Wieso empfinden Studenten Klausuren als so stressing?

10 Antworten

Dafür gibt es einige Gründe:
  • Das Studium ist, wenn man etwas anständiges studiert, weitaus umfangreicher als das Abitur
  • Man wird an der Uni (zum Glück) nicht mehr dazu gezwungen zu allen Veranstaltungen zu gehen. Dadurch kann man sich die Zeit zum Lernen selbst einteilen. Das Problem dabei: Viele machen es nicht (richtig). Man chillt lieber während der ersten Semesterwochen anstatt sich jeden Tag 5h hinzusetzen und zu lernen. Das Ganze muss man dann am Ende des Semesters dann auf Pump lernen.
  • Tatsächlich sind manche Klausuren sehr viel umfangreicher und schwieriger als das alle Abiprüfungen zusammen - Habe z.B. im ersten Semester Medizinstudium die Biologie und Chemie der gesamten Schulzeit nochmal lernen müssen. In Naturwissenschaftlichen Studiengängen ist das nicht unüblich.
  • Man braucht Viele der Sachen im Berufsleben nicht mehr - sie sind einfach nicht praxisrelevant. Daher fehlt oft die Motivation hinter dem Lernen.


Tipps für Dich:
  • Die ersten 2-3 Wochen kannst Du ohne schlechtes Gewissen Deine Freiheit genießen
  • Geh zu den Einführungsveranstaltungen der Vorlesungen etc. und schau, ob die gut sind oder nicht - wenn nur Folien abgelesen werden, kannst Du auch von zu Hause viel besser lernen.
  • Fang früh an, die VLs, falls notwendig, zusammenzufassen - am besten nicht länger als 1-2 Wochen nachdem das Thema behandelt wurde
  • Fang früh mit dem Lernen und Anwenden des Wissens an - Eine Zusammenfassung ist zwar schön und gut - effektiv Lernen tut man dabei aber nicht. Die Zusammenfassung ist lediglich das Fundament, auf dem Du aufbauen kannst.
  • Bewahre Ruhe. Du brauchst keine Angst vor dem Studium zu haben :) Am Anfang ist es evtl. noch etwas ungewohnt, aber mit der Zeit legt sich das.

Viel Erfolg :)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Du schreibst in der Regel am Ende des Semesters Klausuren. Und die entscheiden jeweils, ob du das Modul (ein Fach, ein Semester lang) bestanden hast, oder wiederholen musst.

Das heißt, wenn du ne Klausur nicht bestanden hast, studierst du evtl. ein Semester länger... sechs Monate später, die du nen Abschluss hast und Geld verdienen kannst. Und gleichzeitig sechs Monate, in denen du irgendwie deinen Lebensunterhalt finanzieren musst.

Und je nachdem, wie die Regelung ist, wirst du beim 2. oder 3. Versuch automatisch exmatrikuliert, wenn du nicht bestehst... sprich, die bisherigen Studienjahre waren für'n Hintern. Ach ja: Ausgleichen kannst du es auch mit nichts. Die Klausur ist in der Regel die einzige Notenleistung, die du in nem Modul erbringst.... es ist völlig egal, was du vorher während der Vorlesung gemacht hast.

Dafür schreibst du über Stoff, der eben nicht in den Vorlesungen besprochen wurde... im Dümmsten Fall hat der Prof nur in nem Nebensatz in der Vorleung erwähnt, dass man sich das auch mal angucken könnte. Es ist nicht mehr wie in der Schule, wo du dich darauf verlassen kannst, dass nur das abgefragt wird, was der Hampelmann da vorne gesagt hat. Du musst schon auch ein Stück weit gucken, was man sich wohl zusätzlich an Wissen aneignen kann... sowohl an Hintergründen, als auch an tieferem Wissen. Und du weißt bis zur Klausur nicht, ob das, was abgefragt wird, auch das ist was du gelernt hast.

Die reine Zahl der Klausuren ist überhaupt gar kein Stressfaktor. Früher hast du dich eben reingesetzt und das aufgeschrieben, was du im Unterricht gehört hast. Völlig egal, ob das nun zweimal oder sechsmal im Halbjahr war... ich zumindest hab ohnehin nicht drauf gelernt. Jetzt stelle ich fest: Das, was ich in der Vorlesung gelernt habe, reicht beim besten Willen nicht für die 50% der Punktzahl, die für eine 4,0 nötig sind.

Vielleicht deshalb, weil viele nicht gelernt haben, dass sie für sich selbst lernen = man setzt sich freiwillig hin und muss es schaffen, den ganzen Stoff zu einem bestimmtenTermin intus zu haben.

Niemand macht dir Druck - du selbst musst planen können, und viele bekommen das zunächst zumindest nicht hin.

Ich bin selber noch in der 10. Klasse und ich  fühle mit dir. Ich selber bin die Ruhe als Person und baue nie Stress, weil ich weiß, dass es nie gut enden wird. Aber ich glaube die meisten empfinde so, weil sie denken, dass sie es nicht schaffen werden oder sowas in der Art. Ich kann mir das nicht wirklich erklären also das ist das was ich meine und denke.

Wenn du Schul-Klausuren mit Uni-Klausuren vergleichen willst, das ist so, als würdest du einen kurzen Vokabeltest mit den Abiturprüfungen vergleichen ;-)

Jede einzelne Uni-Klausur geht über den gesamten Stoff von 1 oder 2 Semestern - das ist ungefähr so viel Stoff wie in 5 Schuljahren! Versuch mal, dir das vorzustellen, für jede einzelne Klausur den Stoff von 5 Schuljahren zu lernen!

Und zusätzlich zu dieser gewaltigen Menge an Lernstoff kommt dann noch der Stress-Faktor, dass es in vielen Fächern üblich ist, dass die Klausuren so bewertet werden, dass nur maximal 50% der Teilnehmer die Klausur bestehen werden - also dass die "schlechteren" 50% durchfallen, auch wenn sie sehr gut gelernt haben. Das übliche Aussieben...