Wie soll ich mich vor meiner Familie als Crossdresser outen?
Hey Leute,
seit einiger Zeit verspüre ich den Drang, mich bei den Eltern und Geschwistern (und später vielleicht auch noch bei meiner Taufpatin, da ich einen besonders guten Draht zu ihr hab) als Crossdresser zu outen. Nur weiss ich nicht wie ich das anstellen soll.
4 Antworten
Es kommt in erster Linie darauf an, wie offen oder verschlossen diejenigen sind. Du solltest auf keine Fall mit der Tür ins Haus fallen, wenn du es schon mitteilen musst. Ich würde erst einmal zaghaft vorfühlen wie deine Leute dazu stehen, wenn jemand das Verlangen hat Frauenkleidung zu tragen Dann siehst du schon, ob dir Verständnis oder Unverständnis entgegen schlägt. So habe ich es jedenfalls gemacht und bin gut dabei gefahren. Einige haben Verständnis gezeigt, andere wiederum nicht. Dann musst du entscheiden, ob du es wirklich willst, dass sie es erfahren. Aber ich kann nur davor warnen es trotzdem heimlich zu tun, es kommt irgendwann sowieso heraus. Dann lieber von vornherein mit dem Gegenwind leben und versuchen Verständnis bei denjenigen dafür aufzubauen. Denn du bist dadurch ja keine anderer, kein schlechterer Mensch! Und vollkommen unterdrücken ist für dich psychisch sehr belastend, also versuche es behutsam aber beharrlich durchzusetzen, damit du dein Leben leben kannst ohne andere vor den Kopf zu stoßen.
Hallo,
also erst mal finde ich das cool, dass Du so offen damit umgehst.
Dann finde ich, dass das gar nicht so schlimm ist.
Crossdresser heißt ja nur, was Du anziehst.
Homosexualität hat ja sehr viel weitreichendere Konsequenzen als die Kleidungswahl und wird mittlerweile auch fast überall akzeptiert.
Ich würde natürlich nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen und im Ballkleid auftauchen. Aber vielleicht kaufst Du Dir eine Skinny Jeans oder ein Oversize Mädels Shirt und sagst "Schau(t) mal, das habe ich mir gekauft und es gefällt mir." Und dann auch erklären, dass Du generell weiblichere Kleidung mehr magst.
Und dann gehst Du eben Schritt für Schritt weiter, je nachdem, was Du letztendlich machen willst.
Empfehlen würde ich Dir, es nicht zu übertreiben. An Weihnachten mit der Familie, zum Vorstellungsgespräch oder als Hochzeitsgast würde ich mich eher zurück halten und lieber mal in einem "normalen" Umfeld (Essen gehen, Sonntags zuhause, Kinobesuch) starten.
Also ich denke, wenn mein Freund mit so einer Idee kommen würde, wäre ich auch absolut dagegen.
Mein Partner hat es ja lieb gemeint und hatte das mit der Ablenkung von der Braut gar nicht bedacht, da fuer ihn Transfrauen ganz normal sind. Ich mag ihn dafuer, aber es ist ja nicht ueberall so.
Man braucht sich für Hobbies oder Fetische nicht bei der Familie outen. Benutz nicht ein Wort, wegen dem Leute gestorben sind, für dein Hobby oder deinen Fetisch. Je nachdem, was es bei dir ist.
Warum solltest du das denen erzählen? Vielleicht denen, die offener sind, wenn es ein Hobby ist. Es gibt keinen Anlass dazu. Du wirst deshalb nicht deinen Namen permanent ändern, und dich von ihnen als Schwester, Tochter, Patentochter usw bezeichnen lassen. Und an deiner (zukünftigen) Beziehung ändert es auch nichts, das sie wissen sollten. Ein Outing ist kein "So bin ich, das ist wichtig für mich", ein Outing ist ein "So bin ich, die Info ist wichtig für euch, weil das eure Erwartungen von mir ändert."
Und mir ist es eben einfach wichtig, dass sie davon wissen und mich vlt. auch dabei unterstützen können.
Ich möchte es sie wissen lassen, damit ich es unteranderem nicht mehr heimlich machen muss, sondern auch mal so ich Frauenklamotten rumlaufen kann.
Dann pass dabei bloß auf, dass du den Unterschied zwischen dir und Transfrauen erklärst. Ohne dabei die Existenz von Transfrauen zu verleugnen, oder sowas...
Ist natürlich sehr schwierig, da ich nicht weiß, wie Deine Familie reagieren würde. Auf jeden Fall erst mal ganz normal ansprechen und erklären, was es für Dich bedeutet und was genau Dir daran gefällt.
Vielleicht kannst Du ja auch jemandem um Hilfe bei der Auswahl bitten.
Mein Ehepartner hat mir auch vorgeschlagen zur Hochzeit deren Schwester im Kleid aufzutauchen. Ich habe dankend abgelehnt, da die Braut zwar sehr offen ist, ich aber die Aufmerksamkeit von der Braut ablenken koennte. Das ist fuer mich ein Nogo