Wie weit darf Meinungsfreiheit gehen?

7 Antworten

Mit solchen Vergleichen solltest du vorsichtig sein. Böhmermann ist kein Nazi oder Rechtsradikaler. Mit "Rassen" meinst du wohl Nationalitäten. B. ist ein Satiriker und hat wie viele Erdogan ins Visier genommen. Über seine tatsächlichen Hintergründe sagt das aber nicht zwangsläufig etwas aus.

Ich begrüße es, dass du auf Beleidigungen derart reagierst. Meines Ermessens ist die Einstellung zur persönlichen Meinung, die du hier vertrittst, die absolut Richtige. Und in meinen Augen hat Satire wie Meinung zweifelsohne Grenzen. Nämlich dort, wo Menschen verletzt, beleidigt, vorgeführt oder diffamiert werden, und wo sie um ihre nach Art. 1 GG unantastbare Würde gebracht werden. Das Problem liegt aus meiner Sicht darin, dass Menschen denken, bestimmte "Fehler" oder Positionen eines anderen Menschen würden automatisch jede Form von Umgang mit ihm/ihr legitimieren.

Zwischen der Kritik an dem, wie Erdogan augenscheinlich mit seinen Bürgern umgeht und ihm als Person und individuellen Rechten ist deutlich zu differenzieren. Wie du richtig sagst, wirkt eine solche Ausdrucksweise allein destruktiv. Sie bringt den einen zum Lachen und verletzt den Anderen, unterm Strich bringt sie rein gar nichts. Kritik an falschem Handeln ist absolut angebracht. Aber Fortschritt und Einsicht können nur aus funktionierender (konstruktiver) Kommunikation resultieren. Und diese kann nur funktionieren, wenn beide Parteien auf gleicher Ebene kommunizieren. Diffamierung und Provokation wirken dem entgegen. Sie bringen eine Distanzierung beider Parteien, Abneigung und Hass, sie erschweren die Cooperation, und sie machen jegliche weitere Diskussion hinfällig. 

Schlussfolgernd frage ich mich, ob solche Werke aus der Satire wirklich notwendig sind und ob der nicht existente Nutzen die Mittel heiligt.

Kommentare gegebenenfalls unter Einhaltung der Netiquette. MfG

WhoNose 
Fragesteller
 15.04.2016, 22:20

Entschuldige die Bezeichnung war schlecht gewählt, deshalb wurde es gerade editiert. Ich wollte ihn nicht mit Nazis gleichsetzen 

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Meinungsfreiheit, dieses echte Gut unserer Verfassung, hat im Laufe der Zeit einen Bedeutungswandel durchlaufen.

Früher hieß es, dass jeder Wissenschaftler, Philosoph oder Dichter frei seine Meinung äußern durfte.

Heute bedeutet es,. dass jeder Vollidiot ungehemmt am öffentlichen Diskurs teilnehmen darf und seine Absonderung von abstrusem Blabla sogar auch noch ungestraft als "Meinung" bezeichnen darf.

Dementsprechend ergeben sich auch Beleidigungen, auch im Fall von Jan Böhmermann

Böhmermann hat mich nicht so sehr durch seine beleidigenden Äußerungen entsetzt, sondern eher durch die poetische Minderwertigkeit seiner "Dichtung".

So was mach jeder Installateur besser.

Wenn man nicht mal den Unterschied zwischen Nationalsozialismus und Rassismus kennt, sollte man das Internet nicht benutzten.

WhoNose 
Fragesteller
 15.04.2016, 21:31

Danke für den Ratschlag, ich werde die Definitionen nochmal suchen und vergleichen, verzichte allerdings auf die Nicht-Nutzung des Internets, weil für mich da kein Zusammenhang besteht, sondern es an den bisherigen Kenntnissen liegt, die erst durch Quellen wie dem Internet korrigiert werden können.

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Gegen die Verfassung der Bundesrepublik Deutschland darf nicht verstoßen werden.
Zum Beispiel ginge es zu weit die Demokratie zu kritisieren wie es häufig in islamistischen Kreisen der Fall ist.

Minimal,und es wird immer weniger!