Wieso sind Holzmöbel so teuer geworden?
War heute mal nach einem Tisch suchen und Schränke etc. . Es scheint so als gäbe es fast keine Möbel aus Holz mehr im Niedrigpreissegment . Dabei sind die doch viel stabiler und umweltfreundlicher (da haltbarer). Das es bei Neuware schlecht aussieht mit relativ massiven einfachen Holzmöbeln ist schrecklich. Was ist da los?
Oder darf man ernsthaft neuerdings selbst die Löcher bohren in Holzplatten und Metallteile-/Beschläge einzeln kaufen (die Sachen gibt es ja noch im Baumarkt)....
4 Antworten
Um die Antwort kurz zu fassen: Das liegt an dem Ukraine-Konflikt.
Viele Holzwaren - insbesondere Furniere - werden aus Russland importiert. Und aufgrund des Krieges zwischen Russland und der Ukraine kommt es zu massiven Lieferengpässen, welche wiederum den Preis in die Höhe treiben.
Übrigens: Holzmöbel aus dem Niedrigpreissegment sind nicht umweltfreundlicher und schon gar nicht stabiler. Der absolute Großteil in der unteren Preiskategorie besteht aus billigen Spanplatten. Für ordentliches Furniersperrholz oder gar Vollholz muss man (deutlich) tiefer in die Tasche greifen. Wobei diese Möbelhaus oft gar nicht oder nur sehr begrenzt angeboten werden.
Also... Das mit dem teuren Holz hat aktuell sicherlich auch mit der Truppenparade der Russen in der Ukraine zu tun, denn des Elchs liebstes Kind, sind Wälder in Weißrussland. Wie komm ich jetzt darauf..? Dies mal nur so am Rande. Aber bereits im letzten Jahr war Holz auf dem Weltmarkt sehr knapp. Das hatte mehrere Ursachen. Zum einen sind große Sägewerke in Europa teilweise ausgefallen und man konnte nicht mehr so viel Holz produzieren, wie der Markt benötigte. Zum anderen ist in Nordamerika ein großes Sägewerk ausgefallen und die Nachfrage in den USA und auch in China war enorm. Der Preis stieg und die Holzindustrie verkaufte dort hin, wo sie weltweit den höchsten Preis erzielen konnten. Dies geschah nicht nur im Bereich der Möbelhölzer sondern auch Bauholz war und ist immer noch sehr knapp. Dachlatten z. B. kosten inzwischen, sofern sie noch zu erhalten sind, das Doppelte und mehr als im Jahr 2021. China noch immer, die USA zum Teil, erhalten tausende von Containern mit Holzstämmen jeglicher Art im Jahr. Und dann hat sich ja der Markt bei Möbelhölzer in den letzten 10 Jahren total verändert. War man früher stolz auf seinen bezahlbaren Massivholztisch aus massiver Kiefer, so ist dieses Holz fast komplett auf dem Angebot der Möbelhäuser verschwunden und von Buche und Eiche verdrängt worden. Kiefer will kein Mensch mehr, denn Buche oder Asteiche ist die neue Kiefer. Diese Hölzer werden im Osten Europas, gerne auch in Weißrussland und Russland in noch bestehende Urwälder, größtenteils Naturschutzgebiete, gefällt und nach Westeuropa geliefert. Aber auch Bulgarien und Rumänien werden kahlgeschoren. Eine echte und höchst kriminelle Sauerei, was dort in großen Stil mit den Wäldern passiert. Und ratet mal, wer einer der größten Waldbesitzer Europas ist und in Osteuropa diesen Waldbesitz in den letzten Jahren aufgebaut hat? Ja, richtig und gut aufgepasst.
Ich glaube es liegt daran:
Umweltschützer möchten doch in letzter Zeit sehr viel. Sie veranstalten Demos, Umfragen und etc. Da haben die Politiker keine andere Wahl los etwas zu tun und dazu gehört ja auch das viele Fällen von Bäumen.
Holz ist momentan richtig, richtig teuer.
Wenn du aber im Niedrigpreissegment schaust, wirst du eh kaum Massivholz finden. Das ist alles Spanplatte und Kunststoff.
Ab und an gibts mal einen Tisch oder Schrank für unter 100. Aber das ist dann echt Arbeit das zu suchen. Ikea hat auch nicht mehr viel aus Nadelholz oder Bambus.