Wie wird eine Milzruptur behandelt?

3 Antworten

Zuerst einmal unterscheidet man vier Milzriss-Schweregrade:

  1. Lokaler Riss der Kapsel oder Bluterguss unter der Kapsel
  2. Kapsel- oder Geweberisse (große Milzgefäße ausgenommen)
  3. Tiefe Risse, die auch die großen Milzgefäße betreffen
  4. Kompletter Milzriss

st die Milz gerissen, steht in der Notfallsituation zunächst die Stabilisierung des Kreislaufs durch Flüssigkeitsgabe und Medikamente über einen venösen Zugang im Vordergrund. Gegebenenfalls ist auch in Abhängigkeit von den Blutuntersuchungen eine Bluttransfusion notwendig.

Nach der Erstuntersuchung muss die Entscheidung getroffen werden, ob eine Notfalloperation notwendig ist oder ob man vorerst abwartet und den Patient währenddessen sorgfältig medizinisch überwacht. Je schwerer die Verletzung ist, desto eher wird eine sofortige Operation angestrebt. Auch wenn der Arzt eine Blutung im Bauchraum vermutet und der Kreislauf instabil ist, wird eine Notfalloperation durchgeführt.

Die richtige und schnelle Therapiewahl bei einem Milzriss ist ein entscheidender Schritt und sollte durch einen erfahrenen Arzt getroffen werden. Heutzutage kann ein Milzriss bei kreislaufstabilen Patienten bis zu einer Milzverletzung dritten Grades auch ohne eine Operation behandelt werden.

Konservative Behandlung:

Wenn keine (sofortige) Operation erfolgt, sollte der Patient auf jeden Fall im Krankenhaus, gegebenenfalls auch auf der Intensivstation, überwacht werden. Vor allem in den ersten 24 Stunden nach der Aufnahme sollte eine strikte Bettruhe eingehalten werden. Die Kreislaufparameter (wie Blutdruck und Herzfrequenz) werden mit Hilfe eines Monitors überwacht. Zusätzlich sollten je nach Schweregrad der Verletzung engmaschig Blutentnahmen und Ultraschallkontrollen durchgeführt werden. In vielen Fällen sinkt das Risiko für einen schweren Verlauf nach 72 Stunden deutlich ab.

Operation:

Es gibt eine Vielzahl verschiedener Techniken, um einen Milzriss zu operieren. Die radikalste Maßnahme ist die Entnahme der ganzen Milz (Splenektomie). Den Zustand ohne Milz nennt man Asplenie. Eine Splenektomie aufgrund eines Milzrisses wird heutzutage fast nur noch bei instabilem Kreislauf, Hinweisen auf eine Blutung in die Bauchhöhle und anderen Zeichen eines schweren Milzrisses durchgeführt.

In anderen Fällen ist es möglich, nur einen Teil der Milz zu entnehmen (Milzteilresektion) oder einen Gefäßverschluss im betroffenen Bereich anzustreben. Letzteres erfolgt mit Hilfe von Naht, Kleber, elektrischer oder anderweitiger Blutstillung (wie Hitzekoagulation) oder indem die Milz in ein resorbierbares Netz verpackt wird. Danach muss der Patient ungefähr zehn Tage im Krankenhaus überwacht werden, falls es trotz des Eingriffs zu einer Blutung kommt.

Es ist heute auch möglich, mit einem in die Leistengefäße eingeführten Katheter einzelne (Milz)Gefäße zu verschließen (Embolisation), um so eine aktive Blutung zu stoppen. Dies ist jedoch mit dem Risiko verbunden, dass ein durch das verschlossene Gefäß versorgter Milzbereich abstirbt.

Sie wird operativ entfernt, aber im Krankenhaus.

Vor Ort sogut wie nichts.

Im KH Elektrokoagulation.