Wieso werden KFZ-Mechatroniker so unterbezahlt, bei dem was sie leisten und wissen müssen?

15 Antworten

Wo ist Dein Problem?

1500,00 netto sollten ungefähr 2250,00 brutto sein.

Bei 170 Stunden im Monat sind das 13,24 brutto die Stunde.

Mindestlohn liegt in Deutschland bei brutto 8,84.

Wer noch mehr verdienen möchte, muss halt studieren oder sich einen anderen Job suchen.

Wenn du oder irgendwer mit seinem Auto in die Werkstatt muss, dann geht doch jeder dahin, wo er meint, dass es am günstigsten ist. Und egal was kaputt ist, es ist immer zu teuer. Jeder ist auf sein Auto angewiesen, aber niemand will viel bezahlen.

Dazu kommt noch, dass der Unterhalt der Werkstatt ja auch noch viel Geld kostet (Werkstatteinrichtung usw). Es ist nicht leicht mit einer Autowerkstatt (viel) Geld zu verdienen. Im Handwerk wird man nur durch Schwarzarbeit etwas reicher.

Ich kann hier einigen, die den Beruf gelernt und darin gearbeitet haben nur Recht geben.

Ich war damals 2003 der erste Jahrgang, als Kfz Mechatroniker.

Ich persönlich fand es auch nicht gerade gut, Mechaniker und Elektroniker zusammen zu legen, aber es gibt heute im allgemeinen Service und Tagesgeschäft zuviel Elektronik an mechanischen Teilen, was wiederum nötig machte, dass Berufsfeld damals neu zu strukturieren.

Richtig echte mechanischen Arbeit und Baugruppen zu reparieren, ist seit Jahren auch nicht mehr erwünscht bzw. Wirtschaftlich sinnvoll für eine Werkstatt. Hat aber auch oft mit Garantie und Gewährleistungsdingen zu tun. Also es wird seit Jahren immer mehr getauscht.

Der Mechatroniker wurde ja aber auch auf mehrere Gebiete aufgesplittet.

Meine Erfahrungen, ich glaube 1 Klassenkollege arbeitet heute noch in dem Beruf, alle anderen haben aufgehört inkl. mir.

Die Bezahlung ist extrem mies, dass hat man schon am Azubi Gehalt gemerkt und von damaligen Gesellen und Meistern. Aber auch schon bei meinen Praktikum in der 9. Klasse.

Es war damals wie auch heute, eines der anspruchsvollsten Ausbildungen. Im Verhältnis zu anderen Berufen auch wirklich am schlechtesten bezahlt.

Wieso ich den Beruf gelernt habe. Mein Narzisstischer Vater wollte es unbedingt, dass ist aber ein anderes Thema.

Man konnte es immer am eigenen PKW sehen. Die Mechaniker haben oft die ältesten und billigsten Autos selbst gefahren.

Es steht im keinen Verhältnis, was man leisten und wissen muss. Auch nicht zu der hohen Verantwortung.

Würde auch sagen, dass der Beruf teilweise körperlich anstrengender ist, als auf dem Bau aus eigener Erfahrung.

Auch die Ausbildung war sehr anspruchsvoll. Ständige Weiterbildung, auch privat ist sowieso Pflicht in dem Beruf, wenn man den Anschluss nicht verpassen will.

Ich hatte Anfang 2007 ausgelernt, Löhne waren so ca. 6-8€ Brutto/h für Anfänger bis ca. 2011/12, was mir auch Kollegen berichteten. Ich kannte Kfz Meister, die für die 1000€ netto im Monat nach Hause sind. Da bekamen schon manche Helfer/ Ungelernte an der Imbissbude mehr😂

Ich denke dass Problem war vor zig Jahren das Überangebot der Absolventen und Fachkräfte am Markt.

Aber ein weiteres Problem ist, dass viele Serviceassistenzen, Automobilverkäufer usw. von der Wertschöpfung der Mechaniker im Autohaus mit durch geschleift werden müssen. Vor Jahren hieß es schon in der Ausbildung, 2 von 3 Autos werden im Service verkauft, was heute noch mehr auseinander liegt. Ich denke dass zukunftsmäßig sich da viel ändern muss, gerade auch was das viele "unnütze" Personal in großen Autohäusern angeht.

Seit einigen Jahren, ich würde so ab 2010 sagen, hat sich das Blatt nach u nach etwas gewandelt bis dahin, dass heute Werkstätten kaum noch Fachkräfte finden. Es werden zum Teil Quereinsteiger angelernt bzw. damit geworben, was ich in diesen Beruf teilweise verantwortungslos finde.

Es gibt auch mittlerweile kaum noch richtig gute Kfz'ler, viele Gute und Fähige haben kurz nach Ausbildung umgeschult, studiert oder sind in die Industrie.

Trotz dass die Löhne leicht gestiegen sind, auch durch den Mindestlohn, ist der Beruf immer noch total unterbezahlt, trotz dass die Nachfrage derzeit sehr hoch ist nach Kfz'ler.

Auch das Arbeitspensum ist sehr hoch. Überstunden, Springer-Dienste usw. was normal in der Branche ist.

Ich kann jeden jungen Menschen nur von diesen Beruf abraten. Unabhängig vom Lohn sind auch viele nervlich und körperlich kaputt nach wenigen Jahren, kenne da genug.

Außer man betreibt z.B. in der Familie eine kleine eigene Werkstatt als Selbstständiger wo noch Geld rum kommt, ansonsten würde ich jeden davon abraten.

Habe 1 Jahr nach Ausbildung die Branche den Rücken gekehrt. Zwischenzeitlich nochmal nebenberuflich in einer Werkstatt ausgeholfen, was ich aber auch nicht lange tat. Würde heute sagen, waren 4-5 verschwendete Lebensjahre, bis auf das ein oder andere Wissen, dass man das ein oder andere selbst am Auto machen konnte, was heute aber auch nicht mehr so relevant ist bei den modernen Autos.

Was ich auch noch erwähnen möchte, da aus eigener Erfahrung. Es ist sinnvoller, den allgemeinen Industriemechaniker oder Mechatroniker zu lernen, da man danach wesentlich bessere Chancen in der Industrie hat. Die ganzen Kfz'ler werden größtenteils genauso in der Automobilindustrie bezahlt wie ungelernte oder Schulabgänger am Fließband. Also finanziell lohnte sich da die Ausbildung auch kaum.

Bin gespannt, wie die Branche in 10-20 Jahren aussieht 😅

Das Problem bei Diensleistungsberufen ist ja, dass die Gehälter auch jemand bezahlen muss. Verdienen die Mitarbeiter solch einer Werkstatt mehr, muss das dann ja auch auf den Kunden umgewälzt werden. Damit sich die Kundschaft aber, eh schon teure, Reparaturen leisten kann, müsste diese auch wieder mehr verdienen. Kann sich das niemand leisten, hast du auch keine Jobs zur Verfügung. Das Verhältnis bleibt also gleich. Irgendwer wird immer weniger und irgendwer wird immer mehr verdienen.

Und wenn du das als ungerecht empfindest, solltest du nichts mehr kaufen, was nicht in einem Land mit hohem Lohnniveau produziert wurde, denn im Ausland wird bei weitem günstiger produziert und das in erster Linie auf Kosten der Arbeitnehmer.

Hi ,

es ist generell so , das je härter der Job ist und umso weniger das Gehalt ! Ein Sesselpfurzer hat weit aus einen höheren Lohn trotz den vielen Abzügen und 0 Leistung . Meine Klassenkameraden die ab 2001 ihrem Kfz Mechaniker gelernt haben sind spätestens nach der Lehre alle , aber wirklich alle in die Industrie gegangen . VW verlangt für eine Stunde Arbeit 160€ , während die meisten normalen Arbeitnehmer nicht mal auf 12€/std Brutto kommen . Die Ungerechtigkeiten bleiben , da kein Aufstand ist.