Wieso ist China kommunistisch?

8 Antworten

Im Kommunismus sind auch nicht alle Menschen gleich.

Aber du hast trotzdem Recht, China ist kein kommunistisches Land. Ein kommunistisches Land würde überhaupt nicht von einer Partei regiert. Eine kommunistische Partei ist lediglich ein (jedenfalls in der Theorie) von Arbeitern organisierter Kaderapparat, der die Gesellschaft über den Weg des Sozialismus hin zum Kommunismus transformiert.

Das Nachkriegs-China konnte man bis ca. 1980 bestenfalls als "Agrar-Feudalsozialismus" bezeichnen, niemals aber als Kommunismus (auch wenn das permanent behauptet wird).

Heute regiert zwar die Partei, die sich "kommunistisch" nennt, aber das ist keine Partei, wie sie die Urväter des Kommunismus, besonders Lenin, im Sinne hatten (schaust Du mal unter "Partei neuen Typus").

Apropos: die CDU nennt sich ja auch "Christlich-..." :-)


Rudi1963  30.05.2013, 08:03

Der war gut! :-D Die CDU vertritt ja den Brutalkapitalismus, der eigentlich im krassen Gegensatz zu den sogenannten cristlichen Grundwerten steht. Aber daran hält sich ja nicht mal die katholische Kirche selbst... :-D

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fastlink  06.03.2015, 08:13
@Rudi1963

Brutalkapitalismus

Och jetzt mal auf dem Teppich bleiben, Die Republikaner in den USA - das würde ich unterschreiben. Aber bei so viel Umverteilung, wie das die CDU hierzulande betreibt, von Brutalkapitalismus zu sprechen entbehrt jeglicher Grundlage (und nein, dazu muss man kein Wähler dieser Vereinigung sein, um das zu erkennen, man muß nur mal über den Tellerrand der eigenen Wunschträume schauen, die vielleicht lauten: "immer alles für alle..." - was gar nicht funktionieren würde.


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dergutekoenig  31.05.2013, 10:59

"Agrar-Feudalsozialismus"

You made my day. :-D

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LSSBB  02.06.2013, 16:59
@dergutekoenig

You made my day. :-D>

Sarkasmus oder echt?

Wenn Du Dich in den 5 Gesellschaftsordnungen, die Marx benennt, auskennst, dann findest Du diese Gesellschaftsordnung dort nicht. Aber auch der schrieb schon von der besonderen asiatischen Produktionsweise.

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Adolo  05.07.2013, 02:50

Die Urväter des Kommunismus? Da zählt Lenin ganz bestimmt nicht mit zu. Lenin widerspricht in fast jeder These seines Wirtschaftssystems (das dann von Stalin weiterbearbeitet wurde und dann den Namen Marxismus-Leninismus trug) den Thesen von Marx und Engels.

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LSSBB  11.07.2013, 19:34
@Adolo

Adolo - hast insgesamt recht, obwohl das zu damaliger Zeit als "Weiterentwicklung" bezeichnet wurde. Lenin hätte ja auch sonst u. a. seine Theorie vom "schwächsten Glied" nicht entwickeln können - eine Theorie, gegen die wahrscheinlich Marx als erster ausdrücklich protestiert und sie ad absurdum geführt hätte.

Gegen Marx´ ökonomische Lehren hat, wie bekannt, nicht nur Lenin verstoßen! Leider!

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Moin,

wie derguteKönig bereits schrieb, "den Kommunismus" gab es in seiner theoretischen idealen Form noch nie. Das, was heute in China herrscht, ist letztendlich nur ein schwächester Abklatsch sozialistischer Ideen, um das Volk ruhig zu halten. Im großen und ganzen sind viele Länder mit einem guten Sozialsystem wohl näher am Kommunismus dran als China.

Abgesehen von der immer problematischen Umsetzung: Der Kommunismus als Ideologie war schon immer in Ländern mit großem Anteil von Arbeitern, Bauern, etc. vorteilhaft, da man die Massen in ihren elenden Umständen mit sozialistischen Parolen begeistern konnte. Aber auch wenn dort am Anfang echte Arbeiterführer und Intellektuelle ein besseres System aufbauen wollten - letztendlich wurde das System immer auf lange Dauer von oben zersetzt, von vielen ausgenutzt oder de anfänglichen Ideale gingen durch autoritären Terror unter.

mfg Nauticus


dergutekoenig  31.05.2013, 11:04

Aber auch wenn dort am Anfang echte Arbeiterführer und Intellektuelle ein besseres System aufbauen wollten - letztendlich wurde das System immer auf lange Dauer von oben zersetzt, von vielen ausgenutzt oder de anfänglichen Ideale gingen durch autoritären Terror unter.

Oder aus marxistischer Sicht: Letztendlich hat man die Kernwidersprüche eines kapitalistischen Systems, wie sie von Marx analysiert wurden, nie wirklich angetastet, sondern einfach nur das Eigentum an den Produktionsmitteln von privater in Parteihand verlagert. Alles andere - Profitorientierung, Verwandlung von Gütern in Waren durch abstrakte Tauschwertfestsetzung, Ausbeutung von Mensch und Umwelt, Bürokratismus - blieb einfach so, wie es war.

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Mit dem Kommunismus hat China nur noch die Einparteienherrschaft mit allen Begleiterscheinungen (massive Menschenrechtsverletzungen) gemeinsam. Ansonsten hat es sich schon lange auf die marktwirtschaftlichen Notwendigkeiten eingestellt.

Im Prinzip ist nur noch der Name der Partei das kommunistische in China. Die politische Lage ist momentan am Bröckeln. Sonnst gäbe es ja keine Freihandelsabkommen mit anderen Länder. Letztens war die Schweiz deswegen ja in der Schlagzeile! :-)