Wieso gibt es so wenig blau in der Natur?

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Diese Frage einfach zu beantworten ist eine kleine Herausforderung.

Zuerst einmal die Grundvoraussetzungen: Es ist nicht so wie TheRikkert behautet, dass die Natur blaues Licht nicht benötigt. Ganz im Gegenteil, sie braucht fast ausschließlich blaues (und rotes) Licht. Das ist genau die Wellenlänge die in den Lichtsammelfallen absorbiert und in Energie umgewandelt wird. Was übrigbleibt ist das grüne Licht. Das Grün ist es also, was die Natur anscheinend nicht so dringen braucht.

Doch das gilt nur für die Photosynthese! Es gibt genug biologische blaue Farbstoffe in den Indigopflanzen, im Blaukraut, im Vergissmeinnicht…

Aber warum wir ausgerechnet das blaue Licht für die Photosynthese verwendet und nicht das grüne? Nun erstens ist es energiereicher. Die Chloroplasten sind so aufgebaut, dass die Energie, die sie aufnehmen, genau die Reaktionen auslöst, die gewünscht ist. Das scheint bei dieser Wellenlänge gut zu funktionieren.

Aber es ist wahrscheinlich auch entwicklungsbedingt: Wenn das Leben im Wasser entstanden ist, so sollte man wissen, das im Wasser zuerst das energiearme Licht ( z.B. grün) absorbiert wird.Nur das blaue Licht kann in die tieferen Wasserschichten vordringen und so Energie für das entstehende Leben geliefert haben.

Das sind alles nur ein paar kleine Theorien, aber warum nicht klein anfangen; hat die Evolution ja auch gemacht ;)


Kaesewiener  04.03.2012, 13:30

Zuerst verschwindet Rotes Licht unter Wasser. Ab ungefähr 15m Tiefe.

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findest du wirklich das es wenig blau gibt? Ich meine der Himmel ist blau, das Meer, Blumen...

Ich glaube, das hat etwas mit dem Licht zu tun. Wasser ist ja nicht wirklich blau und Luft ist auch nicht blau und trotzdem "erscheint" uns der Himmel oder das Meer blau. Unser Auge sieht also nur die Farbe des zurückgeworfenen Lichts. Morgens scheint die Sonne ja sehr flach auf die Erde da erscheint er uns rot/rosa weil die zurückgeworfenen Strahlen anders sind. Das es so wenig blau gibt könnte halt daran liegen das es sehr wenige Dinge gibt, die das licht so zurückwerfen, das es uns blau erscheint. Aber ist nur eine Vermutung;)

Rote/gelbe Farben setzen sich gegenüber dem Blattgrün besser ab. Ausserdem ist Blau mit organischen Verbindungen schwieriger darstellbar. Das Blau der Kornblume erfordert z.B. einen hohen Energieaufwand und verblasst schnell. Viele Blautöne sind daher Strukturfarben, bei denen das nicht ins Gewicht fällt.

Also dass die meisten Pflanzen grün sind liegt an den Chloroplasten, die das Kohlenstoffdioxid in Sauerstoff umwandeln. Ich schätze warum nichts so viel blau ist, liegt daran das die Natur diese Farbe einfach nicht benötigt.


VeroxD 
Beitragsersteller
 04.03.2012, 12:07

Klingt plausibel ;D

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