu denken und die ist in jeder Hinsicht förderlich/effektiv (und die lernt man an der fh einfach nicht)
Deine Überlegungen sind meines Erachtens richtig. Ich habe Jahrzehnte an Fachhochschulen gearbeitet und unsere Wirtschaftsingenieure hatten aufgrund der zusätzlichen Praktika und Praxissemester keine Schwierigkeit, einen guten Job zu finden. Ich rate Dir allerdings, nach dem Bachelor noch den Master zu machen (kann auch berufsbegleitend erfolgen). Damit kommst Du auf eine vergleichbare Ebene zu den Uniabsolventen. Natürlich ist ein WI-Studium nicht für jeden geeignet. Man sollte einen breiten Interessensansatz haben (Bezüge zu Technik und Wirtschaft), sich vor Fremdsprachen nicht fürchten und gut kommunikationsfähig sein.
Ja, ich kenne Leute, die an de FH studieren und kann sicher davon ausgehen, dass das Studium deutlich praxisorientiert ist.
Im höheren Semester an der Uni wird es nur noch theoretischer und somit aus schwerer.
An sich mag ich dieses Studium sehr, nur fehlt mir die Praxis. Gerade habe ich einfach nur das Gefühl Dinge zu lernen, die ich niemals brauchen werde und das demotiviert mich sehr.
Ich danke dir trotzdem für deinen Ratschlag und werde mich auch weiterhin erkundigen. :)