Wird eine KI besser schreiben können als ein Mensch?
Ich stelle mir gerade die Frage: Angenommen man nehme die Emotionen und Beweggründe eines echten Menschen und erläuert diese einer KI. Diese KI soll dann mit all dem Wissen über die Beweggründe einen Text erstellen der sowohl spannend als auch lyrisch anerkannt ist.
Werde wohl falsche Begriffe verwenden, glaube nicht, dass Lyrik dafür der richtige Ausdruck ist.
Ich weiß nicht so ganz wie krass schwer Lyrik im Endeffekt ist. Aber wenn wir der KI alles Wissen geben was wir je ergattert haben, sie damit arbeiten lassen würden und ihre Texte analysieren würden. Würden wir ja im Grunde nur alles Wissen anders wiedergeben oder nicht.
Das würde für mich heißen, dass eine KI (In diesem Beispiel keine Superintelligenz), nie neues Wissen ergattern könnte, da Lyrik ja in eine eher eine Art Kommunikation von Mensch zu Mensch ist.
Da stellt sich mir aber die Frage, ob Lyrik vielleicht doch nur eine Sprache ist, aber wenn ich ChatGPT danach frage. Und der KI sage was sie ausdrücken soll, kann diese die meines Wissens nach perfekt sprechen.
Beispiel:
Schreibe mir einen satz, der sowohl ausdrückt, dass du glücklich als auch traurig bist
ChatGPT
"In diesem Augenblick der Erinnerung, fühle ich mich gleichzeitig glücklich über die schönen Momente, die wir geteilt haben, und traurig über die Zeit, die wir verloren haben."
erwähne nicht was du fühlst
ChatGPT
"Das Leben zeigt mir eine Mischung aus Farben, die so tief und vielschichtig ist."
erläutere
ChatGPT
In dem Satz "Das Leben zeigt mir eine Mischung aus Farben, die so tief und vielschichtig ist" wird eine ambivalente Stimmung ausgedrückt, ohne direkt zu erwähnen, ob es sich um Glück oder Traurigkeit handelt. Stattdessen wird auf metaphorische Weise auf die Komplexität des Lebens und der Emotionen hingewiesen.
Die Metapher der "Mischung aus Farben" weist darauf hin, dass das Leben vielfältig ist und sowohl positive als auch negative Erfahrungen mit sich bringt. "Tief und vielschichtig" unterstreicht die Komplexität dieser Erfahrungen, ohne sie näher zu definieren. Dies ermöglicht es dem Leser, seine eigenen Interpretationen und Gefühle in den Satz einzubringen, je nach seiner eigenen Lebenserfahrung und Perspektive. Es drückt aus, dass das Leben oft eine Mischung aus verschiedenen Gefühlen und Erfahrungen ist, die schwer in einfache Kategorien wie Glück oder Traurigkeit zu unterteilen sind.
So, aber wenn selbst KIs eine Sprache meistern die die menschlichen Gefühle und Denkweisen ausdrückt. Wieso gibt es dann immernoch "Meisterwerke" macht es nicht rein theoretisch jede Art Gefühle auszudrücken unbedeutsamer?
Ich würde daraus schließen können, dass Gefühle nur eine Art ist um eine Kommunikations Methode zu bauen. --> laut dem Gabler Wirtschaftslexikon handelt es sich bei Sprache um Systeme der Kommunikation von Menschen, Tieren und Maschinen.
Aber was ich mich dann frage: Wieso lernen wir nicht wie man solche Gefühle ausdrückt und vernünftig Kommuniziert in der Schule.
Wenn man mich fragt würde es dadurch (vielleicht etwas weit hergeholt) auch weniger psychische Krankheiten geben.
Mein Beileid, wer sich das bis zum Ende durchgelesen hat, haha. Würde mich auf Antworten und Meinungen freuen ;)
tut mir übrigens leid, wegen dem fragetitel. Weiß nicht wie man so viele fragen als eine formuliert
1 Antwort
![](https://images.gutefrage.net/media/user/dsteinigfn/1444746172_nmmslarge.jpg?v=1444746172000)
KI ist ein Thema, welches uns in naher Zukunft vielfältig und vielschichtig beschäftigen wird. Ich wage sogar zu behaupten, sie wird uns nicht wieder loslassen, da sie sich zu einem wesentlichen Bestandteil unseres Lebens entwickeln - und ständig weiter entwickeln wird.
Hierbei ist die von Dir erwähnte Lyrik nur eines von sicherlich -zig tausend Themen, welche zukünftig von der KI "bearbeitet" werden.
Letztendlich gebe ich Dir unumwunden Recht, in der Aussage, "...dass KI nie neues Wissen ergattern könnte..."! KI kann nur mit dem arbeiten, was einprogrammiert wurde. Damit will ich nicht ausschließen, dass es in ferner Zukunft einen Entwicklungsstand geben wird, bei dem die KI in der Lage sein wird, sich selbst zu programmieren. Hier ist der Mensch dann gefordert, die notwendigen Grenzen zu definieren und für deren Einhaltung zu sorgen!
Profan oder auch pragmatisch betrachtet, ist die KI in ihrem jetzigen Entwicklungsstand nichts anderes, als ein "Superhirn", welches unendlich viele Informationen speichern - und in kürzester Zeit verarbeiten kann. Gäbe es einen Menschen, der kapazitiv über die gleichen Fähigkeiten verfügt, hätte die KI mit ernst zu nehmender Konkurrenz zu kämpfen! Jedoch sind die heutigen wissenschaftlichen Erkenntnisse, Thesen und Prognosen so umfangreich, dass ein einzelnes Gehirn - schon rein biologisch - nicht in der Lage wäre, all diese Informationen aufzunehmen und/oder zu verarbeiten. ...und genau das kann die KI. Sie kann diese Informationen aber nicht emotional auswerten oder anreichern, weil eine Maschine nun 'mal keine Emotionen erzeugen kann. Vermutlich wird die KI zukünftig derartige Emotionen täuschend echt "immitieren" - aber ebend niemals "erzeugen" können!
Bliebe abschließend noch Dein Hinweis auf die Schule: Warum lernen oder lehren wir nicht einen vernünftigen Umgang mit unseren Gefühlen? Einfach weil wir eine materialistisch geprägte Gesellschaft sind. "Es steht und fällt - in dieser Welt - Alles mit dem lieben Geld!" Für Gefühle kann man sich nichts kaufen und mit Gefühlen kann man - wenn überhaupt - nur bedingt Geld verdienen! Über diese vereinfachte "Formel" kann man jetzt sicherlich streiten, aber letztendlich ist der Kapitalismus nun einemal Kapital- und nicht Gefühls-orientiert!
Im übertragenen Sinne könnte man schon viel Geld sparen, wenn der menschliche Umgang miteinander anders ablaufen würde. Insbesondere im kriminellen Millieu und in der Gesundheit haben viele kosten-intensive Probleme ihren Ursprung im emotionalen Bereich. Viele Menschen, Erzieher und auch Ärzte haben dies lange erkannt. Aber bis sich hier eine neue hilfreiche Denk- und Verhaltensstruktur etabliert hat, wird wohl noch eine ziemlich lange Zeit vergehen...
Und jetzt schließe ich den Kreis: Um hier schon in der Schule einwirken zu können, müsste erst einmal das Schulgesetz in Deutschland geändert werden! Die Schule hat lediglich einen wissensvermittelnden Auftrag - keinen erzieherischen Auftrag gegenüber den Schülern.
Als ehemaliger Ossi weiß ich, wovon ich rede! Bei uns hatte die Schule nicht nur einen Bildungsauftrag, sondern auch einen Erziehungsauftrag. Die erzieherische Zusammenarbeit zwischen Elternhaus und Schule war fester Bestandteil des DDR-Bildungssystems. Diese Zusammenarbeit fehlt im heutigen "Gesamtdeutschen" Bildungssystem. Wenn heute ein Lehrer erzieherisch auf ein Kind einwirkt, rücken ihm umgehend sämtliche Anwälte von "Mamas Liebling" auf den Pelz und er verliert womöglich seinen Job und/oder seine Pension. Hier müsste zuallererst angesetzt werden!
"Mein Beileid, wenn Du das bis zum Ende durchgelesen hast!"