Wieso haben die Leute verschiedene Hautfarben obwohl sie auf dem gleichen Breitengrad leben auf der Erde?

7 Antworten

Hallo, wenn du mal z.B. auf Google Maps oder im Atlas die Weltkarte ansiehst, stellst du fest, dass z.B. Indien topographisch ganz anders strukturiert ist als Afrika auf diesen Breitengraden.

Will heißen: in Indien gibt es mehr grün, Afrika ist dort Steppe bzw. Wüste, wo die Menschen tiefschwarz herkommen.

Weiter im Osten findest du Mexiko und Mittelamerika auf dieser Höhe. Diese haben aber völlig anderen Einfluss, d.h. Amerika wurde erst viel später bevölkert. Die indigene Bevölkerung mutet eher fast schon Chinesisch an. Diese kam durch die Landbrücke der Behringstraße vor Tausenden von Jahren nach Amerika. Später die Spanier. Diese brachten afrikanische Sklaven mit. Von daher ist die zentralamerikanische Mischung eine andere.

Es habe sich also Menschen aus verschiedenen Breitengraden vermischt. Zudem herrschen, obwohl auf dem gleichen Breitengrad, nicht überall die gleichen Bedingungen. Es ist etwas anderes, z.B. im nepalesischen Hochgebirge zu sein, in der mexikanischen Karibik, in der afrikanischen Wüste oder im indischen Dschungel.

Die ursprünglichen Menschen ohne Fell hatten hohe Melanin-Anteile gegen die starke Sonneneinstrahlung.

Je mehr sie in Gebiete mit geringerer Sonnenbestrahlung wanderten, um so geringer sind die Melaninanteile (damit auch der "Vitamin-D-Prozess" wirkt)..

Die Weiterwanderung Inuit / Nord+Südamerika wurde bereits richtig angesprochen.

Bei bodenständigen Chinesen (keine Stadtflüchter) kann man deutliche Unterschiede Nord/Süd feststellen. Die auffälligste Variante ist im Winter hellhäutig wie Nordeuropäer und im Sommer dunkelhäutig wie Südeuropäer (doch keinesfalls gelb, wie das Gerücht behauptet).

Die Frage lässt sich jedoch nicht eindeutig beantworten, weil sie meteorologische +ethnische + genetische Reaktionen beinhaltet.



Pauli010  09.06.2017, 21:44

Aborigines (Australien) sind so dunkelhäutig wie Afrikaner, eingewanderte Engländer behalten ihre helle Hautfarbe.

Die These mit dem Neandertaler würde ich unterstützen - doch es sind Spekulationen.

Aufschluss werden Gen-Untersuchungen geben.

Es kommt nicht nur auf den Breitegrad an, sondern auch, wie die Umwelt da ist. Zum Beispiel ist in Zentralafrika viel Wüste und in Südamerika tropisch.

Die Hautfarbe wird durch eine  Reihe von Genen bestimmt und es hat verschiedene Mutationen gegeben, die diese Gene verändert haben.

Die Genvariante "sehr hell" entstand  in Nordeuropa. Die Inuit, die noch nördlicher leben, aber über die asiatische Route nach Norden gewandert sind, sind von der Hautfarbe relativ dunkel. Die Inuit haben sich hauptsächlich von Fisch und Fleisch ernährt, das bringt dem Körper viel Vitamin D. Dadurch entfällt auch ein starker Selektionsdruck für eine hellere Hautfarbe.

Die bekommen doch alle die gleiche Sonne ab , zur gleicher stärke und zur gleicher Jahreszeit

Diese Tatsache alleine sorgt nicht für eine bestimmte Hautfarbe. Zuerst muss eine Mutation für Genvariationen sorgen, dann muss diese Genvariation Vorteile in einer bestimmten Umwelt ergeben.

Dunkle Haut schützt vor Hautkrebs, dies ist aber nicht das wichtigste Argument. Viel entscheidender ist der Schutz vor dem Abbau von Folsäure. Folsäure ist ein B-Vitamin mit wichtigen Funktionen bei der Schwangerschaft, und auch bei der Spermienbildung. Bei starker Sonneneinstrahlung wird es abgebaut und das kann fatale Folgen in einer Schwangerschaft haben. Durch helle Haut ergibt sich also nicht nur der  Vorteil der verbesserten Vitamin D-Synthese, sondern auch der Nachteil des Folsäureabbaus.

Eine genetische Anpassung an weniger Sonne hat es auch bei den Menschen gegeben, die den asiatischen Weg aus Afrika genommen haben und dann irgendwann in Amerika angekommen sind. Den Weg vom Norden nach Süden haben sie in relativ kurzer Zeit bewältigt.

Es ist möglich, dass die Europäer die helle Haut durch die Vermischung mit Neandertalern bekommen haben, es wird auch diskutiert, ob die Evolution der helleren Haut mit der Laktosetoleranz zu tun hat.

Das ist bei vielen Säugetieren so, z.B. bei Katzen.