Wie Stilmittel lernen?

1 Antwort

dazu kann ich dir nur schreiben:

üben, üben, üben.

d.h. lerne die geforderten Stilmittel mit ihrer Definition auswendig (also, was sie bedeuten) das ist schon die halbe Miete.

Dann nimm dir einen Text und suche ihn nach den dir bekannten Stilmitteln ab.

Also zuerst nach Gleichheiten:

a) gleiche Wortanfänge = Alliterationen

b) gleiche Satz-/Satzteilanfänge (d.h. gleiche Worte zu Beginn des Satzes/Satzteils/Verses) = Anapher

c) gleiches Satz-/Satzteilende (d.h. gleiche Worte zum Ende des Satzes/Satzteils/Verses) = Epipher

d) gleich gebaute Sätze/Satzteile/Verse = Parallelismus

d1) je nachdem wieviel Satzteile gleich gebaut sind, nennt man das "Dikolon" oder "Trikolon"

d2) gleich gebaute (Sätze/Satzteile), die sich in ihrer "Gleichheit" aber spiegelbildlich verhalten, bilden einen Chiasmus (z.B. zuerst Subjekt, dann Prädikat; im 2. Teil zuerst Prädikat, dann Subjekt)

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dann schaust du nach der Zeichensetzung:

findest du lange Bandwurmsätze mit vielen Kommata, allerdings die verbindenden Konjunktionen "und" oder "oder" fehlen, spricht man von Asyndeton. Man findet es oft, um Schnelligkeit oder Panik zu unterstreichen.

Das Gegenteil davon - Polysyndeta - viele Konjunktionen (ich lief und lief und lief und erreichte endlich mein Ziel) können ebenfalls die Geschwindigkeit unterstreichen (hier die Länge, bis "ich" ans Ziel komme)

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Fragezeichen deuten oft auf rhetorische Fragen; die Interpretation all dieser Stilmittel musst du üben, denn in der Regel dienen sie zum Unterstreichen des im Text gesagten.

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Das bedeutet: zuerst musst du die Stilmittel lernen, damit du sie in fremden Texten erkennst; und dann kannst du sie mit Übung auch anhand des Textes interpretieren.