Wie züchtet man die Farben bei Wellensittichen?

2 Antworten

Vieles In der Vererbung des Wellensittichs folgt den klassischen Mendel'schen Regeln.

Wer diese Erbgänge beim Wellensittich kennt, kann sich in einigen Vogel-Generationen de facto seinen "Wunschvogel" selbst bauen.

Gerade die Gültigkeit der bekannten, in der Schule vermittelten Mendel'schen Gesetze, kann man in der eigenen Zucht leicht überprüfen.

Das betrifft die Uniformitätsregel ebenso, wie die Spaltungsregeln und auch die Neukombination von Merkmalen in dihybriden Erbgängen.

Es betrifft aber auch das Morgan'sche Crossing over, welches man ebenso in der Wellensittichvererbung findet.

Die grundlegenden Erkenntnisse zur Vererbung beim Wellensittich wurden vor etwa 100 Jahren vor allem im deutschen Sprachraum wissenschftlich erforscht.

Die Namen Duncker und Steiner sind ihre naturwissenschaftlichen Väter.

Und auch der erste genetisch durch Menschenhand veränderte Vogel, der rote Kanarienvogel, fällt in diese Zeit.

So lässt sich mit den Grundfarben des Wellensittichs leicht genetisch experimentieren.

Gelb x Blau ===> Grün in der F1-Generation

Grün x Grün aus der F1 ===> Grün, Gelb, Blau und (neu rekombiniert) Weiss in der F2

Wer sich dafür interessiert, sollte die alte Wellensittichliteratur lesen, wo all dies gut beschrieben ist.

Mit besten Grüßen

gregor443

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Die diversen Mutationen, welche beim Wellensittich bekannt sind, gibt es ebenso auch in der freien Natur.

Allerdings fallen solche Nachkommen dort nur selten und noch seltener zeugen Sie dann in der freien Natur wieder Nachkommen, denen sie ihre mutative Eigenschaft weitergeben.

In Gefangenschaft separiert ein Züchter dagegen seltene Farben und verpaart die Träger der Mutation mit anderen Wellensittichen und behütet deren Nachkommen.

Durch diesen Unterschied wird in Gefangenschaft gefördert und beschützt, was in der freien Natur hart ums Überleben kämpfen muß.

Ein Züchter kann nur mit den Merkmalen arbeiten - züchten - welche ihm die Natur zur Verfügung stellt.

Allerdings experimentiert die Natur ganz ungerichtet mit vielerlei Abweichungen in Farbe, Form, Größe und anderen Eigenschaften, so dass der gut beobachtende Züchter immer wieder Veränderungen in den Eigenschaften festigen oder auch verschwinden lassen kann.

Das ist grob umschrieben die Kunst des Züchtens.

Mit besten Grüßen

gregor443