Wie soll ich damit umgehen? Suizidgedanken?
Hallo,
Ich war jetzt mehrere Wochen in einem Klinikum für eine Diagnose. Die nun lautet: "Mittelschwere depressive Episode und Zwangssymtomatik". Dementsprechend habe ich halt leider auch Suizidgedanken.
Das Ding bei mir ist, ich will zwar sterben, aber ich weiß dass ich mich jetzt nicht direkt umbringen will. Ich wehre mich gegen die Gedanken. Und sie kommen nicht von mir sondern zwängen sich auf. Ich möchte nicht Suizid begehen, sondern irgendwas zwingt mich dazu.
Ich habe solche drängenden Gedanken, dass ich direkt, weiß dass ich es tun muss. Und der Zwang veemittelt mir auch das Gefühl ich will es.
Und leider kommen diese Gedanken eben sehr oft. Meistens Abends. Und ich weiß nicht mehr wie ich es aushalten soll langsam.
Meine Eltern wissen alles. Ich habe auch eine Bedarfsmedikation von einem Beruhigungsmittel für solche Momente bekommen, allerdings macht die mich nur müde.
Wir haben und auf die Empfehlung hin, auch schon bei einer nahegelegen Klinik gemeldet, doch der Vorstellungstermin ist erst im Oktober.
Was soll ich nun tun?
4 Antworten
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Hallo Tinti11,
ganz wichtig ist, dass Du mit Deinen Gedanken nicht allein bist! Du schreibst, dass Deine Eltern davon wissen. Wie wäre es, wenn Du mit ihnen ganz offen über Deine Selbstmordgedanken sprichst. Wenn sie Dir dann das Gefühl geben, hinter Dir zu stehen, kann das schon eine enorme Hilfe sein!
Es gibt auch eine Menge, was Du selbst gegen Deine Depressionen tun kannst. Darf ich Dir in diese Richtung ein paar Tipps geben?
In den meisten Fällen sind bei Depressionen Minderwertigkeitsgefühle mit im Spiel. Vielleicht geht es Dir ja auch so. Wie kann man diesen entgegenwirken? Oftmals haben wir in uns eine innere Stimme, die überkritisch ist und uns zu unrecht verurteilt. Das kann zu verzerrten Denkmustern führen, die dann letztendlich in eine Depression münden. Hier sind einige Beispiele dieser krankmachenden Denkmuster:
- Du siehst Dich in Schwarzweißkategorien. Du fühlst Dich als Versager, wenn Du nicht alles perfekt hinbekommst.
- Aus einem einzigen negativen Erlebnis wird ein endloses Misserfolgsmuster gemacht. Beispiel: Du machst einen Fehler und sagst dann: "Bei mir läuft immer alles schief".
- Positives wird heruntergespielt. Machst Du einmal eine positive Erfahrung, magst Du diese herabwürdigen und zu Dir sagen: Das habe ich gar nicht verdient.
- Ohne einen wirklichen Grund zu haben, wird gefolgert, dass jemand einen nicht leiden kann. Man ist auch völlig davon überzeugt, das alles immer nur schlecht ausgeht.
Es geht also darum, solche falsche Denkweisen aufzuspüren und gedanklich dagegen anzugehen. Sei Dir immer darüber im Klaren, dass negatives Denken Dein Selbstwertgefühl Stück für Stück verringert. Anders ausgedrückt: Negative Gedanken nähren eine Depression und halten sie am Dasein!
Manche emotionale Probleme reichen bis weit in die Vergangenheit zurück. Es könnte z. B. sein, dass Dir früher jemand, möglicherweise durch unbedachtes Reden oder Handeln, irgendwie Schaden zugefügt hat. Damit die Sache nicht immer wieder hoch kommt, wäre es ratsam zum Vergeben bereit zu sein. Das bedeutet jedoch nicht, etwas herunter zu spielen oder so zu tun, als sei nichts geschehen. Es geht eher darum, alle negativen Gefühle "fortgehen zu lassen".
Wenn man wegen früherer Fehler anderer zu Verbitterung neigt, schadet man sich nur selbst. Es ist gut, soweit irgend möglich, mit der Vergangenheit abzuschließen und nicht immer wieder darüber nachzugrübeln (es sei denn, der entstandene seelische Schaden ist so groß, dass man nicht so einfach darüber hinweggehen kann). Dadurch durchlebt man alles erneut und gibt dem Verursacher die Macht, einem immer wieder erneut Schmerz zuzufügen.
Wenn Du in Deinem Kampf gegen die Depressionen erfolgreich sein möchtest, benötigst Du eine ausgeglichene Einschätzung Deines eigenen Wertes. Das bedeutet, dass man sich der eigenen Grenzen bewusst ist und von sich keinen Perfektionismus abverlangt.
Es ist jedoch auch nicht ratsam, ins andere Extrem zu verfallen und Deinen eigenen Wert herunterzuspielen. Messe auch Deinen Wert nie an der Anerkennung oder Ablehnung durch andere! Lass Dir durch die Bewertungen und die Kritik anderer nie Dein Selbstwertgefühl rauben! Egal, was andere sagen: Du verlierst niemals Deinen Wert als Mensch! Mache Dir daher immer wieder klar, dass Du wertvoll und liebenswert bist!
Ich möchte Dich, sofern Du an Gott glaubst, noch auf einen anderen, wichtigen Aspekt aufmerksam machen. Obwohl die Bibel kein medizinischer Ratgeber ist enthält sie dennoch einige sehr ermutigende Aussagen. Sehr oft wird darin beschrieben, dass Gott besonders Niedergedrückte sehr am Herzen liegen.
In den Psalmen heißt z.B. es: "Er wird Mitleid haben mit den Benachteiligten und den Armen und das Leben der Armen wird er retten. Von Unterdrückung und Gewalt wird er sie befreien und ihr Blut wird in seinen Augen kostbar sein" (Psalm 72:13,14).
Ist es nicht schön zu wissen, dass Gott an Deinem Leid nicht einfach vorbei sieht? Viele, die unter Depressionen litten, haben gemerkt, dass ihnen ein enges Verhältnis zu Gott sehr geholfen hat, nicht mehr so bedrückt und hoffnungslos zu sein.
Es gibt also viele Möglichkeiten, gegen Depressionen anzukämpfen. Schöpfe am besten alle Hilfen aus, die Dir zur Verfügung stehen! Dann, so hoffe ich, wird es Dir in absehbarer Zeit auch wieder besser gehen! Alles Gute und viel Kraft dabei!
(Hier noch eine kurze Anmerkung: Ich möchte ausdrücklich darauf hinweisen, dass ich im Hinblick auf gesundheitliche Probleme und deren Behandlung keine bestimmten Empfehlungen geben möchte - das ist immer Sache des Arztes. Verstehe daher bitte meine Antwort rein informativ).
LG Philipp
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Deine Medikamente nehmen, auch wenn sie müde machen. Sie wirken ja im Zentralen Nervensystem. Überbrücke die Zeit bis zur Vorstellung damit.
Dir alles Beste.
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Bei solchen Gedanken lass dich stationär einweisen in die Geschlossene.
Die werden sich dann um dich kümmern und medikamentös einstellen.
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War mal kurz davor eingewiesen zu werden. Wurde dann aber entlassen
![](https://images.gutefrage.net/media/user/Nova2040/1721080042955_nmmslarge__196_28_614_614_5687a94f78fb2d133b8dfc178f619cf5.jpg?v=1721080043000)
JA eben .... Die Sorgen sich um dich, dass du kein Blödsinn machst, was du hier ja offensichtlich bekundest:
Ich zitiere: Suizidgedanken?Ich habe solche drängenden Gedanken, dass ich direkt, weiß dass ich es tun muss. Und der Zwang veemittelt mir auch das Gefühl ich will es.
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Bei diesen fragen antworte ich immer dasselbe..mir hat damals immer allereinfachste meditation geholfen..einfach 20 minuten gleich nach dem aufstehen an nichts denken. Aber nicht länger
Probiers doch auch!? Kann wunder bewirken!
Und wenn ja, sag mal bescheid
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Aber das soll ich eigentlich auch nicht so oft machen. Die machen meinen Kreislauf halt komplett kaputt