Wie würdet ihr ihn beschreiben?
8 Antworten
Das Bild ist ein 1701 von Hyacinthe Rigaud gemaltes Herrscherporträt des Königs Ludwig XIV. (französisch: Louis XIV), das ihn als mächtigen Herrscher und mit prunkvollem Aussehen im Apollon-Saal („Salon d' Apollon) des Schlosses Versailles bei einer Säule mit großem, aufwendig gestaltetem Sockel (Postament) zeigt. Das berühmte Gemälde wird heutzutage im Musée du Louvre aufbewahrt.
Absicht, wie König Ludwig XIV. in der Darstellung wirken will
- mächtig
- herausragend
- prachtvoll
- vornehm
- höfisch-elegant
- gutaussehend
- Erbe altehrwürdiger Tradition und somit rechtmäßiger Herrscher
Beschreibung und Erklärung
Ludwig XIV. ist in Krönungsornat und mit Herrschaftsinsignien (Insignien: Zeichen, die seine Stellung sichtbar machen) abgebildet:
- Krönungsmantel (goldene Lilien – „Fleur-de-Lys“ ist die französische Bezeichnung für die „Lilienblume“ und war heraldisches Zeichen des Königshauses Bourbon – auf blauem Grund und weiße Innenseite – Weiß und Blau waren mit der Königsdynastie der Bourbonen eng verbundene Farben), ein prachtvoller Mantel (hermelingefütterte Robe mit Lilien)
- Kreuz des Ordens vom Heiligen Geist (Ordre du Saint-Esprit), an einer Kette vor der Brust getragen, als Großmeister eines Ritterordens
- Thron mit Baldachin (prunkvolle Überdachung)
- angebliches Schwert Kaiser Karls des Großen mit dem Namen „Joyeuse“ („Freudvoll“), golden und mit Juwelen besetzt, Symbol der Ausübung der Herrschergewalt und der Legitimation des französischen Königtums
- Krone als Zeichen der königlichen Autorität
- Richterstab (ein kurzes Zepter, das in eine Hand übergeht; eine in Elfenbein geschnitzte Hand, die zum Zeichen des Rechts den Schwurfinger hebt) „main de justice“ (Hand der Gerechtigkeit“) als Symbol der Gerechtigkeit
- Lilienzepter (ein Kriegszepter) als Zeichen für militärische Macht (Ludwig XIV. hält es auf dem Bild in seiner Hand)
Die Könige von Frankreich führten diese beiden Zepter (Richterstab und Lilienzepter) seit dem 13. Jahrhundert, angeblich gingen sie auf Karl den Großen (Charlemagne) zurück (außer diesen beiden kurzen Zeptern gab es noch ein langes Zepter, das Karlszepter, wohl 1364 für König Karl V. [französisch: Charles V] von Frankreich angefertigt).
Schuhe mit hohen roten Absätzen und eine große Perücke mit langen lockigen Haaren (Allongeperücke) lassen ihn größer erscheinen und ersetzen fehlendes Haupthaar.
Schlank aussehende Beine sind in weiße Strümpfe mit zierlichen Bändern gehüllt.
Das gesamte Bild ist mit 2,77 m Höhe und 1,94 m Breite überlebensgroß. Im Bilderrahmen ist über dem Kopf des Königs eine große Sonne (in der Abbildung nicht gezeigt) geschnitzt (die Bezeichnung „Sonnenkönig“ [Roi-Soleil] drückt einen Bezug zur Sonne als gewähltes Symbol aus ; der Gott Phoibos Apollon aus der griechischen Mythologie [der Beiname bedeutet „der Leuchtende“; lateinisch: Phoebus Apollo) wurde auch mit dem Sonnengott Helios gleichgesetzt).
Ludwig XIV. tritt imposant und stolz auf, zugleich nicht ohne Lässigkeit (Mantel zurückgeschlagen, auf ein umgedrehtes Zepter wie auf ein Stückchen gestützt), steht dabei leichtfüßig wie in tänzerischer Pose da (Ballett-Stellung). Bei der prachtvollen Kleidung fallen einige Spuren des Alters im Gesicht auf. In der rechten Hand hält er ein Zepter, an der linken Seite befindet sich ein Schwert. Der Blick ist unbewegt und achtunggebietend, er steht im Mittelpunkt des Bildes.
Kostbare Stoffe wie Seide und Brokat schmücken die Umgebung, die Stufen, auf denen Ludwig XIV. steht, sind mit goldgewirktem Stoff bedeckt.
Starke Hell-Dunkel-Kontraste verstärken eine theatralische und erhabene Ausstrahlung.
Ein Betrachter soll mehr von unten herauf auf eine wundervolle Erscheinung sehen, die sich ihm ein wenig zuwendet (Haltung der Füße). Er wird sich eher klein vorkommen und eine pomphafte Inszenierung bestaunen. Tatsächlich war Ludwig XIV. zu dieser Zeit 63 Jahre.
„Die Pracht- und Machtentfaltung Ludwigs XIV. thematisiert in beispielloser Opulenz Hyacinthe Rigaud in dem 1701/02 entstandenen Porträt. Kaum ein Bildnis eines Potentaten der Zeit hat die Typologie des Herrscherporträts des 18. Jahrhunderts so geprägt, wie dieses Gemälde. Der Sonnenkönig posiert im prachtvollen Krönungsornat; auf blauem, d.h. himmlischem Farbgrund des Mantels leuchten die stilisierten Lilien des Hauses Bourbon auf, die Innenseite erstrahlt im Weiß des Hermelins, eines Fells, das Reichtum und absolute Reinheit symbolisiert.
Unter dem Mantel leuchtet das mit Edelsteinen besetzte "Schwert Karls des Großen" hervor, das als Symbol der Legitimation des französischen Königtums gilt. Die Ordenskette des "Ordre du Saint-Esprit" ist Hinweis auf die geistige Integrität und den hohen Status des Trägers. Die Krone liegt auf einem Kissen auf einem Pult, daneben die "Main de Justice" als Symbol der höchsten richterlichen Gewalt des Königs. Auf das Kissen, das wie das Pult mit dem liliengemusterten Stoff des Mantels überzogen ist, stützt Ludwig XIV auch das Kriegsszepter mit der "fleur de lys" zum Zeichen militärische Potenz. Dahinter erblickt der Betrachter eine Marmorsäule, ebenfalls ein Attribut der Herrschaft, deren Postament eine weibliche Gestalt mit Schwert und Waage ziert, die Allegorie der Gerechtigkeit. Der Säulenschaft wird größtenteils durch eine aufwendige purpurne Draperie verdeckt, die den hinter dem König stehenden Thron in Form eines Baldachins bekrönt. Der elegante, bewusst gewählte Ausfallschritt, unterstreicht ebenso die Herrscherpose wie das Stemmen der linken Hand in die Hüfte. Zur Inszenierung königlicher Macht und höfischer Repräsentation gehört selbstverständlich auch die erhöhte Position, da der König auf einem Podest stehend alles überragt und niemandem ebenbürtig scheint.“
http://www.ulrich-menzel.de/odw/1659_u2.html
„Mit großer Selbstverständlichkeit steht der dreiundsechzigjährige König in anmutiger Schrittstellung auf sein Zepter gestützt da und wendet sich dem Betrachter mit einem direkt auf ihn gerichteten, jedoch distanzierten Blick zu. Der König trägt eine Kombination aus Krönungsornat, Krönungsmantel und Schwert und Bestandteilen der Ordenskleidung des Ordens des Heiligen Geistes, zu dem die weißen Seidenstrümpfe, die Pumphose, die "Pourpoints" sowie die Ordenskette mit dem Kleinod gehören. Den sehr weiten blausamtenen, mit goldenen Lilien bestickten Hermelinmantel (Der Pelz des äußerst seltenen Hermelins wurde nur von Persönlichkeiten höchsten Ranges getragen und galt deshalb als königliches Symbol.) hat er auf seiner linken Seite hochgeschlagen, so daß das mächtige und prunkvolle Schwert Karls des Großen, das "Joieuse" genannt wurde, zur Geltung kommt. Dieses Schwert, mit dem die französischen Könige während der Krönungszeremonie zu Rittern Gottes geschlagen wurden, steht für die Kontinuität der Nachfolge. Der Krönungsmantel wird in zeitgenössischen Schriften mit dem Himmelszelt verglichen, seine Weite galt als Symbol für den Schutz, den der König seinen Untertanen bot. Der Hocker und das Kissen, auf dem die Krone und die Hand der Justiz liegen, sowie der Thronsessel sind mit dem gleichen Stoff bezogen. Das erneut auftretende Motiv des liliengeschmückten Stoffes nutzt der Künstler, um der Erscheinung des in den Krönungsmantel gehüllten Königs mehr Raum zu verleihen. Dieser hinter und neben Ludwig XIV. geschaffene Raum wird wiederum überfangen von einem prächtigen rotgoldenen Baldachin, der den König noch einmal eigens hervorhebt und ihn gleichzeitig in den Raum einbettet. In ähnlichen golden dominierten Tönen sind der Teppich und das hohe Postament der Doppelsäule neben ihm gehalten. Diese warmen Töne steigern die Präsenz der in helleren kühlen Farben dargestellten Figur des Königs. Der blaue Stoff mit den goldenen Lilien (Die Fleur de Lys leitet sich ab von der Fleur de Louis. Ursprünglich bezeichnete die Fleur de Louis keine Lilien, sondern die Iris-Blume, die Ludwig XIV. nach einer siegreichen Schlacht zu seinem Emblem gemacht hatte, aber relativ schnell von der Lilie abgelöst wurde.) kennzeichnet Thron, Krone und Justizhand auf dem Kissen unmittelbar sinnfällig als zum König gehörig. Die Insignien stehen für verschiedene Aspekte der Macht des Königs. Die Bügelkrone aus massivem Gold symbolisiert die Einheit des Reiches. Ihre geschlossene Form war ursprünglich dem Kaiser vorbehalten, dem die französischen Könige sich jedoch gleichrangig fühlten, was mit der Wahl dieser Form zum Ausdruck kommen sollte. Die Justizhand steht für die Rechtshoheit, die der König als "Gesandter Gottes" innehatte. Das Lilienzepter, das er in der Hand hält, galt als der eigentliche Herrschaftsstab des französischen Königs und ist Symbol der königlichen Autorität. Die Motive auf den Reliefs der Piedestale der Doppelsäulen hinter der Rechten des Königs, welche die Figur einer Justitia (Gerechtigkeit) und - kaum zu sehen - die einer Fortitudo (Stärke) zeigen, erläutern und bestärken die Bedeutung der Insignien.
Nicht unwichtig für das Verständnis des Gemäldes ist seine Entstehungsgeschichte. Am 16. November 1700 wurde das Testament des Habsburgers Karl II. eröffnet, das Philipp, den Enkel Ludwigs XIV. als Nachfolger des spanischen Königs bestimmte. Die Annahme des Testamentes sollte zum Spanischen Erbfolgekrieg führen, da die von Kaiser Leopold vertretene Habsburger Linie mit Erzherzog Karl ebenfalls Anspruch auf den spanischen Thron erhob. Ludwig ließ das Staatsporträt Philipps als König von Spanien anfertigen, um dessen Anspruch auf den Thron zu dokumentieren. Philipp bat daraufhin darum, ein ebensolches Porträt von seinem Großvater zu erhalten.
Offensichtlich schuf Rigaud ein Bild des Sonnenkönigs, das dessen Selbstverständnis entsprach, den er ließ sofort eine Reihe von Kopien anfertigen. Die Originale blieben zunächst in Versailles, wo das Porträt Ludwigs als zentrales Werk im Thron- oder Apollosaal hing. Die hier gezeigte Kopie nach dem Original aus dem Schloß Mesnières ist nur halb so groß und härter in der Malweise als das Original.“
Das Lernen von einer Beantwortung hängt stets davon ab, wie jemand mit einer Antwort umgeht und aus ihr Einsichten entnimmt.
Es ist denkbar (auch für eine Beschreibung „in eigenen Worten“), zu merken, wie Informationen zu einem Herrscherbild (wie z. B. Auftraggeber, Maler, dargestellte Person, Entstehungszeit/-ort) und über Verhältnisse der damaligen Zeit verwendet werden können, auf Gesichtspunkte (wie z. B. Perspektive, Farben, Formen, Größenverhältnisse, Mimik, Gestik/Körperhaltung, Gegenstände und ihre Symbolik) geachtet werden kann und dies bei einer Deutung in Bezug gesetzt werden kann.
Das hatte ich letztes Jahr! Also 1. Stellt sein "Gewand" oder was auch immer das ist, Die Krone, das Schwert, Der Thron und dieser "Stock" (weiss nicht mehr wie man das nennt) seine hohe Position/Macht dar. Zudem Hat er einen kleinen Absatz an den Schuhen, damit er grösser und somit Mächtiger wirkt. Mehr weiss ich leider auch nicht mehr... Allg. beschreibt es einfach dass er somit seinen Adel zeigt und dass er einen "hohe" Person ist.
Ludiwg XIV erhielt auch den Beinamen "der Sonnenkönig". Durch seinen starken Auftritt wirkt er, als würde er sich besser fühlen als alle Anderen. Das Lichtverhältnis könnte man dementsprechend so deuten, dass das Licht bzw. die Sonne auf ihn scheint und der Hintergrund dunkler ist als er im Vordergrund.
Er trägt ein Schwert und in der anderen Hand ein Zepter. Er kann für sein Volk kämpfen aber auch gegen das Volk. Mit dem Zepter regiert er das Land. Ein König, der sich für und gegen sein Volk einsetzt.
Außerdem ist an den Klamotten ist zu erkennen, dass er kein Mann mit leerem Portmonaie ist.
Dir meisten Sachen haben meine Vorgänger schon genannt.
Zur Robe kann man noch sagen, das Innenfutter ist Hermelin und auf der Seidenoberfläche ist die Burgunder Lilie gestickt.
Er war narzistisch, und egoisisch.
Die Aufgabe musste ich auch machen.
Er möchte elegant dargestellt werden, als Chef, der der alles befiehlt. Er hat sehr noble Kleider an und teure Sachen.
Und was hat der Fragesteller, der das Bild "in eigenen Worten" beschreiben sollte, nun gelernt? Wie er andere für sich arbeiten lässt?