Wird man nicht verrückt, wenn man zu viel weiß?

11 Antworten

Manchmal ist es wirklich schwierig, viel zu wissen. Vor allem dann, wenn man sein Wissen nicht so anwenden kann, wie es tatsächlich verfügbar ist.

Das gibt auch Konflikte, definitiv. Vor allem hin und wieder mit sich selbst. Mir zum Beispiel passieren dann Fehler. Da ich das hinterher aber merke, muß ich dann eben unter Umständen korrigieren. Das ist oft ein Weg auf Messers Schneide. Sehr viel Diplomatie gefragt.

Vielleicht gibt es das auch - nun auf deine Frage bezogen - daß man das nicht als verrückt bezeichnen sollte, sondern als Gabe? (macht aber auch nicht immer glücklich)


ChloeSLaurent  26.07.2016, 02:04

Ich hätte meine Antwort noch bearbeiten können, wären mir aber die Sekunden unter den Fingern weggeschwommen.

Ich bin auch ein Mensch mit einem gewissen Maß an Vorbelastung - um es mal so auszudrücken. Gibt es sogar eine Geschichte drüber. Gehört aber hier jetzt nicht her.

Jedem Menschen steht es eben auch mal zu, daß es einem richtig dreckig geht. Der Punkt bei mir war auch mal erreicht, ich stoße öfters immer mal wieder an meine Grenzen, macht aber nix.

Ich habe dazumal im Raucherraum des Klinikums - waren in dem Moment fast alle von der Station drin, logisch - den Spruch gebracht: "Leute, bitte Ende der Diskussion! Wir sind die Normalen und werden nur auf das Leben da draußen wieder vorbereitet. Basta."

Auf den Spruch bin ich bis heute stolz.

Ich hab mich oft so beschrieben, daß meine Festplatte voll ist und mal defragmentiert werden sollte. Diese Auslegung fanden sogar Ärzte gut, in dieser Form es auszudrücken

Kommt darauf an WAS man weiß....

Wenn es nur um Naturgesetze geht, dann bezweifel ich dass man dadurch seinen Verstand verlieren könnte.


verreisterNutzer  25.07.2016, 23:42

Bei welchen Wissensgebiet denn sonst ?

Bleihorn  25.07.2016, 23:46
@verreisterNutzer

Zum Beispiel: Wer alles auf der Welt korrupt ist. Wer Kinder mißbraucht hat. Wer das nächste Attentat oder Terroranschlag verüben will. Zu wissen, dass zu bestimmten Zeiten gewisse schlimme Dinge passieren werden und man sie nicht verhindern kann. Sowas würde das Gewissen zu stark belasten und man kann den Verstand verlieren. Oder man würde abstumpfen, was dazu führen würde, dass man aufhört Mensch zu sein.

Hallo Neutralis,

ich mal wieder :-) Ja, könnte man! Die Weisheit liegt im Selektieren. Das Wissen allein macht nicht verrückt, aber die Informationsflut, der wir heutzutage ausgesetzt sind, ist riskant. Deshalb denke ich, dass es wichtig ist, Wesentliches von Unwesentlichem zu unterscheiden.

Und das kann man schaffen, über bewußte Wissenssammlung. Was Du beschreibst, gerade mal die Oberfläche angekratzt zu haben wird verstärkt, je mehr man weiß.

Mir erging es mal vor einer Prüfung so, dass ich soooo viel wußte, dass ich aber subjektiv das Gefühl hatte, je mehr ich wußte, gar nichts zu wissen. Verstehst Du, was ich meine?

LG


verreisterNutzer  26.07.2016, 00:01

Ich denke schon. An sich ist es auch logisch, da alles was man erfährt mehr Schlüsse und Gebiete eröffnet. Es vermehrt sich ständig. 

1.Was ist Gravitation -> Eine Krümmung in der Raumzeit. 

Nun hat man nicht mehr nur eine Frage. Man fragt sich was Raum,Zeit,die Raumzeit und Krümmungen sind. Sprich also, desto mehr man weiß, desto mehr Fragen hat man und desto größer wird der Überblick aufs Ganze.

Buddhishi  26.07.2016, 00:06
@verreisterNutzer

Genau, und dann geht es darum, sich nicht zu 'verzetteln', denn je mehr man ins Detail geht, umso größer scheint die Verwirrung zu werden. Und das - übertragen auf's Internet - hat, glaube ich, viel mit der Ver(w)irrung mancher Menschen zu tun, die eben nicht in der Lage sind, den 'Hauptweg' weiterzuverfolgen, sondern immer mehr auf 'Nebengleise' zu gelangen und dann den Überblick zu verlieren.

Siehst Du das auch so?

verreisterNutzer  26.07.2016, 00:09
@Buddhishi

Ja kann schon sein. Manchmal verstehe ich nicht, wieso die Leute nicht mehr mitkommen und den Faden verlieren. Vielleicht liegt es an diesen mangelnden Überblick der "Haupt- und Nebengleisen".

Buddhishi  26.07.2016, 00:39
@verreisterNutzer

Ich denke schon, aber das hat m. E. auch etwas damit zu tun, dass die meisten Menschen ihr Gehirn brachliegen lassen. Sie sind oft unkonzentriert, unbewußt und lassen sich leicht ablenken. Und das wiederum könnte etwas mit der Konsumhaltung zu tun haben: das eigene Denken wird auf ein Minimum reduziert und 'man läßt denken' und konsumiert die vorgekauten Dingen. Und das wiederum macht letztendlich ziemlich dumm. Aber es schützt vor zu viel Wissen. Ein irrer Kreislauf, oder? Gelebt werden, statt selbst zu leben und zu denken.

Dr. Lütz oder so ähnlich, von einer Psychiatrischen Klinik in Köln-Wahn (man beachte die Orts- und Wortwahl - in schon ein Kalauer in sich ;-D) hat u. a. ein Buch geschrieben: Hilfe, wir sperren die Falsche ein, oder so. Da beschreibt er - wie ich finde - ganz gut, wie irre das sogenannte 'Normale' ist.

ChloeSLaurent  26.07.2016, 01:11
@Buddhishi

Hallo Buddhishi!

Weil wir nicht wissen, was wir haben, fragen wir uns immer, was uns fehlt

Buddhishi  27.07.2016, 01:36
@ChloeSLaurent

Ich kann Dir gerade leider gar nicht folgen. Wovon sprichst Du? Bitte um Erklärung. LG

Es gibt kein zu viel Wissen man kann nicht alles wissen

Ich verkrafte das ganz gut