Wird die moderne Mainstream-Musik immer unemotionaler und oberflächlicher?
Hallo,
besonders die heutige Jugend hört, wenn überhaupt, eher die Charts (also Pop/HipHop) und (Deutsch)- Rap. Irgendwie kommen mir viele dieser angesagten Lieder eher oberflächlich und zum Teil unemotional oder diskriminierend vor.
Die heutige Mainstream-Musik ist für mich nicht so emotional und tiefgründig wie z.B. Musik von den Beatles, Pink Floyd oder Bush usw.
Hat das was damit zu tun, dass die genannten Interpreten eher dem Genre Rock zuzuordnen sind? Wo bleibt heute das Streben nach Freiheit und Frieden und die Sehnsucht wie z.B. bei Liedern wie Comfortably Numb (Pink Floyd), Imagine (John Lennon), Brothers in Arms (Dire Straits), Life is a dream (Reamonn).
Oder habe ich ein falsches Bild von der heutigen Mainstream-Musik? Ich würde gerne wissen was für die heutige Jugend Musik bedeutet und was sie an den modernen Hits emotional findet.
P.S.: bin weiblich und 19 also kenne ich viele in meinem Alter, die ausschließlich Deutschrap und sowas hören.
Um eine konstruktive Antwort wäre ich sehr erfreut :)
16 Antworten
Ja, das ist leider so. Die elektronischen Möglichkeiten fördern Produktionen von "Musikern", die weder ein Instrument beherrschen, noch eine nennenswerte musikalische Begabung besitzen.
Die letzte Hoch-Zeit waren die 70ger Jahre. Mal sehen, wann wieder eine kreative Hoch-Phase kommt.
Die oben von mir geäußerte Meinung gilt natürlich nicht (oder nur eingeschränkt) für klassische Musik.
Es gibt genug emotionale Musik im Mainstream wie auch im Underground, man muss sie nur finden. Deine Aussage kann ich absolut nicht teilen.
Es gab auch in den 70er Jahre oberflächlichen Mainstream, ganz schlimm aber waren die 80er bis 90er Jahre, man musste einfach tiefer graben.
Mit dem Radio ist man natürlich schlecht beraten.
Das ist ein Problem der Wahrnehmung.
Du vergleichst nicht die Musik von früher mit der von heute, du vergleichst die Highlight der Popmusik mit allem, was heute in den Charts ist, und läßt die ganze flache, langweilige Musik der letzten Jahrzehnte mal so locker unter den Tisch fallen.
Daß dann die alte Musik die neue von der Platte putzt ist vollkommen logisch.
Woraus schließt du, dass früher Musik wichtiger gewesen wäre?
Ich stell mal die Steile These auf, dass es schon immer so war, dass das Gros vor allem das gehört hat, was im jeweiligen sozialen Umfeld eben angesagt war, schon allein um dazu zu gehören und Mitreden zu können. Die wenigsten dürften sich ihren Musikgeschmack gebildet haben, in dem sie sich wirklich intensiv mit möglichst viel Musik, die es gibt auseinander gesetzt haben und sich Gedanken darüber gemacht haben.
Da fehlt mir dann doch der Beleg. Gefühlte Fakten reichen mir nicht. Denn die Charts waren schon immer ein Sumpf aus flacher, langweiliger Musik, als dem immer wieder mal gute Musik auftauchte.
Die heutigen Charts sind denk ich eher darauf ausgelegt Musik zum Feiern in der Disco oder generell zum Fortgehen zu bieten anstatt Texte die berühren zu verbreiten und mit sanften Melodien Emotionen hervorzurufen.
Bin auch weilblich und 19 und kenne Massen an Leuten die lieber Hardstle und EDM, deutsch Rap oder modernen Pop mit teilweise sinnlosen Texten hören, weil sie da nicht mitdenken müssen und beim Feiern Spaß haben können. Ich hingegen bin da mehr auf der Seite von denjenigen, die bei der Musik immer noch auf Melodie, Text, Stimme und Instrumente hört. Gerade aus dem Grund höre ich auch viel Country, klar drängt sich auch da der Pop mittlerweile immer mehr in den Vordergrund aber es gibt immer noch fantastische Interpreten und Musiktitel die ganz nach klassischem Stil sowohl mit Text, Gesang und Melodie überzeugen können.
Meiner Meinung nach besser als die ganze zeit nur den Bass in den Ohren wummern zu haben oder eine Sängerin, einen Sänger mit technischen Hilfsmitteln so zu ändern, dass es möglichst alle anspricht. Dadurch verlieren auch viele Größen ihren Wiedererkennungswert. Einige Pop songs ähneln den anderen so stark, dass man dneken könnte es wäre der selbe Song oder zumindest der Selbe Artist.
´Beim Country finde ich zeigt siche, natürlich auch gerade in älteren Songs oder bei älteren Interpreten die einzigartigkeit und der Stil dieser Künstler. Man merkt beispielsweise bei sehr vielen Jonny Cash Songs schon am Anfang durch den eindeutigen Rhytmus und der Art der instrumentalen Begleitung, dass das ein Cash song ist. Könnte ich bei einem Shawn Mendes Lied bei weitem nicht so behaupten.
Auch stimmlich muss ich sagen sticht eine Dolly Parton beispielsweise stark aus der Masse hervor, wobei bei Ihr kaum getrickst wurde. Ob das bei einer Miley Cyrus auch der Fall ist wage ich zu bezweifeln.
Generell finde ich, dass in den "weniger bekannten" Musik Genres weit talentiertere Musiker zu finden sind als in den momentanen Mainstream Genres.
Der Vergleich mit Dolly und ihrem Patenkind finde ich nur halbwegs passend, da auch Miley eine sehr auffällige Stimme hat, wie man bei der Backyard Session (Country) feststellen kann. Aber ihre Post-Disney Musik ist einfach nur langweilig und stumpf.
Hallo!
Ich teile diesen Eindruck und habe das gemerkt, als die gängige Chartsmusik mich in jedem Jahr weniger ansprach. Bis ca. 2014/15 habe ich jedes Jahr einige neue Pophits gefunden, wo ich sage, die finde ich total super -----> aber dann ebbte es irgendwie ab.
Die Musik ist letztlich ein Spiegel der Gesellschaft und auch diese wird immer mutloser und mainstreamiger.. schade!
Es geht auch darum was die heutige Jugend für ein Musikverständnis hat. Denn für viele heute ist Musik nicht mehr so wichtig sie früher. Sie fühlen nicht diese intensiven Gefühle, die Musik auslösen kann und hören lieber Rapper wie Haftbefehl und wie sie alle heißen, welche für mich oft sehr aggressiv und musikalisch nicht so vielfältig rüberkommen.